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Histo Cup: Salzburgring I

Alte Autos, alte Leier? Weit gefehlt!

Vor dem Rennwochenende auf dem Salzburgring macht sich der Histo Cup mit Vollgas daran, sein Image als Altherrenpartie abzustreifen.

Fotos: Histo Cup

2016 wird laut Presseaussendung als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem Europas mittlerweile größte und erfolgreichste historische Rennserie ein für alle mal die Motorsportherrschaft in Österreich übernimmt: In Ermangelung ernsthafter heimischer Rundstreckenalternativen hat das Team rund um Histo-Cup-Mastermind Michael Steffny das Angebot für alle Histo-Piloten und all jene, die es noch werden wollen, gezielt verbessert.

Ohne die Sponsorpartner könnte man die Veranstaltungen nicht erfolgreich abhalten. Die drei Saisonrennen auf dem Adria Raceway, in Brünn und Spielberg waren richtig spannend. Es kommen in allen Kategorien neue Führende nach Salzburg. Geradezu sensationell ist auch die Entwicklung in Sachen Zuschauerservice: Wie schon die bisherigen Saisonrennen werden auch die Läufe beim Mozartpreis auf dem Salzburgring live im Internet übertragen. Von Samstag Morgen bis Sonntag Abend können sämtliche Qualifyings und Rennen vor dem Computer, am Smartphone oder Tablet mitverfolgt werden – inklusive Kommentar von Histo-Cup-Sprecher Georg Gruber.

Bei den Rennen warten in diesem Jahr einige Neuerungen auf die Fans: Fuhren im Histo Cup Fahrzeuge nach Anhang K und die Spezialtourenwagen meist in einem gemeinsamen Feld, so gehen sie ab sofort getrennte Wege. Das Ziel: Forcierung der originalen Renntourenwagen, mehr Chancengleichheit und transparentere Rennen. Für die neuen Anhang-K-Rennen erlaubt das Reglement Semislickreifen mit Straßenzulassung und Racingreifen mit Profil. Neuigkeiten gibt es auch im großen Feld der Youngtimer: Für modifizierte Boliden – etwa mit neuerem Motor – wird die neue Youngtimer-STW-Wertung geschaffen. Auch die Anzahl der waghalsigen Formelpiloten dürfte bald weiter steigen: Grund dafür ist die neue "Formel Youngtimer" für Monoposti der Baujahre 1989 bis 1999.

Der Histo Cup ist aber nicht nur ein "Spielplatz" für etablierte Herren, Quereinsteiger und ehemalige Rennfahrer. Von Anfang an wurde an die Förderung der Jugend gedacht und spätestens mit der Einführung der BMW 325 Challenge in die Tat umgesetzt. Durch den Wegfall der diversen Markenpokale, die in anderen Ländern von den Herstellern unterstützt werden, fielen in Österreich viele Kartfahrer und somit auch viele Talente in ein großes Loch: Es gab schlichtweg kein finanzierbares Betätigungsfeld für den österreichischen Nachwuchs im Motorsport. Mit der BMW Challenge wurde ein Format geschaffen, in dem sich die "jungen Wilden" mit den jung gebliebenen Rennfahrern Rad an Rad messen können.

• Histo Cup, Anhang K, 1961 bis 1981

Bei den Anhang-K-Piloten – ihre Fahrzeuge müssen genau dem damaligen Reglement entsprechen – wird es heuer wieder einen neuen Sieger geben, der Tscheche Davic Becvar ist mit seinem Jaguar XJS zu den Spezialtourenwagen gewechselt. Favoriten sind Alfred Weissengruber, BMW 635i, und Thomas Kaiser, Mini Cooper. Herbert Möglin, BMW 320, und Matthäus Rass, BMW 2002, werden ebenso um den Gesamtsieg mitmischen wie der Oberösterreicher Bernhard Deutsch mit seinem Puch 650TR.

• Spezialtourenwagen, 1961 bis 1981

Bei den Spezialtourenwagen werden die Karten völlig neu gemischt, denn der Gesamtsieger 2015, Albert Gallersdörfer, Opel Kadett GTE, konnte die ersten vier Rennen nicht bestreiten. Als Favorit und Gesamtführender kommt der Tiroler Alexander Wechselberger mit seinem Alfasud Sprint nach Salzburg. Mit ihm werden vor allem die Tschechen Jaroslav Rejka, David Becvar und sein Bruder Andreas Wechselberger, Alfa Romeo GTV, um den Gesamtsieg kämpfen. Mit dabei auch das Duo Marcel und Sebastian Langoth, VW Golf GTI – Geheimfavoriten im Kampf um die "Goldene Ananas".

• Youngtimer, 1982 bis 2001

Die Youngtimer sind auch 2016 heuer die stärkste Teilnehmergruppe. Gesamtsieger Michael Fischer hat das Auto gewechselt und wird versuchen, den Titel zu verteidigen. Er bekommt jedoch ganz starke Konkurrenz, allen voran der Münchner Stephan Piepenbrink mit seinem DTM BMW M3 E30, der vor Dominik Klima, Mazda MX3, und dem Salzburger Norbert Greger, BMW M3 E46, in Führung liegt.

• Touring Car Open

Der Histo Cup ist bei den Youngtimern bis zum Jahr 2001 begrenzt. Die neu eingeführten "TCO" sollen die Lücke zum modernen Motorsport in Österreich schließen. Vorerst fahren die "moderneren" Fahrzeuge mit den Youngtimern mit, aber in einer eigenen Wertung. Als Führender kommt der Grazer Josef Stadtegger, Porsche 997, nach Salzburg, der in Spielberg gewonnen hat.

• Mini Cooper Cup

In diesem Jahr gab es die Premiere des neuen Mini Cooper Cups. Die schnellen Fronttriebler waren in den Jahren 2004 bis 2013 erfolgreich in einigen europäischen Ländern unterwegs. Nun haben sie im Rahmen des Histo Cups ein neues Betätigungsfeld gefunden. Heuer sind zwölf Fahrer genannt. Ziel ist es, ab 2017 an die 20 Fahrzeuge und ein eigenes Rennen zu haben. Als Gesamtführender nach den ersten sechs Rennen kommt der Tiroler Hannes Auer nach Salzburg, knapp gefolgt von Matthias Jocher und Philipp Kluckner.

• BMW 325 Challenge

Die BMW-Meute ist mit rund 35 eingeschriebenen Fahrern in der elften Saison der größte Markenpokal Europas. Heuer gibt es nach dem Abgang vom Meister Luca Rettenbacher – er fährt nun im deutschen Porsche Carrea Cup – einige neue Gesichter. Gottfried Pilz überraschte alle bereits auf dem Adria Raceway mit einem Sieg sowie drei zweiten Plätzen in den letzten Rennen. Pilz kommt als Gesamtführender nach Salzburg, knapp gefolgt vom Rosenheimer Heribert Haimerl, der in Spielberg zwei Siege verbuchen konnte und auf dem Salzburgring ob seiner Routine als Favorit gilt. Seine Landsleute Matthias Heinemann und Jürgen Huber werden genauso wie der Oberösterreicher Manfred Zaunbauer um den Sieg mitkämpfen. Stark auch der Salzburger Simon Brenner, der sein Talent in Spielberg erstmals richtig aufblitzen ließ.

• Classica Trophy

Die schnelle Gleichmäßigkeitsprüfung der Classica Trophy hat beim Histo Cup schon Tradition. Wer sein Sportgerät oder schönes Straßenauto nicht unbedingt dem Blechgewitter aussetzen will, ist bei der "Race Regularity" bestens aufgehoben. Es gilt, die geringste Abweichung in Hundertstelsekunden zur Basisrunde zu erzielen. Das Salzburger Team Herbert Margreiter/Connie Aistleitner, Alfa Romeo 75, und die Salzburgerin Auguste Poller, Alfa Romeo Spider, sind in dieser Meisterschaft die derzeit Führenden.

• Formel Historic

Die Formel Historic hat sich prächtig entwickelt, die historischen Formelfahrzeuge kämpfen beherzt um jeden Meter. Die 2012 neu hinzugekommenen Autos bis 2.000 cm³ ergänzen die Szene perfekt. In dieser Kategorie führt der Wiener Rainer Schrems, Formel Ford, die Tabelle vor Gerd Reinprecht, Formel 3, an. Dritter ist Roland Wiltschegg, Ralt RT1 F3. Bester Sports-2000-Pilot ist Andreas Stich vor Christian Kletzer, beide Tiga.

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