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Rallye-WM: Irland

Loeb siegt beim Saisonauftakt

Gegen die Citroen-Piloten Sébastien Loeb und Dani Sordo war kein Kraut gewachsen – Hirvonen blieb nur Platz 3. Henning Solberg auf Platz 4.

Michael Noir Trawniczek

Auf den letzten rund 50 Wertungskilometern, die am Sonntagvormittag noch im Rahmen der Irland-Rallye zu absolvieren waren, änderte sich nichts mehr an den Top 3-Platzierungen. Während es bislang fast ausschließlich geregnet hatte, durften sich Fans und Aktive am letzten Tag an dem strahlenden Sonnenschein erfreuen, auch wenn es eisige Temperaturen hatte.

Schrecksekunde für Loeb

Auf der vorletzten SP vor der abschließenden Zuschauerprüfung in Donegal Town erlebten der einsam führende Sébastien Loeb und sein Co-Pilot Daniel Elena noch eine gewaltige Schrecksekunde. Über 60 Meter schleuderte der Citroen C4 WRC seitlich dahin, ehe der Franzose den Boliden wieder unter Kontrolle bekam. Schon am Samstagmorgen wäre Loeb beinahe abgeflogen.

Der fünffache Weltmeister berichtete: „Die SP 18 war unglaublich – sehr eng und ganz anders als die Prüfungen zuvor. Es war derart rutschig und mir kam das Heck aus, sodass wir die 60 Meter seitlich dahin schlitterten. Aber wir konnten die Fahrt fortsetzen und ich habe nicht allzu viel Zeit verloren, da wir ohnehin recht langsam unterwegs waren.“

“Zehn Punkte mitgenommen“

Loeb war an diesem Sonntagvormittag bereits im „Schongang“ unterwegs, Bestzeiten standen nicht mehr im Vordergrund – lediglich auf SP 16 war Loeb am schnellsten unterwegs. Im Zielraum der Zuschauerprüfung SP 19 erklärte Loeb: „Ich freue mich sehr über die zehn WM-Punkte, die wir hier mitnehmen können.“

Dani Sordo, der zweite Citroen-Werkspilot, brauchte wie Loeb nur noch ins Ziel fahren. Am Ende belegt der Spanier mit einem Rückstand von 1:27 Minuten den zweiten Platz – womit das Werksteam von Citroen den Saisonauftakt mit dem Maximalergebnis beenden konnte – was angesichts der Asphaltrallye nicht ganz unerwartet kam.

Hirvonen bleib nur Rang 3

So blieb für den Titelkandidaten des Ford-Werksteams nur der dritte Platz. Der Finne beendete die Rallye mit einem Rückstand von 2:07 Minuten, er erklärte: „Wir hatten eine schwierige Rallye, trafen die falsche Reifenwahl, hatten Probleme mit der Servolenkung – so gesehen kann ich mit Platz drei durchaus zufrieden sein.“ Hirvonen konnte an diesem Sonntagvormittag bis auf SP 16 sämtliche Bestzeiten markieren – freilich jedoch nur, weil Loeb bereits „abgestellt“ hatte.

Erneuter Abflug von Atkinson

Am Sonntagmorgen konnte sich der frühere Subaru-Pilot Chris Atkinson bei seiner ersten Rallye für das Citroen Junior Team auf Rang vier vorarbeiten, er lag am Samstagabend nur wenige Sekunden hinter Stobart Ford-Pilot Henning Solberg zurück.

Doch auf der 18. Prüfung flog der Australier gleich in der ersten Kurve von der Strecke. Atkinson berichtete: „Ich bremste vor der ersten Kurve, doch wir wurden nicht langsamer. Unser Auto blieb auf der Felsplatte stecken, bis uns Zuschauer wieder auf die Strecke zurückbugsiert haben. Danach war ich nicht mehr schnell unterwegs, aber so ist das Leben. Wir hatten eine gute Rallye – mir tut es nur leid für die Jungs vom Team.“ Immerhin konnte Atkinson die Rallye auf Rang fünf beenden.

Henning Solberg auf Platz 4

Das Pech des Chris Atkinson war das Glück des Henning Solberg. Der Norweger rückte wieder auf Platz vier vor – womit er sein bislang bestes Ergebnis bei einer Asphalt-Rallye erzielte. Solberg erzählte vom Kampf mit Atkinson um den vierten Platz: „Ich wusste, dass Chris auf den Winterreifen unterwegs war, also entschied ich mich für die Slickreifen. Ich habe Chris die Reifen vor der Prüfung gezeigt und er sagte: ‚Henning, ich mag deinen Stil wirklich sehr!’“

Sébastien Ogier konnte direkt hinter seinem Teamkollegen Chris Atkinson den sechsten Gesamtrang belegen – allerdings weist der Monte-Sieger einen Rückstand von mehr als zehn Minuten auf. So wundert es nicht, dass auch Teamchefsohn Malcolm Wilson und sogar Khalid Al-Quassimi auf den Rängen sieben und acht noch WM-Punkte einheimsen konnten. Der Rückstand von Al-Quassimi beträgt bereits satte 14 Minuten.

JWRC: Sieg für Burkart

In der JWRC ging der Sieg wie erwartet an den Deutschen Aaron Burkart im Suzuki Swift Super 1600-Boliden – dahinter belegten Martin Prokop und Simone Bertolotti die Plätze zwei und drei.

Die nächste Runde in der Rallye-Weltmeisterschaft wird eine Schnee-Rallye sein – vom 13. bis zum 15. Februar steigt die Rallye Norwegen.

Ergebnis & WM-Stand finden Sie in der Navigation rechts.

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