Audi A3 2,0 TDI Ambition – im Test | 09.02.2004
Fahren & Tanken
Der 140 PS starke Vierzylinder-Diesel ist der erste TDI mit Vierventil-Zylinderkopf, das bringt vor allem in den Disziplinen Laufruhe und Verbrauch einige Vorteile.
Das kräftige Aggregat hat mit den 1.340 Kilogramm des A3 2,0 TDI ein relativ leichtes Spiel, dafür sorgt vor allem das Maximaldrehmoment von 320 Newtonmetern, das bereits ab 1.750 Umdrehungen zur Verfügung steht.
Allerdings: Bei 2.500 Umdrehungen ist es mit der Drehmoment-Herrlichkeit schon wieder vorbei, das ausgezeichnete, kurz und knackig zu bedienende Sechsgang-Schaltgetriebe täuscht über dieses äußerst schmale nutzbare Drehzahlband gekonnt hinweg. Apropos Getriebe: Für 2.210,- Euro Aufpreis gibt es genau diese Motorisierung auch mit dem Direktschaltgetriebe (DSG).
Die Fahrleistungen sind indes auch ohne DSG beachtlich: 9,5 Sekunden von null auf einhundert km/h, theoretische 207 km/h Höchstgeschwindigkeit verspricht uns Audi. Das glauben wir gerne – ob beim Überholen Überland oder auf der Autobahn – selbst bei höheren Tempi geht dem Zweiliter-Aggregat nicht so schnell die Luft aus.
In allen Lebenslagen, auch nach dem Kaltstart (Vorglühen entfällt mittlerweile durch ein neues Diesel-Schnellstartsystem) ist der Motor zudem deutlich laufruhiger geworden, auch wenn er noch immer etwas brummiger zu Werke geht, als ein vergleichbarer Common-Rail-Diesel.
Dafür ist der 2,0 TDI, der auch die Euro-4-Abgasnorm erfüllt, ein wahrer Sparefroh: Mehr als 6,5 Liter im Schnitt wurden es auch bei forscher Gangart und viel Autobahn-Anteil nicht, da kann man nur gratulieren – auch wenn das ihr Tankwart wahrscheinlich anders sieht.
Sportlich will der Audi A3 sein und mit diesem Anspruch auch neue Kundschaft anlocken. Das ist gut so und macht uns Freude. Für zartbesaitete Gemüter ist die Fahrwerksabstimmung allerdings nicht zu empfehlen.
Besonders kurze Wellen mag er gar nicht gerne, auf der zweiten und dritten Spur der Südautobahn haben wir schon einmal mehr gelacht, glauben Sie uns. Dennoch wollen wir nix dramatisieren, wer nicht gerade ein Anhänger der französischen Fahrwerkabstimmung ist, wird sich über kurz oder lang auch mit dem Sportfahrwerk des A3 anfreunden.
Vor allem dann, wenn die „Hausstrecken“ nur darauf warten, dass der Frühling wieder kommt, um sich dann, frei von Rollsplitt und Schnee, dem nächstbesten A3 hinzugeben. Dort spielen McPherson Vorderachse und die neue Vierlenker-Hinterachse nämlich ihr ganzes Können aus, die neue, elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung („servotronic“) rundet das Ganze dann ebenso ab, wie die ausgezeichneten Bremsen (Scheiben rundum, vorne innenbelüftet).
Last, but not least, zum Thema Sicherheit: ABS, hydraulischer Bremsassistent, ESP mit elektronischer Bremskraftverteilung, sechs Airbags (Fahrer-, Beifahrer-, Seitenairbags vorne und Kopfairbags für Front- und Fondpassagiere), Vordersitze mit aktiver Kopfstütze, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, Dreipunkt-Gurte und Kopfstützen auf allen hinteren Plätzen – die fast perfekte Sicherheitsausstattung lässt nur serienmäßige ISOFIX-Kindersitzverankerung vermissen, die gibt’s – richtig vermutet – gegen Aufpreis.