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WTCC: Vila Real

López mit souveräner Pole Position

WM-Leader José María López sicherte sich in Portugal die Pole vor Loeb; Ma und Muller schlichen sich in die erste Reihe von Lauf 2 ...

José María López (Citroën) war der schnellste Mann in Vila Real. Der Spitzenreiter der Tourenwagen-WM setzte sich im Qualifying auf dem 4,6 Kilometer langen Stadtkurs in Portugal auf beeindruckende Weise gegen seine Rivalen durch. Damit steht er bereits zum vierten Mal in der Saison 2015 auf der Pole Position und hat die besten Karten, am Sonntag seinen sechsten Saisonsieg einzufahren.

Sébastien Loeb büßte 0,575 Sekunden auf seinen Teamkollegen López ein, sicherte sich damit aber den zweiten Platz in der Startaufstellung. "Ich habe ein paar Fehler gemacht. Das reicht schon, denn Pechito hat wieder einmal eine klasse Leistung gezeigt – aber Platz zwei ist in Ordnung. Damit bin ich zufrieden", sagt Loeb, der im Top-5-Finale vor Hugo Valente (Chevrolet), Norbert Michelisz und Gabriele Tarquini (beide Honda) blieb.

López strahlt indes wieder einmal über das gesamte Gesicht: "Alles kam zusammen. Ich wusste, ich konnte es in eine Runde packen. Ich musste nur die Ruhe bewahren, weil Yvan nicht in Q3 dabei war. Es war eine gute Möglichkeit für mich, die ich nutzen musste. Deshalb bin ich zufrieden. Vor allem, wo es sich hier um einen für uns neuen Stadtkurs handelt – doch in den Rennen kann alles passieren. Ich bin zwar zuversichtlich, aber wir werden sehen."

Auf den weiteren Top-10-Plätzen landeten Tiago Monteiro (Honda), Nick Catsburg (Lada), Jaap van Lagen (Lada), Muller (Citroën) und Qing-Hua Ma (Citroën). Mehdi Bennani (Citroën) und Nestor Girolami (Honda) kamen nach Unfällen in Q2 nicht über die Positionen elf und zwölf hinaus.

In Q1 hatte sich López mit der bis dato schnellsten Runde des Wochenendes durchgesetzt. Er brauchte 1:59,393 für seinen besten Versuch und blieb damit knapp vor Loeb, der ebenfalls den Sprung unter die Zwei-Minuten-Marke schaffte. Michelisz war als Dritter bester Honda-Fahrer. Van Lagen und Catsburg auf den Positionen zehn und elf sicherten sich und Lada das Weiterkommen, Ex-Champion Rob Huff (Lada) hingegen schied als 13. aus. "Da ist einiges schiefgelaufen", erklärt Huff. "Das ist ärgerlich, aber so ist es halt manchmal."

Nichts drin war für die Chevrolet-Piloten: "Wir hatten es schon geahnt", meint Tom Chilton (16.). Tom Coronel (15.) hatte sich mehr ausgerechnet, lief aber in seiner schnellsten Runde auf Ma auf. Hinterher tobte er: "Ich esse jetzt kein Chinesisch mehr. Er hat meine Runde kaputtgemacht. Er sollte disqualifiziert werden. Aufgrund dieses chinesischen Verrückten stehen wir im Nirgendwo." Ma hatte zuvor bereits Tarquini blockiert, wobei es sogar zu einer kleinen Berührung gekommen war.

Citroën-Teamchef Yves Matton zeigt sich jedoch unbeeindruckt: "Auf Stadtkursen ist es halt eng, da ist es nicht so einfach. Ich sehe jedenfalls keinen Grund, weshalb es eine Untersuchung geben sollte." Coronels Aussagen empfinde er als nicht ganz fair und merkt an: "Man muss sich ja nur die Ergebnisse der Chevrolets anschauen. Ich denke nicht, dass Tom in die Top 10 gefahren wäre."

Ein Zwischenfall um Muller hatte nach 15 Minuten eine kurze Unterbrechung von Q1 verursacht: Der WTCC-Rekordchampion fuhr aus der Boxengasse, obwohl vorn am Auto noch ein Kühlgerät angebracht war. Beim ersten Bremsmanöver fiel das Element ab, aus Sicherheitsgründen ließ die Rennleitung rote Flaggen zeigen. Einen Abbruch gab es auch kurz nach dem Beginn von Q2: Nestor Girolami (Honda) rollte aus. "Wir glauben, es war ein Reifenschaden. Mehr wissen wir noch nicht", meint Teamchef Nicklas Karlsson. "Aber Nestor ist okay, kein Problem."

In Q2 verblieben elf Minuten, und López legte in 1:59,179 sogleich eine neue Bestzeit vor. Es blieb turbulent: Bennani schlug hinten rechts an den Leitplanken an und fing sich einen Reifenschaden und Beschädigungen am Auto ein, sodass er an der Box aufgeben musste. Dann wurde es wirklich wild: Weil Girolami und Bennani nicht mehr weitermachen konnten und noch keine Rundenzeiten gefahren waren, begann das Pokern um Platz zehn und damit die Pole Position im zweiten Rennen.

Der Glückliche war letztlich Ma. Seine Runde von 3:17,063 war langsamer als die Schleichfahrt von Muller, der nur 2:39,871 gebraucht hatte – und bei diesem Versuch gefährlich im Weg stand, als die Honda-Werkspiloten im richtigen Tempo an ihm vorbeirauschten. Er habe aber nicht absichtlich verlangsamt, sagt Muller über den Ausgang von Q2. "Wir hatten ein Problem, schon seit Qualifyingbeginn. Ich war ständig voll am Gas." Seine Rundenzeit in Q2 sagt etwas anderes.

López fuhr indes am Limit und blieb auch an der Spitze. Loeb holte Rang zwei vor Tarquini, Michelisz und Valente, die als Top-5-Fahrer allesamt in Q3 einzogen. Monteiro, Catsburg, van Lagen, Muller und Ma belegten die restlichen Top-10-Plätze vor Bennani und Girolami.

In Q3 musste Valente als Erster ran und fuhr in 1:59,333 mit ordentlich Tempo auf die provisorische Pole. Michelisz scheiterte um fast sieben Zehntel an dieser Marke, auch Tarquini kam nach einem Fahrfehler in der ersten Schikane nicht an diese Rundenzeit heran. Loeb hingegen unterbot Valentes Zeit um eine Viertelsekunde, dann kam López mit dem letzten Versuch. Der Weltmeister enttäuschte nicht: 1:58,515 – eine halbe Sekunde schneller als Loeb, und damit die Pole Position bei der WTCC-Premiere in Vila Real.

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