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Sternenregen

Mercedes-AMG bläst zum Angriff: Der neue GT soll Rivalen wie Porsche 911 und Audi R8 das Leben auf der Überholspur schwer machen.

Thomas Schneider/mid

Der bärenstarke V8-Biturbo-Motor des Mercedes-AMG GT mit bis zu 375 kW/510 PS und eine Leichtbau-Karosserie hieven den rund eineinhalb Tonnen schweren Zweisitzer auf Anhieb in die Riege der Supersportler.

Zur Weltpremiere im AMG-Stammhaus in Affalterbach bei Stuttgart fuhr Formel-1-Leader Nico Rosberg mit dem neuen Stern am Sportwagen-Himmel auf die Bühne.

Die erste Frage des AMG-Werkspiloten: "Kann ich den als Dienstwagen haben?" "Na klar", verspricht AMG-Chef Tobias Moers, "aber erst im Frühjahr". Dann soll der AMG GT nicht nur das Herz des möglichen Formel-1-Weltmeisters, sondern auch das der Sportwagen-Fans weltweit höher schlagen lassen.

Die müssen dann vermutlich mindestens 115.000 Euro locker machen - in Deutschland, der Österreich-Preis wird steuerbedingt weit darüber liegen. Der offizielle Preis wird aber ohnehin erst im Oktober bekannt gegeben.

Die Optik überzeugt auf den ersten Blick: Es dominieren die endlos lange Motorhaube, die sanft geschwungene Seitenlinie und die knappen Überhänge. Der GT wirkt wie aus einem Guss. Nur sehr sparsam haben die Designer Sichtlinien und Sicken in das Blechkleid geschnitzt.

Die sanft nach hinten abfallende Dachlinie der kurzen Fahrerkabine mündet in einem kurzen Stummel-Heck. Rundungen herrschen vor. Und der GT gibt sich harmonisch, aus welchem Winkel man ihn auch betrachtet.

Im Innenraum sticht sofort die wuchtige Mittelkonsole mit acht runden Bedien-Elementen ins Auge, unter anderem der Start-Knopf, die Steuerung der Klappen-Auspuffanlage und der verschiedenen Fahrmodi.

Zwischen diesen überdimensionierten Knöpfen befindet sich ein Touchpad im - derzeit bei fast allen Mercedes-Modellen angesagten - Tablet-Stil für die Steuerung der meisten übrigen Funktionen. Darüber sitzen vier Lüftungsdüsen in Turbinenoptik und ein freistehendes Zentraldisplay.

Eines der Kernelemente des GT ist wie bei allen AMG-Fahrzeugen der Motor. Und auch hier haben sich die Affalterbacher bei ihrem nach dem SLS zweiten in Eigenregie entwickelten Fahrzeug etwas Besonderes einfallen lassen.

Die beiden Turbolader des V8-Benziners mit vier Litern Hubraum sitzen zwischen den Zylinderbänken und nicht wie üblich außen. Das "heiße Innen-V" sorgt für ein besseres Ansprechverhalten, eine höhere Effizienz und eine kompaktere Bauform.

Zwei Leistungsstufen bietet AMG an: den "GT" mit 340 kW/462 PS und 600 Nm maximalem Drehmoment sowie den "GT S" mit 375 kW/510 PS und 650 Newtonmetern. Beide Varianten knacken die 300 km/h-Marke. Den Standard-Sprint auf Tempo 100 absolviert der GT in 4,0 Sekunden, der GT S ist zwei Zehntel schneller.

Wertvoller Helfer beim schnellen Beschleunigen (und Verzögern) ist das Leichtbau-Konzept als Grundskelett aus Hohlprofilen (Spaceframe) mit 93 Prozent Aluminium-Anteil. Den Anspruch echter Performance verdeutlichen neben dem kräftigen Motor der niedrige Schwerpunkt, Doppel-Querlenkerachsen für hohe Kurvengeschwindigkeiten, ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse sowie die Transaxle-Bauweise.

Der Mittelmotor sitzt hinter der Vorderachse und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an der Hinterachse. Das sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung von 47 Prozent vorne und 53 Prozent hinten. Seine Rennstrecken-Fähigkeiten hat der GT laut AMG-Chef Moers zum Beispiel auf der Nordschleife des Nürburgring bereits bewiesen: "Unser Auto zählt auf Anhieb zu den schnellsten im Segment."

Ganz seinem Namen entsprechend soll der GT (Gran Tourismo) aber auch als komfortables Langstrecken-Gefährt dienen. Platz für Gepäck ist jedenfalls für Sportwagen-Verhältnisse üppig vorhanden. Der Kofferraum des GT schluckt beachtliche 350 Liter. Und natürlich sind auch die verschiedensten Komfort-Features und Assistenzsysteme verfügbar.

Wenig verständlich allerdings, dass in einem derart teuren Auto sogar viele in der Kompaktklasse übliche Sicherheitssysteme wie Totwinkel- und Spurhalte-Assistent extra kosten.

Damit der Fahrer jedenfalls auch nach mehreren 100 Kilometern entspannt und ohne Rückenschmerzen aus dem Kraftprotz aussteigen kann, ist die auf Wunsch elektronisch geregelte Dämpfung am besten in den "Comfort"-Modus zu stellen.

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