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GP2: Sepang

Giovinazzi siegt - Desaster für Gasly

Antonio Giovinazzi übernimmt mit seinem Sieg beim GP2-Hauptrennen in Sepang die Tabellenführung - Gasly vermasselt den Start und bleibt punktelos.

Wird ein völlig vermasselter Start zum Game Changer in der Meisterschaft der GP2-Serie 2016? Pierre Gasly hatte beim Start in Sepang alle Trümpfe in der Hand und feuerte sie gleich beim Start allesamt in den Mülleimer. Keine Punkte für den Prema-Piloten; dessen Teamkollege und Meisterschaftsrivale Antonio Giovinazzi blieb eiskalt und holte sich nach einem packenden Kampf mit Sergei Sirotkin (ART) den Sieg im Hauptrennen. Damit ist er neuer Tabellenführer in der GP2-Saison 2016.

Das Rennen lieferte Dramatik und unglaubliche Kämpfe von Beginn an. Der Start musste gleich zweimal verschoben werden, als Artjom Markelow (Russian Time) liegenblieb. Nach dem rennenden Streckenposten von Singapur war die Rennleitung diesmal vorsichtig und ließ gleich zwei weitere Einführungsrunden fahren. Möglicherweise ist Gaslys Bolide dabei zu heiß geworden; der Red-Bull-Protege blieb beim Start fast stehen und wurde im Laufe der ersten Runde bis auf Platz zehn durchgereicht.

Während Gasly ums Überleben kämpfte, ging es an der Spitze heiß zur Sache: Marciello hatte den besten Start und lag in der ersten Kurve in Führung. Er brauchte nichts als einen Sieg, um seine theoretischen Titelchancen intakt zu halten. In einem knallharten Kampf über fünf Kurven setzte sich aber Giovinazzi wieder durch und ging in Führung, dabei zog er gleich noch Sirotkin mit. Dieser stoppte anschließend drei Runden früher als sein Widersacher und holte sich mit dem Undercut die Führung. Doch Giovinazzi wartete bis zum Ende, setzte das entscheidende Manöver in einem harten Kampf drei Runden vor Schluss und fuhr anschließend noch sechs Sekunden Vorsprung heraus.

Er lässt es sich so einfach anhören: "Der Start war gut, aber Sirotkin hat vor mir gestoppt. Dann habe ich hinter ihm die Reifen geschont und am Ende angegriffen, als meine Reifen besser waren. Das ist ein fantastisches Resultat für die Meisterschaft." Zunächst schien es den Anschein zu machen, als habe sich Prema beim Boxenstopp den Schneid abkaufen lassen. Doch der Vorteil hinten heraus überwog den Undercut-Versuch von Sirotkin. "Der weichere Reifen war noch gut und unser Reifenguru macht einen super Job", erklärt Giovinazzi. Er hat nun elf Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung und sicherte Prema den Teamtitel.

Gasly macht keine Punkte

Bei Sirotkin hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, schließlich war Platz zwei nach allen Maßstäben das Beste, was er in diesem Rennen holen konnte. "Schade, den Sieg zwei Runden vor Schluss noch abgeben zu müssen. Aber insgesamt haben wir nichts verloren", bemerkt der Russe. Er hat am Freitag nach technischen Problemen die Hälfte des Freien Trainings verpasst und ist daher überglücklich mit dem Podiumsplatz.

Dritter wurde Norman Nato (Racing Engineering), der einen schwachen Boxenstopp von Marciello nutzte, um noch aufs Podest zu fahren. "Für die beiden hat mein Speed heute nicht gereicht", gibt der Franzose unumwunden zu. Marciello musste sich am Ende auch noch Alex Lynn (DAMS) und Jordan King (Racing Engineering) beugen und wurde Sechster. Der verpatzte Stopp kam ihn teuer zu stehen. Hinter Luca Ghiotto (Trident) sicherte sich Mitch Evans (Campos) die Pole-Position für das Sprintrennen. Gustav Malja (Rapax) und Sergio Canamasas (Carlin) holten die letzten Punkte.

Gasly kam auch im Rennen nie mehr wirklich in Schwung. In den Kämpfen in der ersten Runde wurde zudem sein Auto leicht beschädigt. Der Franzose landete völlig entnervt außerhalb der Punkte auf Rang elf. In der letzten Kurve rang er noch Oliver Rowland (MP Motorsport) nieder, der in der letzten Runde mit einem Dreher drei Kurven vor Schluss einen sicheren Platz im Reverse Grid am Sonntag wegwarf.

Das Sprintrennen findet um 6:15 Uhr deutscher Zeit am Sonntagmorgen statt.

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