RALLYE

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Die große Asphalt-Hatz auf der kleinen Insel

Zurück auf Asphalt, zurück in Europa. Die 14. Runde der WM geht kommendes Wochenende auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika in Szene!

Manfred Wolf

Nach der OMV Deutschland-Rallye im August ist die Korsika-Rallye erst der zweite reine Asphalt-Rallye der Saison. Von 21. bis 23. Oktober geht’s auf der kleinen Insel im Mittelmeer rund, offiziell hört die Rallye auf den Namen „Frankreich-Rallye“, in der Szene und unter den Fans wird sie aber nach wie vor „Tour de Corse“ genannt.

Auf die Teams wartet eine wichtige Neuerung: Während die Motoren nach dem diesjährigen Regelement ja schon zwei aufeinander folgende Rallyes überstehen müssen, gilt dies auf Korsika und bei der nur eine Woche später folgenden Spanien-Rallye, der „Rallye Catalunya“, erstmals auch für die Chassis. Ein weiterer Ansatz der FIA um Kosten zu sparen, über die Effektivität solcher Maßnahmen kann freilich gestritten werden. Für die Teams und Fahrer bedeutet das, unter allen Umständen einen Totalschaden zu vermeiden, da dies im Hinblick auf die Veranstaltung in Spanien negativen Einfluss nehmen könnte.

Die Rallye selbst bleibt gegenüber 2004 im Großen und Ganzen unverändert, alles, was diese Rallye so schwierig macht, wartet auch in diesem Jahr auf die Piloten. Die langen Sonderprüfungen mit ihren tausenden Kurven führen auch in diesem Jahr in die hohen Berge rund um die Hauptstadt Ajaccio, auf den schmalen Straßen mit dem extrem griffigen, rauen Asphalt, werden die Teams den höchsten G-Belastungen des ganzen Jahres ausgesetzt. Und auf der einen Straßenseite warten die Felswände, auf der anderen Seite geht es steile Abgründe hinunter – schon der kleinste Fehler reicht und die Rallye ist vorzeitig zu Ende, damit ist die „Tour de Corse“ auch psychisch extrem anspruchsvoll. Eine weitere Besonderheit sind die sehr oft unterschiedlichen Temperaturen: Am Beginn der Prüfungen kann es sonnig und warm sein, hoch in den Bergen herrscht gleichzeitig herbstliche Kälte – dementsprechend unterschiedlich ist die Griffigkeit des Asphalts. Außerdem trocknen die Straßen auf der Schattenseite der Bergrücken nach Schauern oder nach nächtlichem Taueinfall nur sehr langsam ab.

Los geht’s am Donnerstagabend, so in Ajaccio der zeremonielle Start erfolgt. Freitagfrüh, genau um 09:18 Uhr startet dann die erste Sonderprüfung. Insgesamt warten „nur“ sechs verschiedene SPs die je zwei Mal gefahren werden auf die Teams – doch die Prüfungen sind allesamt sehr lang, und so sind von insgesamt 1.023,82 Kilometern Gesamtdistanz stolze 341,68 Sonderprüfungskilometer zu bewältigen. Der Sieger der Rallye wird am Sonntag um 13:50 auf der Rampe in Ajaccio erwartet.

Auf ihrem „Territorium“ werden es wohl einmal mehr die französischen Asphalt-Spezialisten sein, die es zu schlagen gilt – der frisch gekrönte Weltmeister Sebastien Loeb oder das Mitsubishi-Asphalt-Ass Gilles Panizzi (der bei den Japanern nach langer Zeit als dritter Pilot neben Harri Rovanperä und Gigi Galli seine Chance bekommt) haben immerhin eine schöne Tradition zu verteidigen: In den vergangenen fünfzehn Jahren gelang es nur fünf Nicht-Franzosen, ihr Auto auf Korsika zum Sieg zu steuern…

Auch Peugeot hat einen Franzosen „an Bord“: Bei den Löwen sitzt nach dem verständlichen, vorzeitigen Saison-Rücktritt von Markko Märtin zum ersten Mal der Junior Nicolas Bernardi am Steuer Noch nicht sicher ist das Antreten von Didier Auriol in einem dritten 307er, geht’s nach der Nennliste, ist der französische Altmeister jedenfalls dabei. „Heimvorteil“ auch bei Skoda: Dort greift Alex Bengue ins Steuer des zweiten Fabia WRC, der junge Tscheche Jan „Honza“ Kopecky steuert ein drittes Werksauto. Und auch Subaru kann sich auf die Dienste eines Franzosen verlassen: Stephane Sarrazin ist für seine Heimveranstaltung schwer motiviert und will nicht nur seinen Teamkollegen Solberg und Atkinson die Schneid abkaufen.

Das OMV World Rallye Team ist in Frankreich durch Xavier Pons vertreten, der Spanier steuert sein Citroen Xsara WRC von Kronos nicht nur auf Korsika, sondern auch eine Woche später bei seiner Heimrallye in Spanien.

Hinter den WRCs starten bei dieser Rallye wieder die Super1600er, die Piloten der JWRC können auf den kurvigen, griffigen Asphalt-Straßen sicher die enorme Leistungsfähigkeit ihrer kleinen Geschosse ausspielen – und der Prestige-Kampf um den Sieg dürfte einmal mehr zwischen Suzuki und Citroen ausgefochten werden…

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