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Rallye-WM: Analyse

Teams wollen China nicht als WM-Lauf

2017 soll die China-Rallye als WM-Lauf ausgetragen werden; die Teams sind skeptisch und fordern eine Herabstufung aus Kostengründen.

Nach dem wetterbedingten Aus der diesjährigen China-Rallye und den damit verbundenen Millionenverlusten fordern die WRC-Teams, dass die Veranstaltung in der kommenden Saison nur mit Kandidatenstatus, also nicht als offizieller WM-Lauf abgehalten wird. Die FIA und die WRC Promoter GmbH hatten die Annullierung vergangene Woche bestätigt; die Rückkehr nach China sollte im kommenden Monat über die Bühne gehen, aufgrund von Sturmschäden mussten die Organisatoren allerdings eine Absage veranlassen.

Weil es überdies Spekulationen um die finanzielle Sicherheit der Veranstaltung gibt, wollen die Teams nun, dass China wieder in den Kandidatenstatus abgestuft wird. Dann solle man erneut beweisen, dass man die organisatorischen und finanziellen Mittel besitze, um einen vollwertigen WM-Lauf abhalten zu können. "Hätte das schlechte Wetter nicht zu einer Beschädigung der Straßen geführt, wäre die Rallye meiner Meinung nach dennoch abgesagt worden, weil man nicht das notwendige Budget besitzt", sagte der chinesische Motorsportjournalist Chao Fei zu Autosport.

"Die chinesische Regierung kann die Straßen innerhalb von zwei Tagen reparieren, aber es ist ziemlich schwierig, einen Sponsor zu finden, der den Motorsport in China unterstützt", so Chao, der meint, dass sich die China-Rallye nicht nur auf den Promoter Le Sports verlassen dürfte; der wahre Grund für die kurzfristige Absage sei jedenfalls, dass schlichtweg kein ausreichendes Budget vorhanden gewesen sei. FIA-Rallyedirektor Jarmo Mahonen hat solche Gerüchte ebenfalls vernommen, sagt aber, dass ihm die Berichte über die Schäden keine Alternative gelassen haben.

"Es gab viele Spekulationen", meint der Finne, "aber ich bin nur an Fakten interessiert. Wir haben sofort Leute nach China geschickt, die mir von den Straßenschäden berichtet haben, und es gab nichts, was wir tun konnten. Wir waren darauf vorbereitet, ihnen ein paar Freiheiten zu gewähren, aber das war nicht möglich; wir hatten keine andere Möglichkeit, als abzusagen." Die Teams wollen zwar weiterhin in China antreten, doch weil sich ihre diesjährigen Verluste von 150.000 Euro für das private M-Sport-Team bis hin zu einer halben Million pro Werksteam erstrecken, fordern sie gewisse Sicherheiten.

In der vergangenen Saison wurde die China-Rallye mit Kandidatenstatus abgehalten, es gab gemischte Reaktionen seitens der Teilnehmer. "Ich denke, es muss eine Kandidatenrallye werden", sagte Jost Capito von VW. "Da sind wir uns alle einig. Wenn es einen Kandidatenevent gibt, werden alle Teams ein Auto schicken – alle Fahrer werden da sein, und die Recce fahren. Es kann aber nicht sein, dass wir Events haben, die sagen: 'Okay, wir haben in diesem Jahr nichts ausgetragen, aber wir werden es im nächsten Jahr.' Wir müssen den Beweis durch eine Kandidatenrallye bekommen."

Trotzdem fügt Capito an, dass eine Rallye in einem sturmgeschädigten Areal moralische Fragen aufwirft: "Wenn Leute in einigen Dörfern ihre Häuser und alles andere verlieren und nicht wissen, wie sie ihre Leben weiterleben sollen, wäre es für die Rallyeweltmeisterschaft schädlich, wenn sie in China fahren würde." Trotz der Absage der Veranstaltung müssen die Teams nun Personal nach China schicken, um ihre Transportcontainer zu überprüfen, bevor sie weiter nach Australien verschifft werden.

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