MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DTM: Interview

Mortara: Titel in Zandvoort verloren

Edoardo Mortara weiß, dass der DTM-Titel in Zandvoort verloren ging – trotzdem bereite ihm die Zeitstrafe keine schlaflosen Nächte.

Lediglich vier Punkte fehlten Edoardo Mortara zum DTM-Titel 2016. Der Audi-Pilot gewann fünf Rennen und damit mehr als jeder andere Fahrer. Letztlich war Marco Wittmann aber konstanter, weshalb die Meisterschaft zum zweiten Mal an den BMW-Piloten ging. Die Antwort auf die Frage, wo Mortara im Laufe der Saison die entscheidenden Punkte verloren hat, liegt dabei ziemlich nahe.

In Zandvoort lag Mortara im Samstagsrennen auf Platz sechs, als ihm eine ungerechtfertigte Durchfahrtsstrafe aufgebrummt wurde. Die Aktion hat Mortara mindestens acht Punkte gekostet – und so gesehen auch die Meisterschaft. "Nein, da habe ich keine Albträume. Natürlich war das eine große Enttäuschung, aber ich kann nachts trotzdem ruhig schlafen", verriet Mortara.

"Ich habe in diesem Jahr alles getan, was ich konnte. Natürlich war diese Entscheidung falsch und in so einer Meisterschaft nicht akzeptabel. Dadurch habe ich viele Punkte verloren, aber letztendlich ist es eben so. Audi hat es akzeptiert, und etwas anderes kann ich auch nicht machen", erklärte Mortara nach dem DTM-Saisonfinale in Hockenheim. Allerdings stellte er klar, dass er den Titel sehr wohl dort verloren habe.

Doch es gab in der abgelaufenen Saison noch weitere Situationen, in denen Mortara unnötigerweise Punkte verloren hat. Da ist zum Beispiel das Sonntagsrennen in Spielberg, als er nach einer Kollision mit António Félix da Costa ausschied. "Okay, in Spielberg hätte ich etwas besser abschneiden können, aber das gleiche könnte man auch Wittmann fragen. Er hätte zum Beispiel am ersten Wochenende auch besser abschneiden können", entgegnete Mortara, der sich jedoch auf keine Rechenspiele einlassen will.

"In Spielberg hatte ich ein technisches Problem, weshalb ich so hart kämpfen musste. Letztendlich hatte ich dann den Kontakt mit da Costa. Ich habe kein Problem damit, und um ehrlich zu sein war das nicht zu 100 Prozent mein Fehler", stellte der Audi-Pilot klar und verriet im Hinblick auf die nur ganz knapp verpasste Meisterschaft: "Ich glaube, es tut mehr weh, wenn du nicht konkurrenzfähig bist und gar nicht vorne mitkämpfen kannst."

"Es sind gemischte Gefühle. Es ist schön, auch in dieser Saison wieder Rennen gewonnen zu haben, aber den Titel um vier Punkte zu verpassen, ist natürlich enttäuschend", räumte er dennoch ein. "Ich habe auch im vergangenen Jahr und davor schon um den Titel gekämpft. Du versuchst immer, jedes Jahr besser zu werden. Ich hatte das Glück, ein sehr gutes Auto zu haben, das es mir erlaubt hat, an jedem Wochenende konkurrenzfähig zu sein."

Zuletzt ist da noch das leidige DTM-Thema Stallregie: In Russland und auf dem Nürburgring musste der Audi-Pilot jeweils Platz für seinen Teamkollegen Jamie Green machen. Auch dort hat er wichtige Punkte verloren, die am Ende im Titelkampf fehlten. Doch darüber möchte Mortara gar nicht nachdenken. Er denkt lieber an seine Zukunft – und die liegt höchstwahrscheinlich bei Mercedes.

News aus anderen Motorline-Channels:

DTM: Interview

Weitere Artikel:

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Sebastian Vettel hat seinen ersten ernsthaften Test im LMDh-Boliden von Porsche aus der WEC hinter sich - Er und das Team sprechen über den Test und Le Mans