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Mehr Sicherheit bei Historischen
Fotos: privat

Fahrersprecher Kogler appelliert: „Nehmt die Sicherheits-Zelle!“

Der schwere Unfall von Andi Hulak hat viele schockiert - Fahrersprecher Gottfried Kogler appelliert, in historischen Autos eine moderne Zelle zu verwenden.

Noir Trawniczek

Der schwere Unfall von Andreas Hulak bei der Lavanttal-Rallye hat nicht nur die historische Rallyegemeinde erschüttert - mittlerweile befindet sich Hulak wieder auf dem Weg der Besserung. Gottfried Kogler, der AMF-Fahrersprecher der Historischen, bestätigt: „Andi ist lange in einem Tiefschlaf gewesen, um seine Kopfverletzungen auszukurieren, mittlerweile befindet er sich glücklicherweise bereits auf Reha - er ist ein Kämpfer und wird den Weg zurück schaffen.“

Wer die Fotos des völlig zerstörten Ford Escort RS2000 MkII gesehen hat, kann erahnen, wie schwer die Verletzungen des beliebten Rallyepiloten waren - Gottfried Kogler hat in diesem Zusammenhang ein Anliegen: „Andi hat sich auch sehr komplizierte Beinverletzungen zugezogen - in seinem Escort war ein geschraubter Käfig verbaut, wie man ihn damals verwendet hat. Mit einer modernen, geschweißten Zelle, mit dem zusätzlichen Kreuz an der Seite, der als Flankenschutz dient, wären die Verletzungen ganz sicher weniger schlimm ausgefallen. Davon ist auch Gustl, Andis Mechaniker überzeugt - er hat sich an mich als Fahrersprecher gewandt: ‚Bitte mach etwas, damit so etwas nie wieder passiert!‘“

Irrglaube: Zelle ist nicht verboten!

Damit rannte der Mechaniker bei Kogler quasi offene Türen ein - denn Kogler setzt sich schon seit längerer Zeit für die Verwendung einer modernen Zelle in hiostorischen Autos ein. Hier gab es bislang ein Missverständnis: Viele, auch Insider, waren bislang überzeugt davon, dass eine geschweißte Zelle in historischen Autos nicht erlaubt sei. Kogler musste hier selbst erst Überzeugungsarbeit leisten: „Ich habe mir ja zwei Escort zugelegt, sie stammen aus Griechenland und es wurde damit auch die Akropolis-Rallye gefahren. In diesen Autos war bereits eine geschweißte Zelle eingebaut - in Österreich wurde mir zunächst auch gesagt, dass eine solche Zelle nicht erlaubt sei. Daher habe ich mir einen FIA-Wagenpass geholt, den ich problemlos erhielt und wir sind auch bereits zweimal bei der Rallye Weiz gefahren, wo die FIA-Kommissare die Zelle anstandslos akzeptiert haben.“ Mittlerweile wurde Kogler auch von AMF-Seite bestätigt, dass eine moderne Zelle zulässig ist.

Kogler: „Früher hatten wir alte Autos mit alter Sicherheit - heute geht man den wesentlich vernünftigeren Weg und erlaubt moderne Sicherheitsvorrichtungen auch in historischen Fahrzeugen. Eigentlich hätten wir die Zelle als Pflicht haben wollen - doch das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Die AMF wird die Zelle aber definitiv empfehlen. Und ich kann als Fahrersprecher nur an alle historischen Piloten appellieren: Lasst euch eine geschweißte Zelle einbauen - man sollte bei der Sicherheit niemals sparen. Die Kosten sind nicht um so viel höher und auch die paar Kilo an Mehrgewicht sollten es wert sein, denn man hat bei der Zelle ganz einfach einen viel besseren Schutz!“

Das Foto des Unfallwagens (links) wurde ausdrücklich auf Wunsch von Andreas Hulak und seinem Mechaniker zwecks Veröffentlichung zur Verfügung gestellt - es unterstreicht den Appell von Gottfried Kogler und zeigt im Vergleich eindrücklich, weshalb eine Sicherheitszelle (rechts) den deutlich besseren Schutz bietet.

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