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Rally of Nations Mexico

Stohl und Aigner vertreten Österreich

Beim Länderkampf in Mexiko kämpfen Manfred Stohl und Andi Aigner am kommenden Wochenende für Österreich um den Sieg.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: stohl-racing.at, Photo4

Vorjahrssieger Loeb ist heuer nicht dabei.
Pirelli-Mann Mario Isola gibt Comeback im Cockpit.

Wie so oft entstand aus einer Not heraus eine neue, erfrischende Idee – die Veranstalter der Mexiko-Rallye standen 2009 aufgrund der zurzeit noch geltenden „Event-Rotation“ nicht im WM-Kalender. Doch auch in diesem Übergangsjahr wollten sie eine internationale Veranstaltung abhalten – schließlich war die Rallye in den Jahren zuvor stets gut besucht. Das Problem bestand darin, die internationale Rallyeszene nach Mexiko zu locken, auch wenn es heuer keine WM-Punkte zu gewinnen gibt. Und was ist so wertvoll, dass es eine doch mit einem großen finanziellen und logistischen Aufwand verbundene Überseereise rechtfertigt?

Die Lösung war eine gute: eine Art von „inoffizieller Länder-WM“ mit Preisgeldauszahlung. Je zwei Fahrerteams vertreten ihr Land, was den Piloten die Möglichkeit einräumen sollte, zusätzliche Sponsoren zu gewinnen. Außerdem wird auf den Autos für Mexiko geworben, was es den Veranstaltern ermöglichte, ein Preisgeld von insgesamt 75.000 US-Dollar auszuschütten.

50.000 Dollar für die Sieger

Für die jeweils schnellste Crew der insgesamt 18 Sonderprüfungen gibt es 500 Dollar. Der Tagessieg eines Teams, sprich zwei Crews, wird mit 5.000 Dollar belohnt, was den Anreiz erhöht, nach einem Ausfall am nächsten Tag die Rallye fortzusetzen. Die Gesamtsieger schließlich erhalten satte 50.000 Dollar.

Zeiten werden addiert

Die Rechnung ist zudem recht simpel: Die Zeiten der beiden jeweils für ein Land antretenden Crews werden schlicht addiert, woraus sich Tages- und Gesamtsieger ergeben. Lediglich bei den Sonderprüfungen zählt jedes Team für sich.

16 Länderteams, 32 Crews

Insgesamt starten 16 Länderteams, also 32 Crews – wobei Mexiko und die USA gleich drei respektive zwei Teams einsetzen, die anderen Länder beschränken sich auf ein Team.

Die Veranstalter konnten eine illustre Starterliste zusammenstellen: Für Frankreich beispielsweise starten Didier Auriol und Co-Pilot Denis Giraudet sowie Brice Tirabassi und Fabrice Gordon. Finnland setzt Harri Rovanperä/Jauni Arolainen und Toni Gardemeister/Tomi Tuominen ein. Patrik Sandell und Per Gunnar Andersson greifen für Schweden ins Lenkrad. Bis auf ein paar Ausnahmen (fünf Peugeot 206 XS sowie ein Renault Clio) wird mit Mitsubishi Lancer Evo- sowie Subaru Impreza WRX-Modellen gefahren.

“Dreamteam“ Stohl & Aigner

Aus österreichischer Sicht könnte diese Rallye zum Highlight des Jahres werden – denn was in der WM leider nicht möglich war, wird am kommenden Wochenende Realität. Die Veranstalter haben beim bislang besten Privatfahrer der Rallye-WM angeklopft. Manfred Stohl, selbst PWRC-Weltmeister des Jahres 2000, wird mit dem regierenden PWRC-Champion Andi Aigner jenes „Dreamteam“ bilden, welches die heimischen Rallyefans schon so lange herbei sehnen.

Stohl pilotiert mit seiner Stamm-Beifahrerin Ilka Minor einen Mitsubishi Lancer Evo 9, Aigner fährt erstmals mit Daniela Weissengruber, auf einem Evo 8. Die Autos stammen von einem italienischen Team, werden von diesem auch betreut – denn Stohl Racing ist am gleichen Wochenende mit Franz Wittmann junior in der IRC im Einsatz.

“Brauchen uns nicht verstecken“

Sowohl Manfred Stohl als auch Andi Aigner sind extrem zuversichtlich nach Mexiko geflogen, beide rechnen fest damit, dass sie um den Sieg kämpfen können. Beide sagten im Gespräch mit motorline.cc: „Wir brauchen uns dort sicher nicht zu verstecken.“

Manfred Stohl fügte hinzu: „Wir sind dort sicher bei den Topleuten dabei. Wir müssen natürlich berücksichtigen, dass uns auch technische Defekte treffen könnten. Wir müssen als Team gewinnen – das muss das Ziel sein!.“ [Ausführliche Interviews mit Stohl und Aigner finden Sie in der Navigation oben rechts, d. Red.]

Rund 250 Wertungskilometer

Die Streckenführung gleicht zu einem großen Teil jener der WM-Rallye – in hoher Gebirgslage werden die Motoren wieder an Leistung verlieren. „Doch das ist für alle gleich“, sagt Manfred Stohl.

Auf der offiziellen Website der Rallye können die – offensichtlich mehrheitlich mexikanischen - User abstimmen, welches Team ihrer Meinung nach die meisten Siegchancen hat. Dabei dürfte der Wunsch der Vater des Gedankens sein, denn Mexiko führt mit 25,1 Prozent, dahinter liegen Finnland, Spanien und Italien. Österreich (3,2 %), Deutschland (2,9 %) und Schweden (2,8 %) werden sogar hinter Ecuador (3,3 %) geführt…

Die Rallye wird am Donnerstagabend um 20 Uhr Ortszeit (Freitag, 3 Uhr MESZ) in Guanajuato zeremoniell eröffnet. Am Freitagmorgen um 8.53 Uhr Ortszeit (15.53 Uhr MESZ) wird die erste Sonderprüfung, die 17,94 km lange SP 1 „Comanjilla“ absolviert.

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