RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Singer feuert Schöpf & Gschwandner
Grafik: Austria Motorsport

Was geht ab in der AMF-Rallyekommission?

Willi Singer wirft mit Helmut Schöpf und Georg Gschwandner zwei ARC-Vertreter aus der Rallyekommission. Begründung: Er wolle sich „2024 nicht mehr ärgern“…

Noir Trawniczek

Die ARC (Austrian Rallye Challenge) sei der Austria Motorsport- (AMF-)Rallyekommission „ein Dorn im Auge“, hat Fahrervertreter und Kommissionsmitglied Gottfried Kogler im vergangenen Dezember im Rahmen eines motorline.cc-Interviews befürchtet. Denn die zweite Rallye-Liga neben der ORM (Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft) sorge mit kompakten, kostengünstigen Eintagesrallyes für ein volles, buntes Starterfeld, während sich manche ORM-Veranstalter schwertun, ihre Nennlisten zu füllen…

“2024 nicht mehr ärgern“

Jetzt hat sich die Lage in der Kommission ganz offensichtlich zugespitzt. Denn Helmut Schöpf, ARC-Koordinator und als Vertreter der Nicht-Meisterschaftsläufe bislang in der Kommission vertreten, erhielt einen Anruf von Willi Singer, dem Kommissionsvorsitzenden - er, Singer, wolle Schöpf nicht mehr in der Kommission haben, da er sich „2024 nicht mehr ärgern“ wolle. Am gleichen Tag erhielt auch Georg Gschwandner, als ARC-Fahrervertreter ebenfalls Kommissionsmitglied, einen Anruf von Willi Singer - in einer Whatsapp-Aussendung erklärte Gschwandner: „Er möchte mich nicht mehr in der Kommission haben, weil er sich von mir zu wenig unterstützt fühle (!!) und weil er sich 2024 nicht mehr ärgern wolle“.

Auf Nachfrage, bei welcher Sachlage er ihn unzureichend unterstützt habe, soll Singer nur auf sein Gefühl verwiesen haben, schreibt Gschwandner. Gegenüber motorline.cc verweist er darauf, dass er als ARC-Fahrervertreter in drei Arbeitsgruppen tätig war und dass er 2021 als Veranstalter der Blaufränkischland-Rallye das erste Corona-Präventionskonzept erarbeitet habe - tatsächlich war diese Rallye die erste, die in der schwierigen Coronakrise stattfinden konnte. Wie auch immer: Die Bitte, seine Entscheidung, den Rauswurf von Schöpf und Gschwandner schriftlich zu begründen respektive mitzuteilen, habe Singer abgelehnt. Gschwandner: „Auf meine Bitte…erwiderte er, es gibt sicher nichts Schriftliches - das müsse er nicht…“

Singer bestätigt Vorgangsweise

Auf Anfrage von motorline.cc bestätigte Willi Singer seine Vorgehensweise. Im Detail wollte der Kommissionsvorsitzende seinen Beschluss nicht kommentieren, verwies jedoch darauf, dass sein Handeln von AMF-Präsident Univ. Prof. Dr. Harald Hertz abgesegnet sei und er sich laut den Statuten der AMF „seine Kommission selbst zusammenstellen“ könne. „Ich möchte ohnehin die Kommission verkleinern - denn ich will eine Lösungsorientierung und kein Streitforum“, erklärte Singer. In so ferne verwunderlich, als dass schon vor Jahren Anfragen, weshalb Rallyeteams nicht in der Kommission vertreten seien, stets mit „Das ist nicht so einfach“ beantwortet wurden. Dass es doch auch relativ einfach sein kann, zeigte sich bereits im Vorjahr, als der neue ORM-Promotor einen Kommissionssitz erhielt. Dass der Rauswurf von Helmut Schöpf und Georg Gschwandner gegen die ARC gerichtet sei, verneinte Willi Singer. Es würde hier nur um die betreffenden Personen gehen, er habe „nichts gegen die ARC“ und diese sei künftig mit „dem jeweiligen ARC-Veranstalter“ in der Kommission vertreten.

ARC wird „überdacht“

Was Fans und Aktive wissen wollen: Welche Auswirkungen hat das Kommissions-Zerwürfnis auf die beliebte, dem Breitensport zugewandte Rallyeserie? ARC-Koordinator Helmut Schöpf erklärte gegenüber motorline.cc, dass die ARC nun „überdacht“ werde. Gegenwärtig hätte die ARC gerade ihre Veranstaltungsplanung 2024 abgeschlossen, der eine Umfrage aller ARC-Teams zugrunde liegt. Hier sind allerdings noch AMF-Vorgaben/Genehmigungen offen. Aktuelle Infos dazu auf der ARC-Website.

Kommentar des Autors: Ganz allgemein betrachtet erhält man folgenden Eindruck: Menschen bemühen sich, ihre Sache gut zu machen, erzielen Erfolge, Stichwort Herbstrallye, Stichwort Jännerrallye - doch anstatt das Positive herauszuarbeiten, Gutes zu übernehmen, Negatives konstruktiv aufzuzeigen und daraus zu lernen, sprich zusammenzuarbeiten, aufeinander zuzugehen, sich an einen Tisch zu setzen wird ……mal wieder…gestritten. Leidtragend sind Fans, Aktive, Veranstalter und der gesamte Rallyesport…

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Vorschau ZM Racing

Drei Teams vertreten die Farben von ZM-Racing

Neben Fabian Zeiringer (Stmk) und Christoph Zellhofer (NÖ), startet auch der Deutsche Gast Björn Satorius unter der Flagge von Max Zellhofer in Kärnten

Lavanttal-Rallye: Lokalmatadore

Ein heißer Fight um den vorletzten Platz

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April hat der 71-jährige Lokalmatador Kurt Jabornig nur das Ziel, nicht Letzter zu werden / Insgesamt sitzen 36 Teilnehmer/innen mit Kärntner Wurzeln in den Boliden

Auf den knüppelharten Schotter-Stages der Ungarn-Rallye schaffen Wagner/Winter das angepeilte Top 10-Ergebnis. Kramer/Kvick nach Überschlag out.

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Lengauer

Vorfreude auf „die Lavanttal“ mit zwei Premieren

Mit der „LASER HERO Lavanttal Rallye powered by Dohr Wolfsberg“ steht nur drei Wochen nach der Rebenland-Rallye bereits ÖRM Lauf 3 vor der Türe. Jänner-Rallye Sieger Michael Lengauer kann neben seinen bewährt treuen Sponsoren auch auf die Unterstützung einiger Lavanttaler Unternehmen zählen, welche seinen Start in Wolfsberg mit ermöglicht haben.

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters