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GP2: Monza

Qualifying: Gasly schlägt Giovinazzi

Erste Startreihe beim Heimspiel: Pierre Gasly untermauert in Monza seine Titelambitionen und holt für Prema die Pole vor Teamkollegen Giovinazzi – Sirotkin enttäuscht.

Prema Racing gibt der Konkurrenz beim Heimspiel den nächsten Denkzettel: Pierre Gasly und Antonio Giovinazzi dominieren auch im Autodromo Nazionale Monza das Geschehen in der GP2-Serie. Die Prema-Piloten teilen sich wie schon in Spa-Francorchamps die erste Startreihe, diesmal aber in anderer Reihenfolge: Pierre Gasly holte sich seine sechste GP2-Pole. Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein, denn im Titelkampf hat er alle Trümpfe in der Hand: Sergei Sirotkin wurde nur Neunter.

Die Pole-Position kommt alles andere als überraschend. Schon im Freien Training am Freitagvormittag fuhr Gasly in 1:31.990 die Bestzeit, im Qualifying mit weichen Reifen legte er dann zweimal nach: Erst 1:31.532, danach 1:31.199 Minuten - jeweils ohne Windschatten, von dem kein Team Gebrauch machte. Zu jedem Augenblick hielt er die Bestzeit. Sein Teamkollege Antonio Giovinazzi blühte wieder auf, als es drauf ankam: Lag er den ganzen Tag stets um etwa zwei Zehntel hinter seinem Teamkollegen, machte er es im letzten Anlauf richtig spannend, verfehlte aber letztlich die Bestzeit um 0,054 Sekunden.

"Best of the Rest" wurde Artjom Markelow (Russian Time; +0,349 Sekunden) mit der drittbesten Zeit, gefolgt von Arthur Pic (Rapax; +0,418). Markelow gelang es zwischenzeitlich sogar, kurzfristig in die Prema-Phalanx einzudringen. Dasselbe war ihm schon im Freien Training mit der zweitbesten Zeit gelungen. Giovinazzi wies ihn aber im letzten Anlauf wieder in die Schranken. Das Prozedere war diesmal aufgrund der reifenschonenden Strecke ein etwas anderes als gewohnt: Die Piloten gingen pro Anlauf zweimal auf eine schnelle Runde, allerdings unterbrochen durch einen Cooldown-Umlauf.

Mitch Evans (Campos; +0,467) meldete sich mit Rang fünf wieder an der Spitze zurück; nach dem ersten Schlagabtausch hatte er sogar auf der dritten Position gelegen. Er konnte im Schlussspurt seine Zeit allerdings nicht mehr steigern, die aber noch gut genug für Reihe drei war. Diese teilt er sich mit Alex Lynn (DAMS; +0,511), dessen Landsmann Jordan King (Racing Engineeering; +0,576) sich dahinter in der vierten Reihe einsortierte.

Eine waschechte Überraschung gelang Nabil Jeffri (Arden; +0,596), der mit der achten Position sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis seiner GP2-Karriere einfuhr. Die Runde kam aus dem absoluten Nichts, denn aufgefallen war er bis dahin weder im Freien Training noch im Qualifying. Ob er einen Windschatten hatte, zeigten die TV-Bilder nicht.

Sergei Sirotkin (ART; +0,617) wird sich als Neunter fragen, wen er da eigentlich vor sich hat. Seit dem Qualifying in Belgien ist beim Russen der Wurm drin, denn auch zuvor lag er sogar noch außerhalb der Top 10. Wie schon in Spa ist er in guter Gesellschaft, denn Norman Nato (Racing Engineering; +0,646), Luca Ghiotto (Trident; +0,656), Oliver Rowland (MP Motorsport; +0,665) und Raffaele Marciello (Russian Time; +0,787) dürften sich andere Startplätze erträumt haben als die Ränge zehn bis 13. Marciello fuhr antizyklisch und ging schon zwölf Minuten vor Schluss auf Zeitenjagd - die Taktik ging nach hinten los.

Das Hauptrennen startet am Samstagnachmittag um 15:40 Uhr.

UPDATE: Giovinazzi und Jeffri ans Ende des Feldes versetzt

Die Titelhoffnungen von Antonio Giovinazzi haben einen gewaltigen Schlag erhalten: Der Italiener wird sein Heimrennen vom vorletzten Startplatz in Angriff nehmen müssen. Hinter ihm startet nur noch Nabil Jeffri, der ebenfalls bestraft worden ist. Grund ist eine Ungereimtheit beim Reifenluftdruck. Giovinazzi hatte sich in einem spannenden Kampf um die Pole-Position knapp seinem Teamkollegen Pierre Gasly beugen müssen, dessen Titelkontrahenten nun alle weit hinter ihm stehen.

Damit rutscht Prema Racing ein perfekter Auftakt ins Rennwochenende durch die Finger, nachdem Gasly und Giovinazzi dem dominierenden Team der GP2-Serie beim Heimspiel eine reine erste Startreihe beschert haben. Artjom Markelow rutscht damit für Russian Time in die erste Startreihe, gefolgt von Mitch Evans, Jordan King und Alex Lynn auf den Plätzen vier bis sechs.

Für Nabil Jeffri ist die Strafe mindestens genauso bitter, da er mit Rang acht sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis in der GP2 erzielt hatte. Da der Arden-Pilot in allen Runden vorher auch nicht wirklich auf sich aufmerksam gemacht hatte, ist davon auszugehen, dass die Reifendruck-Situation in seinem Fall einen signifikanten Performance-Vorteil erbracht hat. Ab Position sieben profitieren nun alle Fahrer doppelt, da sie zwei Positionen geschenkt bekommen.

Damit startet Sergei Sirotkin von Position sieben, was seine Titelhoffnungen zwar nicht in die Höhe schießen lässt, doch zumindest ist es angenehmer als Startplatz neun. Der vierte Meisterschaftskandidat, Raffaele Marciello, rückt durch die Strafen auf die elfte Startposition vor. Pierre Gasly kann also äußerst beruhigt schlafen.

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