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"Blink, and you miss it"

Nicht zwinkern, sonst verpaßt man was: die schnellsten 16 Qualifikanten für das morgige erste WTCC-Rennen auf dem Masaryk-Ring in Brno liegen innerhalb einer Sekunde.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Die Werksmannschaften von BMW und Seat hatten die stärksten Momente in den Trainings und dem Qualifying am Samstag, aber auch die anderen Marken gastierten teilweise recht eindrucksvoll in den Top 5. Im ersten Training hatte, wie bei den Tests am Freitag, Seats spanischer "Matador" Jordi Gené im Léon die Nase vorne, gejagt von Jörg Müller im BMW 320si des BMW Team Deutschland. Dahinter wieder mit Yvan Muller wieder ein Seat, Titelverteidiger Andy Priaulx reihte sich auf Rang 4 ein.

Bis auf den konstant starken Priaulx sind die Leistungen der Bayern-Werksfahrer heuer etwas erratisch, auch für Jörg Müller ist die WTCC-Großwetterlage bislang „wechselhaft“. Auf der Berg-und-Tal-Bahn nahe der mährischen Hauptstadt schien für den Deutschen aber wieder die Sonne. Session 2 sah ihn an der Spitze der Zeitenliste, gefolgt vom ewigen Fighter Alex Zanardi im Auto von BMW Italy-Spain.

Zanardi war dann über lange Zeit der stärkste Mann im Qualifying. Seitens der Spanier war Gabriele Tarquini auf die Pole angesetzt, die beiden Italiener rangelten um die schnellste Zeit. Zehn Minuten vor Schluß der halbstündigen Session machte Tarquini mit 2:12,286 alles klar, Zanardi wurde in der Endphase noch aufgehalten und konnte nicht mehr kontern; er mußte auch noch Jörg Müller passieren lassen.

Vorneweg also nur Seat und BMW? – Nicht ganz. Die große Überraschung des Qualifikationstrainings war zunächst ein Chevy: Rob Huff holte sich Startplatz 4. Chevrolet Europe bemüht sich sehr um die WTCC, in Österreich beispielsweise wurden 3.500 Freikarten für das Brünner Rennen an Fans des SK Rapid verschenkt.

Eine Rapid-Viertelstunde wird das Chevy-Team auch brauchen, dann Huffs schnellste Zeit wurde gestrichen: Missachtung einer Gelbphase. Dasselbe widerfuhr seinem Teamkollegen Nicola Larini, die beiden finden sich auf Platz 15 bzw. 17 wieder. Alain Menu im dritten Lacetti steht immerhin auf P9.

Bei Alfa Romeo macht sich der Zusatzballast nach den Erfolgen in Südamerika doch bemerkbar, immerhin tauchte im zweiten Training Salvatore Tavano auf dem dritten Platz auf. Im Qualifying war dann aber Platz 12 für Alfas „Top Gun“ Augusto Farfus jr. das höchste der Gefühle, die beiden anderen Roten Tavano und Gianni Morbidelli parken geschlossen in Reihe 11 der Startaufstellung.

Schnellster der „Independents“ war wieder einmal der Holländer Tom Coronel auf Platz 9. Auch sein Teamkollege Maurizio Ceresoli zeigte mit seinem neuen Seat Léon kurz auf, konnte aber nach einem Motorschaden nicht am Qualifying teilnehmen. Coronels schnellste Verfolger sind Luca Rangoni im Proteam-BMW 320si und Ryan Sharp im JAS-Honda Accord.

Gabriele Tarquini nach dem Qualifying: „Es war nicht leicht, vor allem wegen des Wetters hatten wir viel Untersteuern. Das Auto-Setup war aber sehr gut. Es wird nützlich sein, dass wir morgen frische Reifen haben. Diese Leistung, mit jeder Menge Ballast im Auto, ist ansehnlich. [Seat-Markenkollege James] Thompson wird es besonders schwer haben, seine Reifen bauen sehr stark ab.Zwei Jahre waren wir mit Rydell auch an der Spitze (im Qualifying), aber die BMW sind im Rennen sehr stark.“

Jörg Müller sieht die Dinge philosophisch: „Reihe 1 ist schon in Ordnung. Wir haben ja Heckantrieb, also hoffe ich, dass ich den Start gewinnen kann, und dann schauen wir, was passiert. Es wird schwierig werden, weil einige Autos knapp beieinander sind. Und manchmal bekommt man einen guten Start hin, manchmal verhaut man ihn…“

Sechzehn Fahrer qualifizierten sich innerhalb einer Sekunde, für die beiden Rennen morgen kann man sich also auf einige Action freuen.

Resultat Qualifying:

1 2 Gabriele TARQUINI ITA SEAT Leon 2:12.286 6 147.03
2 42 Jorg MULLER GER BMW 320si 2:12.331 8 0.045 146.98
3 4 Alessandro ZANARDI ITA BMW 320si 2:12.353 9 0.067 146.96
4 9 Jordi GENE ESP SEAT Leon 2:12.442 8 0.156 146.86
5 1 Andy PRIAULX GBR BMW 320si 2:12.506 9 0.220 146.79
6 3 Rickard RYDELL SWE SEAT Leon 2:12.662 8 0.376 146.61
7 12 Yvan MULLER FRA SEAT Leon 2:12.717 8 0.431 146.55
8 20 I Tom CORONEL NED SEAT Leon 2:12.755 8 0.469 146.51
9 8 Alain MENU SUI Chevrolet Lacetti 2:12.812 8 0.526 146.45
10 15 Augusto FARFUS BRA Alfa Romeo 156 2:13.061 9 0.775 146.18
11 41 Duncan HUISMAN NED BMW 320si 2:13.119 9 0.833 146.11
12 30 I Luca RANGONI ITA BMW 320si 2:13.162 7 0.876 146.06
13 10 Peter TERTING GER SEAT Leon 2:13.185 8 0.899 146.04
14 43 Dirk MULLER GER BMW 320si 2:13.213 9 0.927 146.01
15 6 Robert HUFF GBR Chevrolet Lacetti 2:13.386 9 1.100 145.82
16 24 I Ryan SHARP GBR Honda Accord Euro R 2:13.419 10 1.133 145.78
17 7 Nicola LARINI ITA Chevrolet Lacetti 2:13.546 8 1.260 145.64
18 23 I Pierre-Yves CORTHALS BEL Honda Accord Euro R 2:13.663 9 1.377 145.52
19 31 I Stefano D'ASTE ITA BMW 320i 2:13.915 8 1.629 145.24
20 11 James THOMPSON GBR SEAT Leon 2:14.285 8 1.999 144.84
21 18 Salvatore TAVANO ITA Alfa Romeo 156 2:14.433 9 2.147 144.68
22 16 Gianni MORBIDELLI ITA Alfa Romeo 156 2:14.710 10 2.424 144.39
23 34 I Diego ROMANINI ITA BMW 320i 2:15.586 9 3.300 143.45
24 39 I Philip GEIPEL GER Toyota Corolla T-Sport 2:15.783 10 3.497 143.24
25 37 I Rainer BASTUCK GER Chevrolet Lacetti 2:15.921 10 3.635 143.10
26 35 I Jan VONKA CZE BMW 320i 2:18.066 10 5.780 140.88

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