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ARC: Herbstrallye Leiben

Wagner muss auf den Leiben-Start verzichten

Simon Wagner muss der Leiben-Rallye, zum Bedauern der Fans fernbleiben, weil er sich für das Kart-Weltfinale qualifizieren möchte.

Fotos: Wagner Motorsport

Am vergangenen Wochenende fiel indirekt die Entscheidung, ob Simon Wagner beim großen Finale der Austrian Rallye Challenge (ARC) als bereits feststehender jüngster ARC-Champion teilnehmen kann.

Der 20-jährige Rallye-Senkrechtstarter wäre nur zu gerne bei den „final Rallydays“, der Remus Herbstrallye Leiben an den Start gegangen: „Das wäre toll gewesen, da hätte ich ohne jeden Meisterschaftsdruck noch einmal richtig Gas geben und so auch den Fans etwas zurückgeben können – dafür, dass sie mir in diesem Jahr so kräftig die Daumen gedrückt haben.“

Doch Simon hat als Kartpilot heuer die Chance, als Gesamtsieger der Rotax Max Challenge DD2 Austria zum Weltfinale der internationalen Rotax Max Challenge nach New Orleans im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana zu fliegen.

Alles gewonnen – doch Krönung vertagt

Als Tabellen-Führender trat er am vergangenen Wochenende beim vorletzten Lauf in Pachfurth an und konnte dort sämtliche Rennläufe für sich entscheiden. Allerdings belegte der einzig verbliebene Konkurrent um den Gesamtsieg jeweils Platz zwei, sodass Simon wegen fehlender 1,5 Punkte das Finale in Graz bestreiten muss – und das findet just an jenem Wochenende statt, an dem auch das ARC-Finale steigt.

Simon erklärt: „Das tut mir natürlich leid, aber die Chance kann ich mir nicht entgehen lassen. Ich erhalte ja auch vom Praga-Importeur mein Rennkart und die Ausrüstung zur Verfügung gestellt, da würde man sich über den Gewinn der österreichischen Serie natürlich freuen – jetzt hoffe ich halt, dass mir die Rallyefans in Leiben nochmal die Daumen drücken, auch wenn ich dort nicht fahren kann.“

Als bereits früherer Gewinner der österreichischen, aber auch der deutschen Rotax Challenge sowie als Central Eastern European Rotax DD2 Champion des Vorjahres hat Simon die besten Chancen, zum Weltfinale zu fliegen. Zudem kommt ihm der Kurs der Styria Karting in Zettling nahe der steirischen Hauptstadt Graz entgegen: „Das ist meine Lieblingsstrecke im Kartsport – sie hat fast nur Kurven, sehr schwierige noch dazu, eine waschechte Fahrerstrecke, das gefällt mir!“

Auf den Spuren des Blues

Auch gegen den kostenlosen USA-Trip hätte Simon freilich nichts einzuwenden: „Einmal war ich bereits in Amerika, das war jedoch Kalifornien – ich mag dieses Land und falls ich es schaffe, würde ich gerne ein paar Tage anhängen, um mir die Jazz- und Blues-Kneipen in New Orleans anzusehen.“ Weil der vielbeschäftigte Jungpilot, der auch für Praga als Tourenwagen-Werkspilot und bei McLaren Vienna als Instruktor tätig ist, heuer nur noch sieben Wochenenden im Rennkart saß, glaubt Wagner, dass er beim Weltfinale lediglich Außenseiterchancen auf den Gesamtsieg hätte, Simon räumt aber ein: „Allein die Teilnahme am Weltfinale wäre ein Highlight meiner Laufbahn als Kartpilot.“

Nach New Orleans müsste Simon Wagner gleich im Anschluss an die Waldviertel-Rallye fliegen. „Entweder noch am Samstagabend oder zeitig am Sonntagmorgen würde ich in den Flieger steigen“, erklärt der Oberösterreicher.

Im Waldviertel mit neuem Boliden

Die Waldviertel-Rallye steht so oder so fix in seinem Terminkalender. Dort wird Simon Wagner seinen steilen Aufstieg in der Rallyeszene mit einem weiteren Quantensprung krönen: Seine ersten Ausrufezeichen bei der Jännerrallye, darunter die SP-Bestzeit 2013, setzte er mit einem uralten Mitsubishi Lancer Evo III. Im Laufe der Saison wechselte in ein neueres Modell des Evo III.. Im Waldviertel wird Simon abermals einen neuen, modernen Boliden zünden…

Simon: „Darauf freue ich mich ungemein – dass ich beim Finale der Rallye-Staatsmeisterschaft mit einem stärkeren Auto mein Talent unter Beweis stellen kann. Ich liebe nun mal den Rallyesport - und die Waldviertel-Rallye ist ein gebührender Abschluss einer wirklich tollen Saison.“

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