RALLYE

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Abu Dhabi Classic: Bericht Gruber

Fünf Plus

Sepp Gruber und Gerhard Heger beendeten die erste Abu Dhabi Classic-Rallye mit dem fünften Platz in der Gesamtwertung, was sich wahrlich sehen lassen kann.

Für einen Einser hat’s halt nicht gereicht – das war Graf Ernst Harrach vorbehalten – aber drittbester Österreicher bei dieser harten Wüsten-Oldtimer-Veranstaltung, knapp hinter Europameister Wolfgang Pfeifer, zu werden, ist keinesfalls zu verachten.

Natürlich hatte der Ford Escort RS 2000, der auch diesmal relativ anstandslos durchgehalten hat (ein bißchen was haben alle teilgenommenen Fahrzeuge abgekriegt), mit seinen 150 PS gegen die größtenteils stärkeren Wagen, vor allem die Porsches, mächtig zu kämpfen. Aber das war ja nicht das einzig Wichtige – wer es von Anfang an schaffte, nicht steckenzubleiben, war weit vorne. Und hier bewiesen eben auch Sepp Gruber und Gerhard Heger eine glückliche Hand, was ihnen immer wieder Zeiten unter den besten Zehn eingebracht hatte. Ständig richtig schnell zu sein, schaffte ohnehin fast niemand, bis auf wenige Ausnahmen (der Siegerschnitt soll bei knapp über hundert km/h gelegen sein, das macht jeder finnischen WM-Rallye alle Ehre). Klarerweise waren die Wertungsprüfungen für fast alle Teilnehmer Neuland, und Anlaufschwierigkeiten gab es bei nahezu jedem.

Sepp Gruber vom Motorsportclub Kitzbühel fand sich jedoch schnell in die Gegebenheiten ein, die auch an dem standfesten Escort ihr Opfer forderten: Auf der letzten Prüfung des ersten Tages wurde ein Federbein gewaltsam abgerissen, das sich im Radhaus verkeilt hatte und in der Folge natürlich unbrauchbar geworden war. Im Service konnte das Domlager getauscht werden, dank der Hilfe von Bernd Rothensteiner, der eines aus seinem Bestand abtrat, denn selbst hatte man keines mitgenommen. Der Dank für den hier erwiesenen Kameradschaftsdienst soll an dieser Stelle nicht unterbleiben.

Auf der zweiten Tages-Etappe lief es für Sepp Gruber und Gerhard Heger mindestens ebenso gut – man war konstant im Spitzenfeld. Ernst Harrach fuhr gewissermaßen in einer eigenen Klasse, war für alle uneinholbar, aber Sepp Gruber hielt sich als Gesamt-Vierter ebenfalls hervorragend im Rennen. Auf der letzten Prüfung gab es noch einen kleinen Rückfall, da der Auspuff gebrochen war, was mitunter auch ein wenig Zeit kosten kann. Es war ein Prestigeduell, das dadurch zu Ungunsten von Sepp Gruber entschieden wurde, denn der Konkurrent, der nun an ihm vorbeizog, war Wolfgang Pfeifer, der Europameister des Jahres 2005, mit seinem Porsche.

Dennoch war es ein hervorragendes sportliches Ergebnis, zudem betrug der Rückstand auf den Europameister nur 14 Sekunden. Fünftbestes Teilnehmer-Team der Gesamtwertung und drittbeste Österreicher hinter Ernst Harrach/Johann Pranter und Willi Polesznig/Peter Stark zu werden, ist in jedem Fall ein wunderbarer Erfolg. Recht viele Prüfungen hätte die Rallye allerdings nicht mehr haben dürfen, denn dann wären wohl kaum noch Fahrzeuge ins Ziel gekommen.

Wie viele andere Teilnehmer, betrachtet auch Sepp Gruber die Rallye Abu Dhabi Classic als sehr lehrreiche und in gewissem Sinn einmalige Erfahrung, wobei natürlich von Bedeutung ist, daß es eine ganz andere Art von Rallye ist, als man es hierzulande gewohnt ist. Man muß als Fahrer auch hier sehr viel leisten, auf eine andere Weise als bei einer europäischen Rallye: Es gibt zwar keine Bäume und tiefe Abgründe, dafür aber Dünen, in denen man festsitzen kann. Aber schnell ist auch diese Rallye.

Auch die Anforderungen an das Material sind andere. Erfreulich ist, daß der Ford Escort RS 2000 trotzdem ohne umfangreiche Umbauarbeiten verhältnismäßig beständig gehalten hat.

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