Rallye-WM: Korsika | 15.10.2003
"Der Sieg ist keineswegs Formsache"
Sebastien Loeb gilt nach seinen heurigen drei Siegen auf Asphalt als Top-Favorit auf den Korsika-Sieg, dennoch warnt er vor zuviel Euphorie.
Sebastien Loeb ist heuer der ungeschlagene Asphalt-König, der Citroen-Pilot hat alle drei Events auf festem Untergrund - Monte Carlo, Deutschland und San Remo - für sich entschieden.
Sebastien, nach dem bisherigen Saisonverlauf bist du natürlich haushoher Favorit auf Korsika, oder?
Diese Ergebnisse spiegeln die Konkurrenzfähigkeit des Autos und meine eigene wider. Das ist natürlich motivierend, aber wenn jemand glauben sollte, der Sieg auf Korsika sei nur Formsache, so sollte er noch einmal darüber nachdenken.
Der Kampf um die Spitze ist sehr hart, Markko Märtin ist meist nicht weit hinter mir. Außerdem spielt das Wetter immer eine Rolle, das haben wir zuletzt ja in San Remo gesehen. Wenn man dann mit Slicks im Nassen fährt, ist das wie russisches Roulette, man kann mit einem Schlag alles verlieren.
Du bist erst drei Mal auf Korsika gefahren, ist es ein Vorteil für Dich, dass rund ein Drittel der Strecken neu ist?
Ich habe hier wirklich nicht viel Erfahrung, zudem bin ich auf Korsika noch nie mit dem Xsara WRC gefahren. Die Prüfungen, die ich kenne, mag ich aber. Es ist natürlich etwas stressig, wenn man den einen Teil der Strecke nicht gut kennt und den anderen noch nie im Rallye-Tempo gefahren ist.
Du hast in der WM nun realistische Titelchancen, fährst du nun taktischer anstatt volles Risiko zu gehen?
Teamchef Guy Frequelin hat gesagt, dass es die Voraussetzung für den Titelgewinn ist, alle drei noch ausstehenden Rallyes zu beenden und da hat er recht. In San Remo bin ich an der Spitze gefahren, ohne alles riskiert zu haben, das gelingt mir hoffentlich auch auf Korsika. Wenn meine Kontrahenten natürlich jetzt ein höheres Tempo einschlagen, dann werd ich überlegen, was das Vernünftigste ist.