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Nach Tänak-Abgang M-Sport muss 2024 in der WRC wohl ohne Top-Fahrer auskommen
Motorsport Images

Nach Tänak-Abgang: M-Sport will in der WRC auf junge Fahrer setzen

Nach dem Abgang von Star-Pilot Ott Tänak zu Hyundai wird M-Sport in der WRC 2024 kleinere Brötchen backen und wahrscheinlich auf den Nachwuchs setzen

Nach der Entscheidung von Ott Tänak, zu Hyundai zurückzukehren, wird M-Sport im nächsten Jahr in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wahrscheinlich auf ein junges Fahrerduo setzen. Am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass Tänak M-Sport nach nur einer Saison wieder verlassen wird, sodass sich das britische Team für die WRC-Saison 2024 neu aufstellen muss.

"Natürlich ist es sehr enttäuschend, Ott zu verlieren, es ist sehr schade, vor allem nach diesem Wochenende, das gezeigt hat, dass das Auto und das Team immer noch die Pace haben und in der Lage sind, zu gewinnen", sagt Teamchef Rich Millener gegenüber Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motprsport Network.

Erst am Sonntag hatte Tänak mit M-Sport einen überzeugenden Sieg bei der Rallye Chile gefeiert. Dieser Erfolg markierte das Ende einer langen Durststrecke, die von Pech und Zuverlässigkeitsproblemen geprägt war. Gerade diese Schwächephase nach dem Sieg am Saisonbeginn in Schweden habe zu Tänaks Entscheidung beigetragen, so Millener.

Schwächephase zur Saisonmitte trägt zu Tänaks Entscheidung bei

"Leider war die Mitte der Saison unglücklich für uns, und ich denke, dass die Tatsache, dass er nicht um die Meisterschaft kämpfen kann, für Ott an erster Stelle stand", so Millener. "Ich denke, dass er mit dem neuen Management bei Hyundai die Möglichkeit sieht, das zu tun, und wir müssen seine Ideen und seine Entscheidungen respektieren."

"Ich denke, er hat seine Entscheidung auf der Grundlage einer Reihe von Faktoren getroffen, und natürlich hätte er viel Zeit gebraucht, um sich zu vergewissern, dass es die richtige Entscheidung ist. Und leider waren wir nicht in der Lage, ihm ein alternatives Angebot zu machen, das ihn bei uns hätte halten können", so der M-Sport-Teamchef weiter. "So traurig es auch ist, ihn nach nur zwölf Monaten gehen zu sehen, es war fantastisch, mit ihm zu arbeiten. Wir wünschen ihm alles Gute."

Die Zukunft von M-Sport in der WRC war bereits vor der Entscheidung von Tänak unsicher. Zwar hatte Teamgründer Malcolm Wilson erklärt, dass man nicht die Absicht hat, sein Rally1-Programm einzustellen. Doch mit begrenzter Unterstützung durch Ford war die Finanzierung unklar.

Kein Top-Fahrer verfügbar: M-Sport setzt auf Nachwuchs

Nachdem auf dem Fahrermarkt aktuell keine absoluten Top-Fahrer verfügbar sind, wird M-Sport 2024 voraussichtlich aus der Not eine Tugend machen und auf junge Piloten setzen. "Wie wir bereits angedeutet haben, ist es unser Ziel, uns mehr auf ein junges Fahreraufgebot zu konzentrieren, um zu versuchen, die Youngster zu fördern", sagt Millener.

Für M-Sport ist das nichts Neues. "Wir haben alle paar Jahre mal einen Top-Anwärter auf die Meisterschaft bei uns, können es uns aber nicht leisten, ihn dauerhaft zu behalten und müssen dann unsere Strategie überdenken", so Millener.

"Aber die Strategie mit den jungen Fahrern hat sich in der Vergangenheit für M-Sport bewährt und hat uns auch in den Jahren, nachdem sie für uns gefahren sind, geholfen, sodass wir diese Strategie nicht ignorieren und wahrscheinlich in diese Richtung gehen werden."

Sportliche Ziele müssen heruntergeschraubt werden

Es sei auch nicht so einfach, die durch Tänaks Abgang wegfallenden Gehälter 1:1 auf andere Fahrer umzulegen. "Natürlich ist Ott ein Spitzenfahrer in der Meisterschaft und verlangt ein Spitzengehalt", sagt er. "Wenn man so jemanden nicht im Team hat, sinken die Gehälter, aber das bedeutet nicht, dass plötzlich mehr Geld da ist, denn oft können die Beiträge von Sponsoren und Partnerschaften je nach Ergebnis variieren."

Zusammenfassend stellt sich Millener darauf ein, dass sein Team nach dem Verlust des Starfahrers in der nächsten Saison kleinere Brötchen backen muss: "Wir müssen realistisch sein, die Ergebnisse werden anders ausfallen, als wir es uns für dieses Jahr erhofft und vorgenommen haben. Wir arbeiten jetzt mit unseren Partnern zusammen, um zu sehen, was zur Verfügung steht und welche Möglichkeiten wir für 2024 haben."

Motorsport-Total.com

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