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Neuer Optimismus

In Detroit versammelt sich die Autowelt zur ersten Messe 2007. Nicht nur draußen herrscht mildes Wetter, auch in den Hallen gibt es keine traurigen Gesichter.

mid/ir/hh/mh

General Motors: Vereinzelte Highlights

Die Stimmung ist generell besser als im Vorjahr, nicht zuletzt dank der wieder gefallenen Benzinpreise. GM stellt wie üblich eine Modellflut für den US-Markt vor. Auffällig ist die Studie Chevrolet Volt. Das Elektroauto verfügt über einen Verbrennungsmotor für die Stromversorgung. Der 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turbolader kann bei Bedarf einen Generator antreiben, der die Lithium-Ionen-Akkus auflädt. Im kombinierten Betrieb soll so eine Reichweite von 1 030 Kilometern bei einem Benzinverbrauch von 4,7 Litern auf hundert Kilometern möglich sein.

Alternativ lässt sich das Fahrzeug auch an der Steckdose aufladen. Damit kommt der Fahrer laut GM 40 bis 60 Meilen weit. Über die Energiebilanz kann noch nichts gesagt werden. Für die Serienproduktion soll die Batterietechnologie weiter verbessert werden; Marktstart eines ähnlichen Fahrzeugs könnte ab 2010 sein.

Näher an der Serie ist der Cadillac CTS. Mit neuen Motoren und optionalem Allradantrieb startet er im Herbst 2007 einen weiteren Anlauf in der oberen Mittelklasse – auch in Europa. Das Topmodell der General-Motors-Edelmarke erhält einen 227 kW/300 PS starken V6-Motor mit Benzindirekteinspritzung, daneben bleiben die beiden bekannten Motoren mit 158 kW/215 PS und 189 kW/257 PS erhältlich. Für die Kraftübertragung auf die Hinterachse oder alle vier Räder sorgt ein manuelles Sechsganggetriebe bzw. wahlweise eine Sechsgangautomatik.

Die Karosserie kommt ein wenig runder daher als beim Vorgänger, der Kühlergrill ist nun höher und glänzt in Chromoptik. Der Innenraum wurde komplett überarbeitet und soll nun höherwertig wirken.

Ford: Focus im Brennpunkt

Bei Ford sind die beiden Neuheiten Five Hundred, eine Oberklasse-Limousine, und Focus dem US-Markt vorbehalten. Eine aufwendige Modellpflege soll den Focus ab Ende 2007 am Kompaktwagenboom in den USA teilhaben lassen. Die Karosserie wird komplett neu gestaltet, der Innenraum aufgewertet, das Fahrwerk neu abgestimmt.

Auffälligstes äußeres Merkmal des als Drei- und Viertürer erhältlichen Kompaktwagens ist die hochgezogene Gürtellinie, die den Focus muskulöser erscheinen lässt. Auf der V-förmig zulaufenden Motorhaube sorgt eine angedeutete Hutze für mehr Dynamik. Die Frontscheinwerfer ziehen sich bis zu den Kotflügeln und sind vorne durch einen schmalen Chromgrill verbunden. Auf das europäische Modell hat das Facelift aber keine Auswirkungen.

Mit der Studie Airstream präsentieren die Amerikaner immerhin einen futuristischen Crossover, der von der Raumfahrt inspiriert ist. Beteiligt ist (wie der Name schon sagt) die Firma Airstream, Hersteller der zigarrenförmigen Aluminium-Wohnwagenanhänger. Über nach oben öffnenden Flügeltüren gelangen die Passagiere zu den drehbaren Schalensitzen des Innenraums und zum großen Flachbildschirm, der als Mittelpunkt eines aufwendigen Multimedia-Systems fungiert. Für den Antrieb des Fahrzeugs ist eine Brennstoffzelle vorgesehen.

Viel Aufsehen erregen auch die Ford-Töchter: Volvo mit der Studie XC60 für ein kleines SUV unterhalb des XC 90, Jaguar mit der Sportcoupé-Studie C-XF, und Mazda mit dem Hybrid-SUV Tribute HEV. Dieser wird von einer 114 kW/155 PS starken Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor angetrieben.

Der auch als Allrader erhältliche Tribute soll die Fahrleistungen eines SUV mit einem 200 PS starken V6-Motor aufweisen, dabei aber 75 Prozent weniger Sprit verbrauchen. Der Tribute HEV kommt Mitte 2007 auf den US-Markt, ein Start in Europa ist nicht vorgesehen.

Chrysler: Voyager & Co.

Die vielleicht wichtigste US-Neuheit aus europäischer Sicht ist der überarbeitete Minivan Voyager. In Amerika ist er unter den Namen Chrysler Town & Country (in den meisten Märkten außerhalb der USA als Grand Voyager bekannt) und Dodge Caravan erhältlich, den Antrieb besorgen diverse V6-Motoren mit bis zu 4 Liter Hubraum und neuer Sechsgang-Automatik.

Auch eine „Flexible Fuel“-Variante mit 3,3 Liter Hubraum (und der älteren Viergang-Automatik) ist im Programm, wird jedoch wahrscheinlich nicht nach Europa kommen – stattdessen wird es eine Diesel-Version geben. Verkaufsstart in den USA ist der Herbst 2007.

Made in Germany

Modellneuheiten bei Mercedes-Benz: ML-, R- und GL-Klasse mit sauberen Bluetec-Dieselmotoren und neuem Allradantrieb, und der S 550 4Matic. Höhepunkt der Premierenfeier war die viertürige Cabrio-Studie Ocean Drive mit großem Stoffdach auf Basis der S-Klasse. Als Antrieb für die zweifarbig perlmuttartig lackierte Studie dient ein V12-Benzinmotor.

Die gebeutelte DaimlerChrysler-Tochter Smart will Amerika auf einen Einstieg ins City-Car-Segment vorbereiten. Der neue, kürzlich auf der Messe in Bologna erstmals gezeigte Fortwo kommt 2008 auf den US-Markt. Eine halbe Nummer größer: BMW-Tochter Mini zeigt die jüngste Modellgeneration.

BMW selbst feiert mit dem Dreier-Cabriolet Weltpremiere. Vom Stoffdach wechseln die Münchner zum versenkbaren Hardtop in Stahlblech-Leichtbauweise. Die elegante Dachlinie des Vorgängers konnte beibehalten werden, besseres Fahrwerk und stärkere Benzinmotoren sollen mehr "Freude am Fahren" bieten. Noch mehr Geld ausgeben kann der Käufer des Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé.

Porsche stellt die überarbeiteten Modelle des SUV Cayenne vor, deren Absatz auf dem US-Markt zurückgegangen ist. Audi stellt das SUV Q7 mit bärenstarkem V12 TDI neben den Supersportwagen R8. Konzernmutter VW zeigt neben Modellen für den US-Markt den fast serienreifen Tiguan, den kleineren Bruder des Touareg.

Japanische Neuheiten

Toyota zeigt den großen Pick-up Tundra, außerdem werden die Lexus-Modelle IS-F und LF-A Concept enthüllt. Als erstes Hochleistungsmodell der Marke Lexus kommt ab Frühjahr 2008 der IS-F auf den europäischen Markt. Die Topversion der Mittelklasse-Baureihe verfügt über einen Fünf-Liter-V8-Benzinmotor mit mehr als 400 PS.

Für die Kraftübertragung in dem Hecktriebler sorgt eine Achtgang-Automatik, wie sie auch im Flaggschiff Lexus LS zum Einsatz kommt. Der Sprint von null auf 100 km/h soll in knapp fünf Sekunden gelingen.

Nissan will mit dem neuen Kompakt-SUV namens Rogue vor allem junge US-Käufer erreichen. Den Antrieb besorgt ein Benzinmotor mit 125 kW/170 PS. An die Zielgruppe der 45- bis 60jährigen Männer richtet sich dagegen das Heimwerker- und hobbytaugliche SUV-Konzeptauto Bevel.

Hier finden Sie die Fotogalerien zur 100. North American Auto Show in Detroit!

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100. Detroit Motor Show

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