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WRC: Argentinien-Rallye

Neuville: Ohne Risiko zu Rang fünf

Der Youngster Thierry Neuville fuhr in Argentinien bewusst eine kontrollierte Rallye und riskierte nichts - Er wurde mit Erfahrung und Platz fünf belohnt

Thierry Neuville hat seinen Speed in diesem Jahr schon mehrmals aufblitzen lassen und wurde dafür in Mexiko mit seinem ersten Podestplatz belohnt. Speed ist in der Rallye-WM sehr wichtig, aber nicht alles. Man muss viele Dinge beachten und sich rasch auf andere Verhältnisse einstellen können. Im Vorjahr wurde das Ott Tänak zum Verhängnis. Der Este ist extrem schnell, doch M-Sport-Chef Malcolm Wilson wollte sehen, dass Tänak nicht ans letzte Limit geht, sondern lernt, Kilometer und Erfahrung sammelt. Aufgrund zu vieler Unfälle verlor Tänak sein WRC-Cockpit.

Auch Neuville zeigte im Vorjahr, als er noch für das Citroen-Juniorteam unterwegs war, seinen Speed, doch die Fehlerquote war zu hoch. Aktuell bei M-Sport ist Wilson auch von Neuvilles-Talent überzeugt. Nun muss er in Ruhe lernen, konstante Ergebnisse abliefern und Erfahrung, die im Rallye-Sport sehr wichtig ist, sammeln. Und mit genau dieser Einstellung ging der Belgier die Rallye Argentinien an.

Der 24-Jährige fuhr nicht am absoluten Limit, sondern kontrolliert. Am Ende der ersten Etappe lag er auf dem siebten Gesamtrang. "Ich war mit dem Tag zufrieden. Ich bin am Nachmittag mit sechs weichen Reifen gefahren, bin mir aber nicht sicher, ob das richtig war. Mit meinem Selbstvertrauen und meinem Gefühl für das Auto war ich sehr zufrieden." Mit dieser risikolosen Herangehensweise wollte Neuville zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Auf der einen Seite konnte er Erfahrung sammeln und Plätze gutmachen, wenn andere Fahrer in Schwierigkeiten geraten. Und genau das geschah auch, denn am Ende von Etappe zwei lag der Ford-Pilot schon auf Rang fünf. "Nachdem Andreas (Mikkelsen; Anm. d. Red.) ausgeschieden war, mussten wir gegen niemanden mehr kämpfen. Deshalb gingen wir es ruhiger an, damit wir problemlos alle Prüfungen meistern. Es gab keinen Grund dafür, irgendein Risiko einzugehen."

"Ich finde, dass unsere Strategie sehr gut funktioniert hat, weil ich mich von Platz fünf auf Rang sieben verbessern konnte." Am Samstag setzte Neuville diese Strategie wieder perfekt um und lieferte den Fiesta ohne große Kratzer im Ziel auf Platz fünf ab. "Wie ich schon vor der Rallye gesagt habe, war es hier unsere Strategie, die Rallye clever anzugehen und sicherzugehen, dass wir ohne große Probleme ins Ziel kommen."

"Und genau das haben wir gemacht. Es war aber gar nicht so einfach, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, aber es zahlte sich aus und es ist ein gutes Ergebnis für uns", sagt der Belgier zufrieden. "Ich glaube nicht, dass es besser hätte laufen können. Am Samstag war ich mit der Abstimmung nicht so glücklich. Daran müssen wir bei den nächsten Rallyes arbeiten. Hoffentlich haben wir vor Griechenland gute Testfahrten und können gut an der Abstimmung arbeiten." In der WM ist Neuville mit 35 Punkten auf dem sechsten Platz.

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