Citroen C1 1,0 Desire - im Test | 20.02.2006
Fahren & Tanken
Es macht einfach Spaß, mit dem C1 dichten Verkehrsgetümmel von Ampel zu Ampel zu wuseln. Zum einen machen die kompakten Außenabmessungen das Fahren zum Kinderspiel, zum anderen überzeugt vor allem der Dreizylinder-Benzinmotor mit seinem munteren Charakter auf ganzer Linie.
Seine 50 kW / 68 PS scheint das 1,0 Liter-Aggregat wie Nichts aus dem Ärmel zu schütteln. Prompt reagiert er auf Gasbefehle und schiebt ab 2.000 U/min wacker an. Der allzeit präsente Dreizylinder Sound und die leichten Vibrationen verleihen dem kleinen Citroen einen eigenen sympathischen Charakter.
Die Leistungsabgabe erfolgt sehr harmonisch, Drehzahlorgien sind nicht unbedingt notwendig, bringen aber auch nicht wirklich viel. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Citroen bei 157 km/h. Das 5-Gang-Getriebe erfordert wie die Kupplung nur geringe Bedienkräfte, könnte aber noch etwas präziser geführt sein.
Gut in der Hand liegt das Dreispeichen-Lenkrad mit seinem dicken Kranz. Die leichtgängige Servolenkung ist angenehm direkt und lässt das durch sein geringes Gewicht ohnehin schon flotte Auto noch agiler erscheinen. Rückmeldungen über den Fahrbahnzustand werden nur spärlich geliefert, was aber durchaus zu verschmerzen ist.
Eine Klasse für sich bildet das Fahrwerk: Eher straff abgestimmt aber durch den langen Radstand des 3,34 Meter-Flitzers durchaus langstreckentauglich, überzeugte es durch seine geringe Polterneigung und die überraschend hohe Schluckfreudigkeit auf schlechten Straßen.
Auch sportliche Fahrer kommen hier auf ihre Kosten.
Im Grenzbereich gibt sich der C1 harmlos untersteuernd, Lastwechselreaktionen müssen mit bösester Vorsätzlichkeit provoziert werden. In Anbetracht des gutmütigen Fahrverhaltens ist auch das Fehlen eines ESP gerade noch entschuldbar.
Nicht entschuldigen muss man sich für den Testverbrauch von 4,9 Litern Benzin auf 100 km. Dieser Wert ist besonders in Anbetracht der nicht gerade zimperlichen Fahrweise geradezu rekordverdächtig. Wer da noch zum € 1.600,- teureren und gleichzeitig schwächeren Dieselmodell greift, ist selber schuld.
Zu guter Letzt ist es noch beruhigend zu wissen, dass der C1 beim letzten Crashtest des ÖAMTC in der „Billigklasse“ als einziges Modell eine 4-Stern Bewertung erhalten hat. Dies beweist, dass der Kleine im Fall des Falles ein ganzer Kerl ist.