MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WEC: Spa

Audi feiert Dreifachsieg in Spa

Audi mit allen drei Autos vorne - Toyota mit Problemen, Alexander Wurz kam gar nicht erst zum Einsatz - Dominik Kraihamer Siebenter der LMP2.

Audi kann mit großem Selbstbewusstsein in Richtung Jahres-Highlight in Le Mans blicken. Die Ingolstädter zeigten mit alle drei Autos am WEC-Wochenende in Spa-Francorchamps starke Leistungen und feierten am Samstag einen ungefährdeten Sieg im Sechs-Stunden-Rennen. Die Weltmeister und amtierenden Le-Mans-Champions Andre Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer setzten sich in einem interessanten Rennen gegen die Markenkollegen Kristensen/McNish/Duval und Jarvis/di Grassi/Gene durch.

"Fantastisch", jubelt Lotterer. "Das war ein toller Sieg. Unser Setup war gut. Wir konnten richtig gut Druck machen und erstklassige Zeiten fahren. Ich freue mich für das Team. Für mich persönlich ist es etwas ganz Besonderes, denn Spa ist meine Heimstrecke", so der Deutsche, der in Belgien aufgewachsen ist. Am Ende hatten die amtierenden Champios rund eine Minute Vorsprung auf die Schwesterautos aus dem Hause Audi.

Das Rennen hatte für das Trio im Auto mit der Startnummer 1 nicht gut begonnen. Lotterer konnte seinen ersten Startplatz nicht einmal aus der ersten Kurve retten. Der R18 rutschte in La Source weit nach außen, wurde zunächst auf Rang fünf durchgereicht. Nach einer ersten Aufholjagd wurde Lotterer durch einen Reifendefekt wieder zurückgeworfen, aber das Trio kam nach konsequentem Kampf noch einmal an die Spitze zurück.

Hinter dem siegreichen Weltmeisterauto kamen Tom Kristensen, Allan McNish und Loic Duval ins Ziel. Die Silverstone-Sieger konnten sich gegen den neuen Langheck-R18 durchsetzen, der in Spa von Marc Gene, Oliver Jarvis und Lucas di Grassi pilotiert wurde. Das spezielle Le-Mans-Auto mit wenig Abtrieb hinterließ beim Auftritt in Belgien einen starken Eindruck.

Kein Einsatz für Alexander Wurz

Und Toyota? Der 2013er-TS030 war im Rennen zwar schneller als das Vorjahresauto, aber man litt unter Problemen mit der Zuverlässigkeit. Nachdem sich Nicolas Lapierre phasenweise ein sehenswertes Duell an der Spitze mit Duval lieferte, musste Teamkollege Kazuki Nakajima das Auto mit einem Defekt am Hybridsystem an der Box abstellen. Alexander Wurz, der als dritter Toyota-Pilot an der Reihe gewesen wäre, kam so um seinen Auftritt. Der neue Toyota zeigte gute Ansätze, aber doch nicht den großen Fortschritt, den sich die Japaner erhofft hatten.

Sarrazin/Buemi/Davidson fuhren den Vorjahreswagen beim letzten Einsatz des Autos auf Gesamtrang vier. Das Trio konnte ein solides Tempo zeigen, hatte aber mit dem Kampf um die Spitze nie etwas zu tun. "Die kühleren Temperaturen zum Ende des Rennens haben uns etwas geholfen. Vor allem haben die Reifen dann besser gehalten. Wir sind nur leider sehr langsam auf den Geraden gewesen. Da war es im dichten Verkehr nicht ganz einfach. Nun gut, es war immerhin das Auto aus dem Vorjahr. Mit dem Neuen sollte es besser sein", fasst Anthony Davidson zusammen.






"Wir mussten zweimal zu einer Strafe hereinkommen. Das hat natürlich nicht geholfen. Mit unserem Speed bin ich aber sehr zufrieden. Wir sind schneller gewesen als unser Schwesterauto", sagt Fisichella. "Eines verstehe ich aber nicht: Der Aston Martin war am Ende plötzlich viel schneller - und das auf alten Reifen. Als hätten die irgendeinen Schalter umgelegt..." Die drei Hersteller in der GTE-Pro-Klasse unterstellen sich gegenseitig, die Karten vor Le Mans nicht einmal ansatzweise aufzudecken.

Hinter dem zweiten AF-Corse-Ferrari und dem Aston Martin von Stefan Mücke und Kollegen erreichte der beste Porsche 911 RSR auf Rang fünf das Ziel. Romain Dumas, Marc Lieb und Richard Lietz waren im Rennen unter anderem mit einem Reifendefekt zurückgefallen. In der GTE-Am-Klasse stand der 8Star-Ferrari im Fokus. Der 458 von Vicente Potolicchio, Rui Aguas und Matteo Malucelli war in Kollisionen verwickelt, musste Strafen absitzen, aber siegt trotzdem.

Kaffer und Co. gewinnen in LMP2

Die besten Privat-LMP1 waren wieder einmal die beiden Lola-Toyotas von Rebellion. Heidfeld/Jani/Prost setzten sich im teaminternen Duell durch. Der HPD von Strakka war erneut nicht bei der Musik. In der LMP2-Klasse gab es zum Ende des Rennens noch einmal Spannung. Der deutlich führende Oreca-Nissan von Pecom rollte 46 Minuten vor dem Ende mit einem Reifenschaden zur Box. Plötzlich hing der sicher geglaubte Sieg von Pierre Kaffer und Kollegen noch einmal am seidenen Faden.

Der Deutsche nahm frische Reifen und Benzin auf und machte sich noch einmal auf die Jagd nach Oak und Jota, die vor dem Pecom-Auto lagen. Während die Konkurrenten einen normalen Service absolvieren mussten, reichte Kaffer ein wenig Benzin. Das reichte. Mit konsequenter Fahrweise rettete Kaffer den Klassensieg ins Ziel.

Pecom hat somit auf die Führung in der LMP2-Wertung übernommen. Die beiden Lotus spulten viele gute Runden ab. Der neue T128 von Dominik Kraihamer (A), Thomas Holzer und Jan Charouz erreichte Rang sieben.

"Sandbagging" bei den GTE-Herstellern

Der Wettbewerb in der GTE-Pro-Klasse war am heutigen Samstag bestimmt vom Verschleiern der Leistungsfähigkeit und von reichlich Strafen. Am Ende setzte sich die gute Kombination aus Speed und Effizienz der Ferraris durch. Gianmaria Bruni und Giacarlo Fisichella kamen rund neun Sekunden vor Makowiecki/Senna/Bell (Aston Martin) über die Ziellinie - und das trotz zweier Stop-and-Go-Strafen und einem Kontakt mit dem Porsche von Pilet/Bergmeister/Bernhard, der dabei ausschied.

News aus anderen Motorline-Channels:

WEC: Spa

- special features -

Weitere Artikel: