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WEC: Spa

Neue Toyota-Aerodynamik für Le Mans

Toyota schickt beim WEC-Event in Spa erstmals auch ein Auto in Le-Mans-Variante auf die Bahn: Beruhigung des Luftflusses im Fokus der Techniker.

Fotos: Toyota

Erstmals greift Toyota in der Saison 2017 mit gleich drei Autos bei den 24 Stunden von Le Mans an. Am aktuellen Rennwochenende in Spa-Francorchamps enthüllten die Japaner ihre Variante für den Klassiker in Frankreich. Stephane Sarrazin, Yuji Kunimoto und Nicolas Lapierre rücken im dritten TS050 aus, der im Gegensatz zu den Schwesterautos auf geringen Abtrieb getrimmt ist. Optisch unterscheidet sich das Le-Mans-Paket in zwei Bereichen erheblich von der WEC-Variante.

Die vorderen Radhäuser sind größer und weiter nach vorn gezogen, die Front insgesamt etwas höher. Am Heck hat man die Motorabdeckung sehr weit nach unten gezogen, sodass die Abrisskante vom Heckflügel weg und zum Diffusor hin rückt. "Das sind die beiden Veränderungen, die von außen am deutlichsten erkennbar sind. Es gibt weitere, die man nicht einfach mal so sehen kann", schmunzelt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon.



Der Franzose verrät, welche Neuheiten nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind: Leitelemente hinter den Vorderrädern. "Der Luftfluss hinter der Vorderachse ist insgesamt erheblich anders. Man muss für Le Mans im Fokus haben, dass sich keine großen Wirbel oder Luftschleppen bilden", sagt der erfahrene Ingenieur. "Der gesamte Luftstrom um das Auto herum muss beruhigt werden. Das ist das Ziel, das wir mit zahlreichen Kleinigkeiten erreichen, die man von außen nicht sehen kann."

Der Toyota mit der Startnummer 9 konnte zum Start des Spa-Wochenendes nicht gut mithalten, aber man holte immer mehr auf. "Das dritte Auto mit Le-Mans-Spezifikation wird immer schneller. Das haben wir am Freitag beim Vergleich zwischen erstem und zweitem Training gesehen", so Vasselon. "Das Fahrzeug geht an die Grenzen, wir müssen dabei viele Dinge lernen - unter anderem die Abstimmung der Systeme. In der zweiten Session waren wir gut dabei, Nicolas Lapierre hat uns da deutlich vorangebracht."

"Im ersten und im dritten Sektor muss die Le-Mans-Variante gut sein. Der Trick ist, den Zeitverlust im Mittelsektor in Grenzen zu halten. Ganz ehrlich: Das Auto läuft hier natürlich nicht exakt in der gleichen Konfiguration wie in Le Mans. Es gibt Bereiche, in denen man arbeiten und anpassen darf", sagt der Franzose. Diese Anpassungsmöglichkeiten gehen über ein steiles Anstellen der Flügelelemente hinaus. "Nennen wir es mal: Optionen", so Vasselon, der auch bei Porsche viele Veränderungen erwartet.


"Man darf in Spa nicht zu viele Hinweise für Le Mans suchen. Porsche fährt angeblich schon seit Silverstone im Le-Mans-Trimm. Das klingt toll, ist aber nur die halbe Wahrheit", sagt er. "Denn sie haben auf Basis eines Le-Mans-Autos ein Paket für viel Abtrieb installiert. Das Reglement erlaubt es, dass ich in gewissen Bereichen jederzeit neue Varianten homologieren darf, ohne dass es gleich als neues Aeropaket gilt. Es gibt solche Freiheiten. Porsche nutzt dies, wir hingegen aus Kostengründen nicht."

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