BMW F 650 CS - im Test | 29.05.2002
Neues Bike, neue Technik
Motor und Getriebe
Der Motor der F 650 CS, der wie bei der F 650 GS in Oberösterreich bei Rotax gefertigt wird, wurde fast unverändert von der F 650 GS übernommen. Der flüssigkeitsgekühlte Vierventiler verfügt daher über eine digitale Motorelektronik und einen geregelten Katalysator.Durch die Änderungen an der Airbox und die neue Auspuffanlage musste der Ladungswechsel neu abgestimmt werden. Dadurch ergaben sich geringfügige Änderungen der Leistungsdaten: Die maximale Leistung von 37 kW (50 PS) wird nun bei 6.800 U/min (F 650 GS bei 6.500 U/min) erreicht, das von 60 Nm auf 62 Nm gewachsene maximale Drehmoment liegt schon bei bei 5.500 U/min an (statt bei 6.000). Zwischen 3.500 und 7.000 U/min stehen ständig mehr als 50 Nm zur Verfügung.
Die F 650 CS ist der Stufenführerscheinregelung entsprechend wahlweise auch in einer auf 25 kW (34 PS) gedrosselten Version lieferbar. Die Drosselung erfolgt über eine Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels der Drosselklappe: Eine Entdrosselung ist daher mit wenig Aufwand und Kosten möglich.
Enduro-typisch dient der Fahrzeugrahmen als Reservoir für das Motoröl. Die beiden Oberzüge des Brückenrahmens sind unten miteinander verbunden und nehmen 2,5 Liter Motoröl auf. Durch die große Rahmenoberfläche wird das Öl einerseits gekühlt ... und die Beine des Fahrers werden so automatisch und aufpreisfrei beheizt, was bei Temperaturen über 25 Grad in der Innenstadt aber auch lästig werden kann.
Zahnriemen
Schon beim ersten Blick auf die rechte Seite des Hinterrads fallen die zwei herausragenden Innovationen der F 650 CS auf, die es in dieser Kombination im Motorradbau noch nicht gab: Einarmschwinge und Zahnriemenantrieb.Mit der Premiere des Zahnriemenantriebs schlägt BMW in Sachen Hinterradantrieb ein neues Kapitel in seiner Motorradgeschichte auf. Die ersten 70 Jahre ab gab es für die BMW´ler nur den Kardanantrieb. Mit der Einführung des Einzylindermodells F 650 im Herbst 1993 fand zum ersten Mal eine Kette Verwendung. Fast zehn Jahre durfte sich der treue BMW-Fan auf diese Novität einstellen, nun kommt die nächste Verunsicherung: Ein Zahnriemen? Wie bei einer Harley? Ja, dürfen´s denn das überhaupt?
Fakt ist: Der Zahnriemenantrieb läuft geräuscharm, bedarf keiner Schmierung (das mögen die Fahrer und das Grundwasser gleichermaßen) und hat im Vergleich zur Kette eine mindestens doppelte so hohe Lebensdauer – wenn die Maschine auf Asphalt bleibt. Im Off-Road-Einsatz hingegen würde der Zahnriemenantrieb durch Steine oder groben Schmutz schnell an seine Grenzen stoßen.