RALLYE

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Loeb liegt exakt im Plan

Mit seinem üblichen Abstand von etwas mehr als einer halben Minute kontrolliert Loeb die Rallye vor Hirvonen und Duval. Dahinter ein Drei- sowie ein Sechskampf!

Michael Noir Trawniczek

Der erste Tag der Frankreich-Rallye auf der Insel Korsika geriet in punkto Sébastien Loeb zur Blaupause der Spanien-Rallye, die der Citroen-Pilot nach Belieben dominieren konnte. Wie schon vor einer Woche gab der vierfache Weltmeister am ersten Tag seiner Heimrallye kräftig Gas, ohne jedoch zu viel zu riskieren. Loeb brannte sämtliche der sechs möglichen SP-Bestzeiten in den Asphalt und erarbeitete sich einen Vorsprung von etwas mehr als einer halben Minute, das übliche Maß also – ein Polster, der ausreicht, um die Rallye kontrollieren zu können. „Es lief gut, ich hatte ein gutes Gefühl, ich konnte in einen guten Rhythmus gelangen“, erklärte Loeb auf seine gewohnt lässige Art und Weise.

Sordo: Crash & Fortsetzung unter „Superally“

Gar nicht perfekt verlief der erste Tag der „Tour de Corse“ für Loeb’s Teamkollegen Dani Sordo. Nachdem er auf der zweiten Prüfung den zweiten Platz in der Gesamtwertung erobern konnte und damit in der Lage war, zum vierten Mal in Folge auf das bestmögliche Resultat für Citroen hinzuarbeiten, wurde er 700 Meter nach dem Start der dritten Prüfung in einer Rechtskurve weit nach außen getragen und krachte hart in eine Mauer. Dabei wurde die linke Vorderradaufhängung des Citroen C4 WRC beschädigt – Sordo und sein Co-Pilot Marc Marti bleiben unverletzt.

Citroen-Teamchef Olivier Quesnel erklärte dazu: „Offenbar gab es dort weniger Grip als noch auf der Prüfung zuvor, außerdem war die Fahrbahn dort sehr wellig. Ich denke, dass Dani überrascht wurde und er einen Fehler gemacht hat.“ Quesnel fügte hinzu: „Er stand überhaupt nicht unter Druck, dass er Hirvonen besiegen hätte müssen – wir baten ihn lediglich, den Wagen ins Ziel zu bringen.“ Da der Bolide repariert werden kann, werden Sordo und Marti am Samstag die Fahrt unter „Superally“ fortsetzen. Quesnel hofft nun: „Vielleicht kann er ja den einen oder anderen Punkt für die Herstellerwertung heimbringen.“

Hirvonen am Limit – Duval hat mehr erwartet

Sébastien Loeb liegt am Ende des ersten Tages exakt 32,3 Sekunden vor seinem einzigen theoretischen Konkurrenten im Kampf um den WM-Titel – Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen. Der Finne ächzte nach SP 5: „Ich kann einfach nicht mehr schneller fahren.“ Am Ende des ersten Tages erklärte er: „Es war ein guter Tag, der Wagen war auch gut – aber ich war einfach nicht schnell genug, um ihn schlagen zu können.“

Nur 1,7 Sekunden hinter Hirvonen belegt Francois Duval im zweiten Werks-Ford den dritten Platz in der Gesamtwertung. Die Frage, ob der Tag gut für ihn verlaufen sei, beantwortete Duval mit einem „Ja“. Zugleich räumte er aber ein: „Ich habe eigentlich erwartet, besser zu sein.“

Dreikampf um Platz 4

Der Kampf um Platz vier – zwischen den beiden Subaru-Werkspiloten Petter Solberg und Chris Atkinson sowie Jari Matti Latvala bei seinem letzten Auftritt als Ford-„Leihgabe“ bei Kundenteam Stobart - bleibt weiterhin spannend.

Vor dem Mittagsservice hatte Petter Solberg die Nase vorne, Latvala und Atkinson lagen dahinter. Auf SP 4 konnte sich Latvala den vierten Rang erkämpfen, während Petter Solberg sogar auf Platz sechs zurückfiel. Doch auf der letzten Prüfung des Tages konnte sich Solberg wie schon am Vormittag durchsetzen – er liegt nun 1,2 Sekunden vor Latvala sowie 3,9 Sekunden vor Atkinson. Das Trio weist bereits einen Rückstand von etwas mehr als einer Minute auf.

Sechs Piloten kämpfen um zwei Punkteränge

Mit mehr als drei Minuten Rückstand führt Suzuki-Werkspilot Toni Gardemeister auf Rang sieben eine Gruppe von sechs Piloten an, die innerhalb von zehn Sekunden liegen. Um die Punkteränge sieben und acht wird also noch ein harter Kampf erwartet.

Mit 2,5 Sekunden Rückstand auf den erfahrenen Finnen belegt Ramsport Ford-Jungspund Andreas Mikkelsen nun den achten Platz. Den hatte zuvor schon Brice Tirabassi, der den dritten Werks-Subaru pilotiert, erobern können – am Ende des ersten Tages fehlen ihm 2,9 Sekunden auf den Punkterang. Hinter Tirabassi liegen die beiden PH Sport Citroen-Piloten Conrad Rautenbach und Urmo Aava sowie Per Gunnar Andersson im zweiten Suzuki.

JWRC: Campana führt

In der Junioren-WM konnte sich Pierre Campana im Laufe des Nachmittags an Martin Prokop vorbeiarbeiten und die Führung übernehmen. Prokop liegt 9,7 Sekunden zurück, weitere 4,6 Sekunden dahinter lauert Alessandro Bettega auf Rang drei. Sébastien Ogier liegt als Vierter exakt 18 Sekunden hinter Bettega zurück.

Am Samstagmorgen um 8.48 Uhr wird der zweite Tag der Frankreich-Rallye mit der 21,88 Kilometer langen SP 7 „Carbuccia – Scalella“ eingeläutet. Abermals stehen am Vor- und Nachmittag jeweils drei Prüfungen auf dem Programm.

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