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ARC: Triestingtal-Rallye

Im Windschatten des Pioniers

Bernhard Engelmanns Start in die Rallye-Saison 2009 kann als durchwegs gelungen bezeichnet werden: Platz 4 bei den Volvos.

Gemeinsam mit seinem Copiloten Gerhard Texer erkämpfte er im Triestingtal den vierten Platz bei den Volvos – und zugleich die zweite Position im Volvo Original Cup Austria. Es ist die bisher beste Platzierung der Steirer bei einer Rallye.

Vor ihnen klassierte sich als einziger weiterer „Volvo-Austrianer“ Andreas Schögler, der schon vor drei Jahren, bei der großen VOC-Premiere im Rahmen der Triestingtal-Rallye, die Österreicher-Wertung des Volvo-Cups gewonnen hatte und nun erneut diesen speziellen Bewerb für sich entscheiden konnte. Zufall oder nicht: Andreas Schögler war es, der Bernhard Engelmann eine Teilnahme bei den Volvos empfohlen hatte – er dürfte es kaum bereuen, dass er diesem Rat gefolgt ist.

Einen Podestplatz schon bei der dritten Rallye schafft zudem nicht jeder, aber hier konnte Bernhard Engelmann sein ganzes fahrerisches Können einsetzen, das er schon vor über einem Jahr bei der Steiermark-Rallye aufblitzen hat lassen.Zwar haben manche noch immer etwas falsche Vorstellungen vom Rallyefahren mit einem Volvo, aber die Erfahrung aus der Rallye-Praxis deckt sich damit überhaupt nicht.

Sinngemäß etwa: Wie wenn man mit der Queen Elizabeth II durch den Canale Grande fahren müsste; auch Kaugummis gegen Reise-Übelkeit wegen einer angeblich auftretenden See-Krankheit wurden schon empfohlen. Natürlich sind das keine World Rally Cars, und auch ein Vergleich mit einem N-GT-Porsche wäre verfehlt.

Aber Handling und Fahrverhalten der VOC-Volvos sind durchaus ausreichend, um mit ein wenig Geschick eine flüssige Linie auch in engen Passagen zuwege zu bringen. Ein wenig trägt auch der Hinterradantrieb zur guten Handlichkeit bei – das an sich veraltete Antriebskonzept bietet hier sicher Vorteile. Immerhin hat es einer dieser Wagen bis auf Platz Acht in der Gesamtwertung geschafft.

Die elfte Zeit bei den Volvos auf der ersten Prüfung war sicher etwas täuschend: Ein vorsichtiger Beginn bei der Triestingtal-Rallye kann nie falsch sein, vor allem, wenn man neu dabei ist. Wahr ist natürlich auch, dass dies keine 08/15-Schotterrallye ist, sondern ein geradezu perfektes Abbild von so manchem berühmten Rallye-Klassiker – auch was die Härte betrifft.

Für jemanden, der etwa einen Start bei der Akropolis-Rallye oder der Rallye Zypern beabsichtigt, gibt es kein perfekteres Praxistraining wie die Triestingtal-Rallye. Auch auf der zweiten und dritten Prüfung zeigte sich Bernhard Engelmann noch zurückhaltend, danach fand er langsam Sicherheit. Beim zweiten Durchlauf der kurzen, aber extrem harten Prüfung Weißenbach erwischte er schon eine fast identische Zeit wie seine Kollegen Praschl und Schögler.

Damit war tempomäßig der Anschluß zur österreichischen Spitze hergestellt. Alles zusammen war das ein recht guter Grundstein für die spätere Top-Platzierung bei den österreichischen Volvo-Teilnehmern.

Davor gab es noch einiges aufzuholen, was auf den Nachmittags-Prüfungen konsequent in die Praxis umgesetzt wurde. Bernhard Engelmann orientierte sich zeitenmäßig immer deutlicher an dem in der Endphase bei den österreichischen Volvo-Stars dominierenden Andreas Schögler – und ab der neunten Prüfung hatte er seine spätere Endplatzierung in der VOC-Wertung erreicht.

Und da SP 10 ohnehin annulliert wurde, blieb nur mehr die Abschluß-Prüfung, wo sich eventuell noch etwas am Ergebnis ändern hätte können. Hier wurde endgültig alles klargestellt – mit einer drittbesten Zeit hinter Jürgen Praschl und dem großen schwedischen Dominator Henrik Levin. Damit war für den Verfolger Nenad Jovanovic die letzte Chance vorbei.

Ebenso erging es Bernhard Engelmann im Duell gegen Andreas Schögler, das gegen Schluß hin noch sehr lebhaft geworden war – den Sieg in der österreichischen Volvo-Wertung verfehlte Engelmann um weniger als neun Sekunden! Aber auch über einen zweiten Platz darf man sich beim ersten Antreten in Weißenbach ohne Weiteres freuen.

Insgesamt also ein sehr perfekter Einstieg von Bernhard Engelmann und Gerhard Texer in die Rallye-Saison 2009, auch wenn Fahrer Engelmann einräumt, dass er auf Schotter sein persönliches Limit noch nicht ganz erreicht hätte und hier noch etwas üben müsse. Die Triestingtal-Rallye hat er dafür so gut genützt, wie er konnte, und der Erfolg ist ja durchaus sichtbar.

Ein Wiedersehen mit Bernhard Engelmann, Gerhard Texer und dem Volvo 740 gibt es in einem Monat bei der Jacques Lemans-Althofen-Rallye. Auch dort wird es im österreichischen Volvo Original Cup um wertvolle Punkte gehen – Action garantiert!

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