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ARC: Rallye Zwettl

Spannung bis zum letzten Meter

Christian Mrlik blickt zurück auf das spannende Duell mit Gerald Rigler - bei der neuen Rallye Zwettl fehlten „Mr. Lik“ am Ende nur 4,9 Sekunden auf den Sieg. Der Kampf gegen ein S2000-Auto ist prinzipiell schwierig im seriennahen Gruppe N-Subaru – Mrlik weiß: „Rigler wird immer besser.“ Dafür führt Mrlik sowohl in der Niederösterreich Rallye Trophy als auch in der Austrian Rallye Trophy.

Fotos: Daniel Fessl

Die Rallye Zwettl war von der ersten Sonderprüfung an ein elektrisierender Schlagabtausch zwischen Gerald Rigler/Martin Roßgatterer im Peugeot 207 S2000 und Christian Mrlik/Leopold Welsersheimb im Subaru Impreza WRX STI.

Auf SP 1 war Rigler um 1,2 Sekunden schneller, auf SP 2 war Mrlik um 3,3 Sekunden schneller, womit er die Führung übernahm. Doch auf SP 3 und SP 4 konnte Rigler kontern, sodass er vor dem Mittagsservice 6,6 Sekunden vor Mrlik lag.

Am Nachmittag schien zunächst Rigler leicht davon zu ziehen, doch auf der letzten Sonderprüfung gaben beide Piloten noch einmal alles – so verzeichnete Rigler sogar einen Dreher, der aber nicht viel Zeit kostete, letztendlich gewann Rigler mit lediglich 4,9 Sekunden Vorsprung auf „Mr. Lik“ und feierte damit seinen ersten Gesamtsieg bei einer Rallye.

Christian Mrlik sagt: „Ich freue mich für Gerald – und kann mich noch gut an meinen ersten Sieg im Waldviertel erinnern, das ist einfach ein wunderschönes Erlebnis. Und wir beide haben hier in Zwettl einen spannenden Kampf um den Sieg geliefert.“ Mit einem Augenzwinkern fügt Mrlik hinzu: „Ich hatte diesmal ja die Startnummer 1 und in den Regrouping-Interviews hat Gerald gemeint, dass er sich an meinen Fahrspuren orientiert hat – womit ich ja dann auch einen kleinen Teil zu seinem ersten Sieg beigetragen habe.“

„Schwieriges Unterfangen“

Mit dem Subaru-Gruppe N-Auto gegen einen S2000 zu bestehen, sei von Anfang an „ein schwieriges Unterfangen“ gewesen, gibt Mrlik zu. Zumal ein S2000 viel mehr ein echtes Rennauto ist, leichter und mit Rennfahrwerk oder beispielsweise sequentiellem Getriebe ausgestattet – daher sind auch viele Piloten schon beim Umstieg vom Gruppe N-Auto auf den S2000-Boliden gescheitert. Auf Gerald Rigler jedoch trifft das ganz und gar nicht zu. Mrlik erklärt: „Er versteht, wie so ein Auto gefahren werden muss, es kommt sogar seinem Stil entgegen. Er wurde mit jeder Rallye besser.“

Rigler, der sich zuvor als Motorradpilot laut eigenen Angaben nahezu sämtliche Knochen brach und wegen einer Rückenverletzung erst vor drei Jahren in den Rallyesport gewechselt ist, stellt für Christian Mrlik eine Ausnahmeerscheinung dar. Mrlik schmunzelt: „Ich habe mir seine Onboard-Videos angesehen. Rigler wirkt völlig schmerzbefreit und scheint oft am Rande des Wahnsinns zu fahren – ich hingegen bin da schon etwas vorsichtiger unterwegs, das gebe ich gerne zu.“

Beim Studium seines neuen Gegners stellt Christian Mrlik fest: „Zweimal hat er sich auf den jeweiligen Sonderprüfungen bei der zweiten Durchfahrt gesteigert. Ich wiederum fahre voll nach Aufschrieb und schon beim ersten Durchgang am Limit, da gibt es meistens keine Unterschiede zwischen den beiden Durchgängen.“

Ob Christian nun, nach einer solch knappen Niederlage gegen ein S2000-Fahrzeug, auch ein solches fahren möchte? Mrlik lacht: „Zwischen möchten und leisten können ist ein gewisser Unterschied. Ich bleibe dabei, dass ich mit dem, was ich habe, das Maximum zu erreichen versuche.“

Tabellenführung in NÖ Rallye Trophy & ART

Und dieses Maximum ist äußerst attraktiv: Christian Mrlik führt zurzeit sowohl in der Niederösterreich Rallye Trophy als auch in der Austrian Rallye Trophy (ART) die Tabelle an. Aus diesem Grund möchte er nun auch die nächste ARC- bzw. ART-Rallye bestreiten, die Kärnten-Rallye. Mrlik nickt: „Ja, und ich bin gespannt, ob Gerald Rigler auch dort fährt – ich würde mich freuen.“

Die brandneue Braustadt-Burg Rallye Zwettl hat Christian sehr gut gefallen: „Da kann man den Organisatoren nur gratulieren – die Rallye ist bis auf ein paar Details, die man noch verbessern muss, eine echte Bereicherung. Die Prüfungen waren zum Teil sehr anspruchsvoll – dazu kamen auch die Wetterkapriolen, die dem Ganzen noch zusätzlichen Pfeffer verliehen haben.“

Mrlik fügt hinzu: „Ich möchte mich bei meinem kleinen Team – allesamt Freunde von mir – für den tollen Einsatz bedanken, das Auto lief problemlos. Und ich möchte Kurt Göttlicher grüßen lassen – ich fand es lustig, mit ihm im Regrouping Schmäh zu führen, er ist ein echter Charakterkopf und er hat ganz tolle Geschichten aus der ‚guten alten Zeit‘ zu erzählen. Und in seinem Ford Sierra Cosworth ist er auch ganz und gar nicht langsam unterwegs. Vielleicht sehen wir uns ja in Kärnten wieder.“

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