MOTORSPORT

Auf der alten Speedwaybahn von Naschbach hat alles seinen Anfang genommen – genau dorthin kehrt der gesamte Stock Car Racing Cup Austria am Samstag, den 4. Juli zurück – das Nightrace war schon im Vorjahr das absolute Saisonhighlight, die Veranstalter dürfen mit einem vollen Haus rechnen. In der Luft wird wieder ein ganz bestimmter Geruch liegen: ein Mix aus Benzin, Schweiß, Adrenalin und Gummiabrieb…

Diesen wird zum ersten Mal Harald Reinprecht genießen – durch seine Zusammenarbeit mit Dynamite Tours ist er dem „Volvostockcarvirus“ erlegen – der GP Racing Volvo Stock Cup hat damit bereits seinen 16. Teilnehmer in der Saison 2015. Am Start wird auch wieder motorline.cc-Redakteur Michael Noir Trawniczek (Stnr. 66) sein.

Anton Bock, der mittlerweile selbst ziemlich erfolgreich fahrende Architekt der Stock-Elche hatte einiges zu tun, um nach den actionreichen Läufen auf dem Oval des Dynamite Tours Offroad Parks die kaltverformten Volvos wieder geradezubiegen. Zudem präsentieren sich einige Elche in einem neuen oder zumindest erneuerten Kleid – „Lackie“ Harald Christoph spannte sogar seine Kinder ein, um „Designaufträge“ zu erfüllen…

An der Spitze der Volvo Stock Cup-Tabelle gab es zuletzt einen Umsturz. Nachdem der regierende Champion Otto Lehr in Rappolz wegen eines Motorschadens vorzeitig aufgeben musste, übernahm Norbert Tomaschek die Tabellenführung.

Exakt 44 Punkte Vorsprung hat Tomaschek - Otto Lehr hat seinem Elch nun ein neues Herz spendiert und möchte die Tabellenführung wieder zurückerobern. Für das Nightrace am Samstag verspricht das „Duell der Giganten“ Höchstspannung.

Zudem wird auch Mastermind Gschwandner endlich wieder ins Cockpit zurückkehren – der „Padrone“ musste ab dem zweiten Lauf pausieren, da er sich bei einem unverschuldeten Autounfall einen äußerst komplizierten Handbruch zuzog.

Gschwandner erklärt: „Ich freue mich auf ein volles Volvostarterfeld – es wurde in der Pause nach dem letzten Rennen viel gearbeitet und ich möchte mich bei unserem Anton Bock herzlich bedanken. Da es einige besorgte Anfragen gab, möchte ich noch festhalten, dass aufgrund von im Renntempo aneinanderschmiegendem Schwedenstahl noch nie ein Motor verendet ist. Um einen Volvo-Motor von außen zu zerstören, bedarf es schon eher einer Fliegerabwehrrakete. Alles in allem freuen wir uns auf ein tolles Nightrace!“

Im Portrait: Tabellenleader Norbert Tomaschek

In den letzten Jahren war sein liebevoll gepflegter Alfa Romeo Giulia Super 1600 immer ein gerngesehener Blickfang bei Rallyeveranstaltungen. Sein mechanisches Geschick und seine Liebe zur Improvisation sprechen für sich – wenn er dann seine Einstellung bezüglich des Aufwands im Rallyesport definiert, werden die Ohren der Zuhörer schon einmal ungläubig groß…

„Service brauche ich in der Regel keines - wenn mein Auto von selbst bis ins Service kommt, dann kommt es auch wieder aus dem Service von selbst heraus“, sagt Norbert Tomaschek. Den Rest macht er, meistens unterstützt von seinem Beifahrer Andreas Schmiedberger, selbst. Wenn man den heute üblichen Aufwand und den ursprünglichen Spirit des Rallyesports in Relation zueinander stellt, entbehrt seine Aussage nicht einer gewissen Grundlogik...

Als 2014 an einem Freitagclubabend des MCL 68 die Rede vom Volvo Stock Cup war, welcher am darauffolgenden Tag einen Lauf zu bestreiten hatte, und als bekannt wurde, dass da rein zufällig noch ein Auto frei wäre, wurde das Attribut „für jeden Blödsinn zu haben“ ganz schnell bestätigt…

Der Rest ist Geschichte. Norbert wurde rasch zum fixen Bestandteil der Volvofamilie, beendete die letzte Saison trotz zweier ausgelassener Rennen als Vierter, nur einen Punkt hinter dem Dritten. Nun hat er nach dem dritten Rennen der Saison die Gesamtführung übernommen.

Aber da gibt es noch weitere motorisierte Sparten, welche Norberts Interesse wecken. Die Liebe zu Oldtimern hat er offensichtlich auch seinem Sohn Max in die Wiege gelegt - so ist es keine Überraschung, dass auch Max motorsportlich umtriebig ist. Mit seinem Puch 500 S bestreitet er verschiedene Veranstaltungen, selbstverständlich bestmöglich unterstützt vom Herrn Papa...

Und weil das alles noch nicht genug ist, gibt es noch einen wunderschönen roten Alfa Romeo 2000 GT für historische Gleichmäßigkeitsfahrten und sonstiger artgerechte Haltung, auch auf internationaler Bühne.

Von seiner liebenswerten, hilfsbereiten und korrekten Art profitiert quasi jeder, der sich zu seinem Freundeskreis zählen darf. Speziell im Stock Car Sport liegt oft eine Mischung aus Staub, Benzingeruch und hohen Emotionen in der Luft. Gerade auch hier beweist Norbert Fähigkeiten, welche ihm auch zu seinem neuen Spitznamen „Mentalist“ verholfen haben. Danke Norbert und viel Glück!

Punktestand Volvo Stock Cup

1 Norbert Tomaschek 340
2 Otto Lehr 296
3 Paul Bierl 274
4 Markus Walter 263
5 Anton Bock 226
6 Friedrich Hemmelmeyer 198
7 Michael Noir Trawniczek 195
8 Marco Wiedner 193
9 Harald Christoph 192
10 Andreas Mortsch 123
11 Christa Christoph 119
12 Georg Gschwandner 104
13 Hansjörg Matzer 90
14 Michael Manhartsberger 61
15 Gregor Hahn 54

Die nächsten Rennen

4.7. Nightrace, Natschbach
12.9. Dynamite Offroad Park, Rappolz
10.10. Finale, Natschbach