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Elch hoch 13

Gleich 13 Stock-Volvos beim Saisonauftakt – die Volvofamilie erlebte einen actionreichen Samstag in Natschbach, erneut strömten die Fans in Scharen an die Sandbahn.

Fotos: Walter Vogler

Gierig haben die „Elche“ in den letzten Tagen in den Garagen voller Ungeduld ihre Apolloeinheitshufe in den Beton gestampft, wollten sie doch in ihren zu einem großen Teil neu gestalteten Kleidern endlich in die freie Sandbahn nebst Natschbach entlassen werden. Und so kam es am vergangenen Samstag zum Highnoon - erneut strömten zahlreiche Zuschauer zur Sandbahn, auch wenn der Blick gen Himmel nicht unbedingt „Kaiserwetter“ versprach und die Temperaturen noch recht kühl waren…

Die Bändiger- und Innen der Geräte - Christa und Harald Christoph, Andreas Mortsch, Paul Bierl, Markus Walter, Marco Wiedner, Fritz Hemmelmeyer, Otto Lehr, Norbert „the Mentalist“ Tomaschek, der schnellste Reporter des wilden Niederösterreichs Michael Noir Trawniczek, Gregor Hahn, Anton Bock und nicht zuletzt der Hirte der Elchfamilie Georg Gschwandner waren motiviert bis unter die fallweise noch vorhandenen Haarspitzen.

Dank der beachtlichen Elchvermehrung (der Winter war lang und kalt) konnte man nun ebenso wie die anderen Klassen in zwei Gruppen antreten. Gespickt mit Dramatik und beinharten, jedoch fairen Kämpfen wusste man sofort das Publikum in seinen Bann zu ziehen.

Speziell die Herren Walter und Wiedner ließen mit ihren neuen eigenen „Elchen“ ab dem ersten Meter der neuen Saison keinen Zweifel offen, dass den arrivierten Fahrern aus der letzten Saison heuer ein harter Kampf bevorstehen wird.

Durch die technisch nahezu identen Fahrzeuge konnte man dem Publikum die Show bieten, welche sich Cup-Organisator Georg Gschwandner vorgestellt hatte. Gschwandner: „Die Vorläufe waren sensationell – dadurch, dass wir nun in zwei Gruppen fahren, kann man den anderen Mitgliedern der Volvofamilie auch zuschauen, das macht es noch schöner.“

Mitarbeitsplus für die Pink Lady

In den Pausen zwischen den Läufen, wurden notwendige Reparaturen gemeinsam durchgeführt, oder man labte sich am österlich gestalteten eigenen Volvobuffet.
Speziell die einzige Dame im Feld, Christa Christoph, erntete ob ihrer resoluten Fahrweise mit ihrem pinken Volvo 945 Kombi, welchen sie liebevoll „Pink Lady“ nennt, großes Lob. Gschwandner: „Klar bekommt speziell unsere Dame Tipps und Hilfestellung - dass sie die ihr beschriebene Kurventechnik im nächsten Lauf gleich dazu veranlasste, mich umzudrehen, brachte ihr sogar ein Mitarbeitsplus!“ So freundschaftlich geht es also in der Volvofamilie zu…

Auch der amtierende Meister Otto Lehr musste feststellen, dass die Konkurrenz wesentlich stärker geworden ist. Teilte man sich in der letzten Saison die Laufsiege meist gleichmäßig mit Norbert Tomaschek, Fritz Hemmelmeyer und Georg Gschwandner auf, wurden heuer die Karten gleich neu gemischt.

In der Gruppe 1 gewann Gschwandner Vorlauf 1 und 3, nachdem er bei Vorlauf 2 zum Sparringpartner von Christa Christoph wurde, gewann jenen der Newcomer Paul Bierl.

Bock-Sieg und journalistische Türverriegelung

In der Gruppe 2 setzte es gleich im ersten Vorlauf eine Sensation: Anton Bock, lieferte sich mit Fritz Hemmelmeyer einen harten, jedoch fairen Kampf und hatte letztendlich bei seinem Volvodebut als fahrender Cheftechniker der Stock-„Elche“ im Hause GP Racing mit seinem kaffeebraunen Volvo 945 Kombi die Nase vorne.

Hochanzurechnen ist hier auch das Bestehen gegen den amtierenden Champion Otto Lehr. Postwendend gewann jener den zweiten Vorlauf. Für eine kleine Verzögerung sorgte der „rasende Reporter“ Michael Noir Trawniczek, welcher ebenfalls dieses Mal eine Kombi Version pilotierte, in dem er nach Feindberührung in das geschlossene Ausfahrtstor kanoniert wurde und dieses nahezu unwiderruflich verriegelte..

Aber einen „rasenden Reporter“ mit nun bereits einjähriger Volvo Stock Cup-Erfahrung beindruckt so eine kleine Kotflügelverbeulung freilich nicht mehr und so setze er sich im dritten Vorlauf gegen die starke Konkurrenz durch und feierte seinen vielumjubelten ersten Sieg.

Berufsschüler Wiedner als Finalsieger – Lehr mit den meisten Punkten

Das A-Finale wurde eine sichere Beute von Otto Lehr, vor Norbert Tomaschek, welcher ein Abonnement auf zweite Plätze an diesen Renntag inne hatte und Georg Gschwandner. Lehr stand als Punktebester vor dem Grande Finale fest.

Das B-Finale war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten und brachte mit Markus Walter jenen Fahrer als Sieger heraus, welcher sein erstes und bis zum letzten Wochenende einziges Rennen letztes Jahr als Hochzeitsgeschenk von seiner Frau und Freunden bekam und damals noch versicherte, es sei ein einzigartiges aber wahrscheinlich auch einmaliges Erlebnis gewesen. Randnotiz: Markus Walter beschloss bereits vor Wintereinbruch einen eigenen „Elch“ den seinen nennen zu wollen und wird nun von GP Racing betreut.

Selbiges gilt für den Überraschungsmann des Tages: Marco Wiedner. Der Berufsschüler setzte sich mit einer taktisch klugen Fahrt im Grande Finale ab und feierte einen Start/Ziel-Sieg.

Der nächste Auftritt der Stock-„Elche“ ist am 25. April auf der neuen Stockcar-Bahn in Rappolz, dort erhält man im Servicebereich auch alle notwendige Informationen über den nächsten Volvo Stock Car-Schnuppertag, welcher voraussichtlich am 13. Juni ebenfalls in Rappolz stattfinden wird.

Punktestand Volvo Stock Cup

1 Otto Lehr 114
2 Norbert Tomaschek 109
3 Georg Gschwandner 104
4 Paul Bierl 87
5 Friedrich Hemmelmeyer 85
6 Michael Noir Trawniczek 83
7 Marco Wiedner 83
8 Markus Walter 80
9 Anton Bock 71
10 Andreas Mortsch 68
11 Gregor Hahn 54
12 Christa Christoph 25
13 Harald Christoph 20

Die nächsten Rennen

25.4. Rappolz
30.5. Oslany
4. & 5.7. Rappolz
12.9. Natschbach
10.10. Natschbach

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