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WTCC: Motegi

Titelentscheidung mit Verzögerung?

Bei den Tourenwagen-WM-Rennen in Japan könnten die Titelentscheidungen fallen, doch Honda will Citroën und López die Party versauen.

Am Wochenende macht die Tourenwagenweltmeisterschaft für ihre Saisonrennen 17 und 18 Station auf dem 150 Kilometer nördlich der japanischen Hauptstadt Tokio gelegenen Twin Ring Motegi. Die im Besitz von Honda befindliche 4,8 Kilometer lange Rennstrecke ist zum zweiten Mal Gastgeber der japanischen Tourenwagen-WM-Rennen und könnte in diesem Jahr Schauplatz der Titelentscheidung werden.

Zumindest inoffiziell, denn sowohl José María López als auch Citroën könnten nach diesem Wochenende zwar de facto ihre dritten Weltmeistertitel in Folge bereits in der Tasche haben, offiziell werden könnten diese allerdings erst später. Hintergrund ist die Absage der Rennen in Thailand, die an sich fix ist, vom Motorsportweltrat der FIA allerdings erst am 28. September offiziell bestätigt wird.

López steht vor drittem Titelgewinn

Da jedoch alle Beteiligten wissen, dass die Läufe in Buriram ersatzlos aus dem Kalender gestrichen werden, können sich López und Citroën schon auf eine WM-Party in Japan einrichten. Der Argentinier reist mit 117 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Tiago Monteiro (Honda) nach Motegi. Verliert er am neunten Rennwochenende der Saison nicht mehr als sieben Punkte auf den Portugiesen, ist López der Titelhattrick nicht mehr zu nehmen.

Dementsprechend entspannt blickt der Argentinier auf die Läufe in Japan. "Ich glaube, dass ich nicht mehr unbedingt Rennen gewinnen muss", sagt López. "Solange ich Punkte hole und meine Führung behaupte, komme ich dem Titel immer näher, während es für meine Rivalen immer schwieriger wird. Ich bin nicht derjenige, der am meisten unter Druck steht." Bei einem vorzeitigen Titelgewinn in Motegi würde sich für López der Kreis schließen, denn seinen ersten WM-Titel sicherte er sich 2014 ebenfalls in Japan, damals noch in Suzuka.

Doch vor allem die Honda-Fahrer haben etwas dagegen und wollen dem Rivalen die WM-Party auf ihrer Hausstrecke vermiesen. Dabei könnten sich Rob Huff, Norbert Michelisz und Tiago Monteiro allerdings etwas schwer tun – im wahrsten Sinne des Wortes. Nach den guten Leistungen bei den letzten Rennen tritt Honda in Motegi erstmals in dieser Saison mit dem maximalen Strafballast von 80 Kilogramm an. Damit sind die Civic genauso schwer wie die Citroën C-Elysées.

Zwei neue Gesichter im Fahrerfeld

Davon lässt sich Monteiro aber nicht entmutigen: "Die 80 Kilogramm Kompensationsgewicht sind für alle Fahrer eine zusätzliche Herausforderung, aber in Argentinien waren wir nur 20 Kilogramm leichter und unter Rennbedingungen sehr schnell. Daher können wir optimistisch sein, dass uns ein gutes Ergebnis gelingt." Verstärkung bekommt das Honda-Trio in Motegi durch Lokalmatador Ryo Michigami – der langjährige Honda-Pilot gibt an diesem Wochenende in einem vierten Werksauto sein WM-Debüt.

Michigami ist nicht die einzige Veränderung im Fahrerfeld, denn auch Volvo tauscht abermals einen Fahrer aus. Für Robert Dahlgren ist das Abenteuer Tourenwagen-WM nach zwei Wochenenden vorerst beendet. Während der Schwede in seiner Heimat um den Titel in der skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft kämpft, wird der zweite TC1-S60 in Japan von Nestor Girolami gefahren.

Der zweifache Meister der argentinischen Super-TC2000-Serie, der bereits in der vergangenen Saison zwei Rennwochenenden für das schwedische Nika-Team bestritten hatte, hat am Montag nach den Rennen in Termas die Río Hondo einen Test für Volvo absolviert und sich dabei für weitere Renneinsätze empfohlen. "Es ist wunderbar, wieder Teil der Tourenwagen-WM zu sein, und ich bin Volvo sehr dankbar für diese Möglichkeit, in Japan teilzunehmen. Ich werde mein Bestes geben, um ein tolles Wochenende zu haben", freut sich Girolami auf sein Seriencomeback.

Bei Lada hofft man nach dem schwierigen Wochenende in Argentinien auf ein besseres Abschneiden in Motegi. Routinier Gabriele Tarquini ist diesbezüglich recht zuversichtlich. "Ich denke, wir können in Japan erfolgreich sein. Die Strecke liegt dem Lada Vesta, und ich mag den Twin Ring Motegi ebenfalls. Im vergangenen Jahr bin ich dort im ersten Rennen Dritter geworden."

Tom Coronel will wieder zuschlagen

Im Kampf um die Topplatzierungen will auch Privatier Tom Coronel (Chevrolet) ein Wörtchen mitreden. "Ich habe vor Marokko gesagt, dass Marokko, Portugal und Japan für mich gut sein werden, und bisher bin ich glücklich aus Marokko und Portugal abgereist", sagt Coronel. In Marrakesch und Vila Real hatte der Niederländer seiner Ankündigung jeweils einen Sieg im Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung folgen lassen.

Während auf den Stadtkursen in Marokko und Portugal das Überholen allerdings recht schwierig ist, gilt Motegi mit seinen vielen Geraden und langsamen Kurven als eine der Strecken mit den besten Überholmöglichkeiten. Entsprechend spektakulär waren die Rennen im vergangenen Jahr – eine Wiederholung wäre wünschenswert.

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