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ORM: Lavanttal-Rallye

Entscheidung musste kurzfristig getroffen werden….

Kurz vor dem Start zogen Wolken auf – damit gab es wie im Vorjahr einen schweißtreibenden Reifenpoker. Motorline.cc hörte sich bei den Top-Piloten um…

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Zirka eine halbe Stunde vor dem Start der 37. Lavanttal-Rallye erinnerte der wolkenverhangene Himmel an das Vorjahr – damals wurden die ersten Teams nach etwa acht Kilometern der ersten Sonderprüfung vom einsetzenden Regen begleitet, ein verrückter, ein schwieriger Auftakt also…

Ein solcher hat sich nun auch heuer angekündigt – die Teams warteten bis zur letzten Gelegenheit, um ihre Reifenentscheidung zu tätigen. Die Mechaniker bereiteten alle Eventualitäten vor.

Möglich waren Trockenreifen (Slicks), nachgeschnittene Slicks, Intermediates und Regenreifen. Eine falsche Entscheidung kann sehr viel Zeit kosten, schließlich wurden im ersten Durchgang insgesamt rund 30 Wertungskilometer zurückgelegt, die 8,9 km lange SP 1 „St. Margareten“ und die 21,1 km lange SP 2 „Theklagraben“.

Mit Slicks im Regen ist dabei wohl der schlimmste Fehlgriff – muss es jedoch nicht immer sein, denn das ist abhängig von der zurückgelegten Distanz. Christian Böhm erklärt: „Mit Regenreifen im Trockenen kannst du damit rechnen, dass sich die Reifen nach etwa 20 Kilometern auflösen – ab sechs bis sieben Kilometern schwimmst du in etwa genauso daher wie mit Slicks im Regen.“ Interessantes Detail: Mit nicht geschnittenen Slicks kann man, so erklärt Böhm, rund 60 Kilometer absolvieren, mit handgeschnittenen Slicks jedoch nur noch 30…

Wie haben die ORM-Stars die Lage vor dem Start eingeschätzt?

Staatsmeister Raimund Baumschlager ist ratlos: „Ich habe keine Ahnung, was ich nehmen soll.“ Andreas Schindlbacher, der Co-Pilot seines Konkurrenten Beppo Harrach wirkte schon sicherer: „Ich glaube, dass es eher regnen wird.“

Haben die Top-Teams der ORM ihre „Spione“, die sich bei den direkten Konkurrenten umsehen, welche Reifenwahl sie treffen? Schindlbacher verneint, doch sein schelmischer Gesichtsausdruck sagt etwas anderes.

Gerwald Grössing schätzt: „Auf der ersten SP wird es trocken sein, auf der zweiten jedoch regnet es. Aber wir sind auf alles vorbereitet, unser Auto hat den richtigen Schuh.“

Tina-Maria Monego, die Copilotin von Kris Rosenberger wiederum ist überzeugt: „Auf dem ersten ‚Ringerl‘ bleibt es trocken.“ Ob man einen „Spion“ zu Konkurrent Grössing schickt, um dessen Reifenwahl zu erkunden. Tina lacht, setzt den „verbalen Schlagabtausch“ aus dem Vorfeld der Lavanttal-Rallye quasi fort, indem sie mit einem Augenzwinkern sagt: „Die Reifenwahl von Gerwald Grössing interessiert uns nicht, wir orientieren uns nur an den schnellen Piloten, an Beppo Harrach beispielsweise…“

Peter Ebner, der mit Achim Mörtl und Michael Böhm zur 2WD-Spitze zählt, bejaht die Frage nach dem „Reifenspion“ ebenfalls mit einem Augenzwinkern: „Ja, sicher. Ich brauche ja nur einen Blick zu unserem Nachbarn werfen.“ Unklar bleibt, ob er damit Jaga-Teamkollegen Achim Mörtl meint, oder doch Michael Böhm. Ebner verrät: „Ich glaube, dass die beiden Sonderprüfungen total verschiedene Bedingungen aufweisen werden, auch auf den Prüfungen selbst wechseln ständig die Konditionen: Von Trockenheit bis Nässe, Eis am Streckenrand und sogar tiefer Schotter.“ Ob er auch Mörtl schlagen möchte? „Sicher möchten wir mit allen mithalten, daher auch mit dem blauen Auto.“

Mörtl sagt trocken: „Ich warte auf die Entscheidungen der anderen und treffe dann die verkehrte. Nein, im Ernst: ich bin ein Freund des Risikos.“ Das heißt: Lieber Slicks im Regen als regenreifen im Trockenen.

Wenig später mussten sie die Entscheidung treffen….

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