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ORM: Lavanttal-Rallye

Auftrag mehr als nur erfüllt

Bei seiner ersten Lavanttal-Rallye erhielt Simon Wagner den Auftrag, unbedingt eine Zielankunft zu erreichen und dafür auch etwas Speed herauszunehmen. Der Auftrag wurde erfüllt – mit einem tollen Ergebnis obendrauf: Sieg in der Junioren-ÖM, Platz drei in der 2wd sowie Gesamtrang sechs.

Fotos: Daniel Fessl

Für die Lavanttal-Rallye erhielt Simon Wagner einen klaren Auftrag: Das tschechische Sparrow Racing Team, das den Peugeot 208 R2 des 21-jährigen Oberösterreichers einsetzt, bat Simon, im Lavanttal etwas Speed herauszunehmen, um eine Zielankunft zu garantieren.

Hintergrund war ein internationaler Einsatz des Peugeot am kommenden Wochenende. Es war also wichtig, den Peugeot heil ins Ziel zu bringen und daher kein Risiko einzugehen.

Ein Auftrag, der für ein aufstrebendes Jungtalent wie Simon Wagner dann doch eine gewisse Herausforderung darstellt – nämlich dann, wenn es darum geht, quasi wissentlich ein wenig „schaumgebremst“ über die Sonderprüfungen zu fahren, wenn man doch zugleich zeigen möchte, welchen Speed man bereits „gehen“ kann.

Simon nickt: „Schau – wir sind Rennfahrer. Und in meiner Zeit als Kartfahrer sind wir eigentlich immer am Limit gefahren. Wenn du das nicht tust, ist es mitunter gar nicht so leicht, die Konzentration zu bewahren. Aber es war eine gute Übung - wir haben an diesem Wochenende auch zeigen können, dass wir in der Lage sind, uns eine Rallye einzuteilen.“

„Neue Welt“ im Lavanttal

Und es war keine leichte Rallye, es war vielmehr eine „neue Welt“, wie es Simon beschreibt: „Ich empfand eigentlich die Rebenland-Rallye schon als schwierig – doch die Lavanttal-Rallye war dann doch noch einen Tick schwerer.“ Wagner, der Highspeedpassagen liebt, wurde im Lavanttal mit schwierigen, kurvenreichen Strecken konfrontiert.

Und Simon gibt ganz offen zu: „Am ersten Tag hab ich doch recht viel Zeit verloren, da wir schon auch den Unfall bei der Rebenland-Rallye verdauen mussten. Es ist nicht so, dass du dezidiert an den Unfall denkst – aber unterbewusst braucht man doch ein bisschen Zeit, um wieder das volle Vertrauen zu erlangen.“

Eine wesentliche Hilfe war dabei einmal mehr der erfahrene Fred Winklhofer, der als Copilot stets die nötige Ruhe ausstrahlt. Simon sagt: „Ganz genau. Da möchte ich mich noch einmal speziell bei Fred bedanken. Die Lavanttal-Rallye war ja komplett neu für mich und da ist ein erfahrener und umsichtiger Copilot eine große Hilfe.“

Angriff im Regen: „Wir probieren es!“

Am zweiten Tag zeigte sich wie im Lavanttal üblich der „Wettergott“ ein wenig launisch und sorgte mit einem Regenguss für zusätzliche Spannung im letzten Durchgang. Vor diesen letzten beiden Sonderprüfungen lag das Duo Wagner/Winklhofer auf dem guten siebten Gesamtrang, als viertbestes 2wd-Fahrzeug. Allerdings fehlten auf den erfahrenen Südtiroler Bernd Zanon im stärkeren Renault Clio S1600 nur noch 10,2 Sekunden.

Da wollte es Simon, im Rahmen seines Auftrags, dann doch noch einmal wissen: „Wir haben gewusst, dass wir für den Regen ein gutes Setup haben und wir lagen ja auf Schlagdistanz – da haben wir gesagt: ‚Okay, wir probieren es!‘ Wichtig war hier, dass wir auf den letzten Prüfungen vom ersten Kilometer an voll da sind. Und das ist mit dem guten Setup möglich gewesen.“

Vor der letzten SP fehlten nur noch 4,8 Sekunden, auf der finalen Powerstage konnte Wagner an Zanon vorbeiziehen, mit neun Sekunden Vorsprung, womit er also den tollen sechsten Gesamtrang erzielen konnte – zugleich wurde Simon damit in der 2wd-Staatsmeisterschaft hinter Michael Böhm und Daniel Wollinger Dritter, in der Junioren-Staatsmeisterschaft feierte er damit einen klaren Sieg. So wurde also einerseits der oben erwähnte Auftrag umgesetzt – und das mit einem formidablen Ergebnis.

„Sparrow Racing hervorragend“

So kann Simon Wagner eine positive Schlussbilanz ziehen: „Dafür, dass es unsere erste Lavanttal-Rallye war, können wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Wir haben hier wieder sehr viel in Bezug auf das Setup gelernt, das Sparrow Racing Team hat wieder einen hervorragenden Job geleistet, wir hatten kein einziges technisches Problem.“

Das Race Rent Austria Team, für welches Simon Wagner startet, konnte neben dem sechsten Gesamtrang von Simon auch noch Platz acht durch Gerhard Aigner in einem Mitsubishi belegen. Und wie auch bei den Rallyes zuvor hatten die Sonnenbrillen, welche bei Race Rent Austria ausgestellt wurden, eine magnetische Wirkung auf Fahrer und Fans, wieder wurden zahlreiche Exemplare unter die Leute gebracht. Die Firma von Sascha Martinz-Plöderl unterstützt bekanntlich beide Wagner-Brüder.

Julian Wagner war im Lavanttal vor Ort, am kommenden Wochenende ist dann wieder er an der Reihe – bei der Braustadt-Burg Rallye Zwettl zündet der Ford Racing Rookie 2014 wieder den Ford Fiesta R1, Bruder Simon wird wieder als Berater vor Ort sein – am Tag der Rallye feiert er seinen 22. Geburtstag. Er selbst wird dann wieder bei der Wechselland-Rallye ins Cockpit steigen.

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