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Rallycross-WM: Hell

Vorschau auf die Rallycross-Action in Hell

Saisonhalbzeit in der Rallycross-WM: Johan Kristoffersson reist als WM-Führender nach Norwegen - Hell ist ein ganz spezieller Ort für Mattias Ekström.

Fotos: FIA World Rallycross
Video: EKSRX@Twitter

Die Rallycross-Weltmeisterschaft startet am kommenden Wochenende in Norwegen durch. Auf dem Länkebanen-Kurs in der Nähe der Stadt Hell (30 Kilometer östlich von Trondheim) findet die sechste Saisonveranstaltung statt. Auf der Berg- und Talbahn sind 22 Supercars gemeldet. Hell ist auch Teil der Europameisterschaft, wo 33 Fahrzeuge am Start stehen werden. Der WRX-Lauf im Hohen Norden bedeutet auch Saisonhalbzeit. Den WM-Stand führt Johan Kristofferson (PSRX Volkswagen) vier Zähler vor Titelverteidiger Mattias Ekström (EKS Audi) an.

Dritter ist Doppelweltmeister Petter Solberg, dem auch nur sieben Zähler auf seinen Teamkollegen fehlen. Angesichts der starken Vorstellung zuletzt in Lydden Hill (Großbritannien) zählt das Volkswagen-Duo auch in Hell zu den Favoriten. "Es ist großartig, die WM anzuführen", freut sich Kristoffersson. "Langsam wird mir das immer mehr bewusst und es ist ein großartiges Gefühl. Vor allem, weil wir in der ersten Saisonhälfte nicht die maximale Performance aus unserem Paket holen konnten. Wichtig ist für uns der WM-Titel bei den Teams."

In dieser Wertung führt PSRX komfortable 69 Punkte vor Peugeot-Hansen. "Wenn Petter oder ich gute Leistungen zeigen, dann können wir auch den Fahrertitel holen. Hoffentlich bin das ich, aber die anderen Jungs werden hart kämpfen, um mich von der Spitze der Tabelle zu verdrängen", weiß Kristoffersson. Ein Kandidat dafür ist vor allem Ekström, bei dem es zuletzt nicht ganz so erfolgreich lief. Nach drei Siegen in Folge erreichte der Schwede zuletzt dreimal das Finale, konnte aber nicht gewinnen.



Hell spielt auch in der Geschichte des EKS-Teams eine wichtige Rolle. In Norwegen hat für Ekström und seine Mannschaft am 14. Juni 2014 das Abenteuer Rallycross begonnen. "Es war eine sehr, sehr stressige Zeit", blickt Ekström zurück. "Vor dem ersten Rennwochenende legte das gesamte Team eine Nachtschicht nach der anderen ein." Weil sich die Vorbereitungen lange hinzogen, musste ein Hubschrauber den Motor für den zweiten Audi S1 EKS RX quattro liefern. Die Strapazen haben sich für Ekström gelohnt: "Beim Start des ersten Rennens hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper."

Anspruchsvolle Rennstrecke

Auf das erste sportliche Erfolgserlebnis in Hell musste der amtierende Rallycross-Weltmeister bis 2016 warten. Im vergangenen Jahr jubelte Ekström über Rang drei auf der anspruchsvollen Berg-und Talbahn. Bei keinem anderen Kurs im WM-Kalender sind die Höhenunterschiede so groß. Gleich nach dem Start geht es auf dem Weg zur Kurve 1 zunächst in eine Senke und weiter zur ersten Bergauf-Passage. Hier müssen die Fahrer eine Entscheidung treffen: normale Runde oder Joker-Lap? Der Mittelteil der Strecke führt die Fahrer in ein tiefes Tal. Wer die engen Kurvenpassagen nicht optimal erwischt, verliert Schwung und Zeit beim "Aufstieg" zur Ziellinie.


Mit Timo Scheider wird auch wieder ein Deutscher ins Geschehen eingreifen. Der ehemalige DTM-Champion greift wie gewohnt für das österreichische MJP-Team mit einem Ford Fiesta ins Geschehen ein. Zuletzt fehlte Scheider in Lydden Hill, weil gleichzeitig das 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring stattfand. Ein Unfall beendete dort aber alle Hoffnungen auf einen Podestplatz. Nun freut sich Scheider wieder auf die Rallycross-Action, wie er auf Twitter schreibt.

Peugeot-Hansen testet

Seit Lydden Hill testete Peugeot-Hansen in Lavare (Frankreich). Der Rennstall rund um Sebastien Loeb wartet noch auf den ersten Saisonsieg. Beim Test probierte man verschiedene Set-ups aus und setzte das Entwicklungsprogramm fort. "Die Motorleistung ist nicht so wichtig wie in Lydden Hill", meint Teamchef Kenneth Hansen über Hell. "Wir haben auch gute Set-ups vorbereitet. Hoffentlich können wir um den Sieg kämpfen." 2015 feierte Peugeot-Hansen in Hell den ersten Doppelsieg.


Druck liegt auch auf Vorjahressieger Andreas Bakkerud. Damals konnte der Norweger ausgerechnet vor heimischer Kulisse alle vier Vorläufe, sein Semifinale und das Finale gewinnen. In dieser Saison läuft es für das Hoonigan-Ford-Team noch nicht so erfolgreich. Bakkerud schaffte es nur dreimal ins Finale und zweimal als Dritter auf das Podest. Zu den 18 Stammfahrern sind in Norwegen auch vier zusätzliche Fahrer dabei: Joni-Pekka Rajala (Mitsubishi Mirage), Guerlain Chicherit (Renault Clio), Herve Knapick (Citroen DS3) und Laurent Bouliou (Peugeot 208).

Zeitplan für Hell (MESZ):

Freitag, 9. Juni

18:00-19:00 Uhr: Freies Training 1

Samstag, 10. Juni

09:30-11:00 Uhr: Freies Training 2
11:00-12:30 Uhr: Qualifying 1 (Q1)
14:00-15:30 Uhr: Qualifying 2 (Q2)

Sonntag, 11. Juni

10:00-11:15 Uhr: Qualifying 3 (Q3)
12:00-13:15 Uhr: Qualifying 4 (Q4)
15:00-15:50 Uhr: Halbfinale und Finale

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