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Zwei junge Rallye-Cracks im siebten Himmel

„Jarkko Nikara war hinsichtlich des Fahrens außer jeder Diskussion. Der Rest lag sehr eng beieinander“, erklärte Jury-Mitglied Walter Röhrl.

Fotos: www.rallye-stardriver.eu

Heute, Samstag, um 20.20 Uhr tat sich für zwei junge Rallye-Cracks das weite Tor zur World Rally Championship auf. Denn zu diesem Zeitpunkt verkündete die Jury – bestehend aus den Rallye-Legenden Walter Röhrl (Deutschland) und Michel Mouton (Frankreich) als Expert Driver, weiters Mario Isola (Italien) für Pirelli, David Evans (Großbritannien) für PR/Media, Joao Passos (Portugal) als Veranstalter eines WM-Laufes und Kevin Morris (England) als Teammanager – die beiden Gewinner des Pirelli Star Driver Shoot Out Europe: das erst 18-jährige Riesentalent Martin Semerád (Co-Pilot: Bohuslav Ceplecha) aus der Tschechischen Republik und den 22 Jahre jungen Jarkko Nikara (Co-Pilot: Jarkko Kalliolepo) aus Finnland.

Den beiden Rookies wird nun von Pirelli und der FIA die große Chance geboten, nächstes Jahr sechs WRC-Läufe (Portugal, Italien, Griechenland, Finnland, Spanien und Großbritannien ) in einem Gruppe-N oder Super 2000 Auto zu bestreiten.

Nachdem am gestrigen ersten Tag des Pirelli Star Driver Shoot Out Europe vor allem die Befragung der Teilnehmer durch die Jury und die Präsentation der Teams am Abend in der Messehalle Freistadt auf dem Programm gestanden waren, ging es am Samstag um das Herz des Rallyefahrens – die Sonderprüfungen. Und hier konnten die Rookies nun ihr fahrtechnisches Können und ihre Risikobereitschaft unter Beweis stellen, auch wenn die erzielten Zeiten nur ein Teil des Gesamtpakets der Bewertung waren. Und an die 10.000 Zuschauer bekamen spektakuläre Drifts und tolle Rallye-Action auf den insgesamt sechs Sonderprüfungen (3 mal Kerschbaum/Schotter und 3 mal Trölsberg/Asphalt) geboten.

Die Performances aller Fahrer machten es der Jury nicht leicht, zwei Gewinner herauszufiltern, doch nachdem eine Entscheidung fallen musste, einigte man sich schließlich auf Martin Semerád und Jarkko Nikara. Eine Entscheidung, die die jungen Talente aus der tschechischen Republik und Finnland in den siebten Rallyhimmel versetzten.

Jarkko Nikara: „Es war sehr wichtig für mich, mich hier gut zu präsentieren. Momentan bin ich aber überwältigt, sprachlos und sehr, sehr glücklich. Das war mein Traum. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich nächstes Jahr sechs WRC-Läufe bestreiten werde. Und eines kann ich versprechen. Ich werde zur Jänner-Rallye wieder hierher nach Freistadt kommen.“

Martin Semerád: „Das ist unglaublich. Das ist der beste Tag meines Lebens. Jetzt weiß ich, dass Träume wahr werden können. Ich weiß natürlich, dass das nächste Jahr auch sehr schwer werden wird – das wichtigste wird sein, neue Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Und natürlich werde auch ich bei der Jänner-Rallye wieder hier sein.“

Walter Röhrl begründet die Entscheidung folgendermaßen: „Jarkko war hinsichtlich des Fahrens außer jeder Diskussion. Die nachfolgenden Vertreter lagen alle sehr eng beieinander. Dies betraf Tschechien, Italien und Irland. Man hat sich dann für den mit 18 Jahren jüngsten Teilnehmer, Martin Semerád, entschieden. Mit dieser Entscheidung konnten wir alle leben. Denn die Zeiten waren nicht alleine entscheidend.“

Auch Peter Tyson, Pirelli-Marketingchef streut den Siegern Blumen: „Wir sind mit dieser Wahl überaus glücklich. Es sind zwei sehr junge Fahrer, die nun die Möglichkeit haben, sich in der Weltmeisterschaft einem Millionenpubllikum zu präsentieren. Es war ein Projekt, das es seit Bestehen der Weltmeisterschaft noch nie gegeben hat. Damit kommt frisches Blut in die WM.“

Hans-Christoph Mehmel, Präsident des FIA Rallyekollegiums, bestätigt die enge Entscheidung:: „Die beiden Gewinner sind würdige Sieger, aber unter den 18 hoffnungsvollen Teams hätte diese Ehre beinahe jeder verdient. Unsere Jury hat es sich nicht leicht gemacht und bis zum letzten Augenblick heftig diskutiert. Im Sinne des internationalen Rallyesportes ist dieser Pirelli Star Driver Shoot Out ein wichtiger Aspekt – nicht nur jetzt, sondern auch für die Zukunft.“

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