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Rallye-WM: Interview

Wilson: "Camilli wird überraschen"

M-Sport-Boss Malcolm Wilson erklärt, warum er sich für Eric Camilli entschieden hat: Der Franzose habe die richtige Einstellung.

Es war eine faustdicke Überraschung, als M-Sport neben Mads Østberg den unerfahrenen Eric Camilli als zweiten Fahrer für die Rallye-WM-Saison 2016 vorstellte. Rasch kamen Gerüchte auf, der Franzose würde für das Ford-Cockpit bezahlen, doch Wilson verneint das kategorisch: "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass das überhaupt nicht stimmt. Er zahlt nicht dafür und hat einen Vertrag mit M-Sport", so der Chef der britischen Rallyeschmiede gegenüber WRC-Live.

"Mads haben viele erwartet, weil er schon bei uns im Team war. Er war in der Meisterschaft bester Nicht-VW-Pilot. Er war sicherlich keine Überraschung, während Eric die große Überraschung ist", sagt Wilson über seine Entscheidung und nennt die Gründe: "Ich beobachte Eric seit einiger Zeit. Er hat natürlich sehr wenig WRC-Erfahrung. Im Vorjahr ist er in Deutschland sehr gute Zeiten gefahren, und in diesem Jahr war er im Fiesta R5 unterwegs."

Camilli holte in der WRC2-Klasse drei Podestplätze, doch die Ergebnisse waren nicht ausschlaggebend für Wilsons Wahl. "Es ist das Gesamtpaket, allem voran seine Pace, die er ohne viel Erfahrung gezeigt hat. Man muss sich nur die Rally GB ansehen: Er ist dort noch nie gefahren, und die Verhältnisse waren äußerst schwierig. Im Prinzip wäre er der Sieger gewesen, hätte er auf der vorletzten Prüfung nicht ein technisches Problem gehabt", verweist Wilson auf Camillis Pech in Wales.

Vor allem die Katalonien-Rallye hat in Wilson die Überlegung reifen lassen, Camilli eine Chance im WRC zu geben: "Mehr beeindruckt haben mich seine Zeiten in Spanien gegen die Werks-Škoda. Wir wissen wie gut unser R5-Auto ist und wie gut der Škoda ist. Trotzdem hat Eric in Spanien Škoda mit unserem aktuellen Auto geschlagen."

Zunächst galt es die vertragliche Situation zu klären, denn Camilli war neben Teemu Suninen bei TMG unter Vertrag. Beide haben auch schon einige Testfahrten mit dem Toyota Yaris WRC absolviert. Schließlich konnte Wilson dem 28jährigen Camilli eine langfristige Zusammenarbeit anbieten. Der Vertrag wurde für die kommenden zwei Jahre geschlossen. "Ich sehe bei ihm etwas, das mich wirklich beeindruckt und hoffe, dass er bei uns gute Arbeit leisten wird", ist Wilson von Camillis Potenzial überzeugt.

"Bei seiner Herangehensweise kann er in einer Reihe mit Sébastien Loeb und Sébastien Ogier stehen. Man muss sich nur ansehen, wie er mit so wenig Erfahrung an die Sache herangeht. Trotzdem darf man mich nicht falsch verstehen, denn er wird nächstes Jahr sicherlich nicht alles gewinnen, aber er kann bei weiteren Fortschritten für einige Überraschungen in der zweiten Saisonhälfte sorgen. Ich weiß, dass viele Leute überrascht sind, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl", so Wilson abschließend.

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