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Einschub

Im letzten Jahrtausend, anno 1989/90 war A.S. mit einer jungen Dame lebensabschnittsgefährdet, deren Eltern eine kleine Garage nebst Anbau als Wochenendhaus und ein für österreichische Verhältnisse wirklich sehr nettes, im örtlichen Vergleich jedoch an der Wahrnehmungsgrenze winzig kleines motorisiertes Boot an der blauen Küste besaßen. Das harte, unerbittliche Schicksal wollte es so, dass A.S. dortselbst im Jänner ein Wochenende und im Sommer 10 Tage im damals noch feindlichen EU-Ausland, knapp nach Entfall der Visapflicht für Österreicher, verbringen musste. Nun wollte man doch mal sehen, wie es der Gegend inzwischen ergangen ist ... also wieder ein paar Punkte auf der Liste, die Hakerln wollen.

Menton, Cap Martin, Beausoleil. Dann Monte Carlo. Rundfahrt durch eine der allerhässlichsten Mega-Betonklotz-Ansammlungen (wenn vergleichsweise sogar Alt-Erlaa schön wirkt, sogar Am Schöpfwerk kommt in Frage), ein Ort, der den architektonischen Brutalo-Vergleich (Gegend versus Gebäude) mit französischen Skiorten nicht scheuen muss.

Gegend-Tipp: Wenn man selbst Teile der Grand-Prix-Strecke abfährt, kommt einem das Rennen noch dämlicher vor. Im Schwimmbecken im Hafen ist übrigens kein Wasser mehr. Am Thermometer steht schon ein 2er vorne: Einige SMS ins neblige Wien verschickt. Brauchbar in MC sind allerdings einzelne Immobilien, z.B. der Wohnsitz (oder eher einer der Wohnsitze vielmehr) von Karl Lagerfeld über dem MC Beach Club. Diese Grimaldi-Bude wurde KF von einer gewissen Frau Caroline auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt, weil er doch soooo nette Fetzen macht.

Weiter nach Cap d'Ail, Eze sur Mer, immer auf der Basse Corniche. Die Corniches stehen zwar im Denzel mit der Nummer 526, die unterste der drei Corniches wird dort aber nicht erwähnt. Wahrscheinlich zu wenig Alpenstraße, zu wenig Höhenmeter.

Beuaulieu sur Mer, durch den hohen Felsen hinter dem Ort der wärmste Ort an der Cote d'Azur. Gleichzeitig garantiert das den Traumblick von der Moyenne Corniche. Trotz 10 Jahren Abwesenheit ist das Häuschen auf Anhieb gefunden. BMW auf den Seitenständer, Foto: Wieder ein imaginäres Hakerl auf der imaginiären Liste! Eine geplante Mittagspizza im "African Queen" scheitert, weil die Königin Afrikas bummvoll ist. Die anderen Gaststätten im Hafen des Vergnügens (wo auch z.B. Gianni Agnelli seinerzeit sein Schinakel liegen hatte) sind ziemlich leer - naja, die werden schon wissen, wo sie sich hinsetzen!

Villefranche. "Kleine" Boote in der Bucht (das Schiff kann gerade noch umdrehen). Das Cap Ferrat ist offenbar auch noch da, wo es immer schon war. St. Jean C. F.: eine nette Straße führt durch eine der allerallerbilligsten Wohngegenden dieses Planeten. Quadratmeterpreise existieren da wohl nicht, weil ohne Markt gibt es keinen Preis. Wenn was frei wird, sitzen einige Erben da und reiben sich die Hände. Und deren Notare, Anwälte, ... Weiter über Villefranche nach Nizza.

Nice is nice, wie die Anglais sagen. Damit wäre wieder eine der offenen Positionen ("Mit dem Motorrad nach Nizza") vom letzten Jahr abgehakt. Überraschenderweise fällt die Orientierung nicht schwer, als Touristenprogramm wird die Promenade des Anglais abgefahren. Dann geht es über die Grand Corniche aus der Stadt.

In der Folge wird ein wenig zwischen den Corniches hin- und hergefahren. Bei Menton (25 Menton.JPG) führt die Straße ins Landesinnere. Sospel, Col de Turini (30 Col de Turini.jpg, Denzel 521), La Bollene Vesubie, St. Martin. Ein Blick auf die Michelin-Karte zeigt, dass man sich dort auch ein paar Tage aufhalten kann - wenn man die Anreise über den Bonette schafft ... ;o)

Weiter nach St. Saveur (*räusper* von dort habe ich letztes Jahr einen Flug in Auftrag gegeben *räusper*) (Anm. der Redaktion: Der Autor dieser Zeilen hatte dort seine BMW verschrottet und war somit auf das Flugzeug angewiesen, um wieder nach Hause zu kommen.), mit dem Tagesziel Jausiers/Barcelonette. Dort gibt es so manches Hotel, wo man Englisch versteht und spricht, sowie eine Füllstelle für das spina benzina. Davor noch ein Sonnenuntergang am Bonette (Denzel 516 bzw. "weiss" auf der nach oben nicht mehr sehr weit offenen Seger-Farbskala): Guter Plan.

Noch vor Isola beginnt es jedoch kurz zu nieseln (macht ja nix, gell, es gibt ja nur ungeeignete Bekleidung), dann leider länger zu regnen. Von Serpentine zu Serpentine sinkt die Temperatur um ein Zehntel: 8 °C, 7°C, 6°C, ... in Verbindung mit herrlichem Verschiedesterasphalt und betonmitbitumen und schotterlaubsandflickwerk (hier steigt sogar das Rechtschreibprogramm aus) ohne jegliche Spuren einer Randbebauung (von höheren Grashalmen abgesehen), also original "kalaharigelbe Bedingungen". Dort in Frankreich haben´s sogar Brücken, deren Fahrbahn aus Gitterrosten bestehen (!) ;o)

Langer Rede kurzer Sinn: Auf 1.880 m Seehöhe hab´ ich dann (ganz, ganz vorsichtig - "Sehr geehrte Versicherung ...") umgekehrt. Die letzten 1.000 Höhenmeter liegen schon in den Wolken, und wie es ganz oben ausschaut, na, ich will´s für heuer gar nicht wissen (irgendwann schon, weil ganz, ganz oben war ich ja bekanntlich eh noch nie, da fehlt also schon einmal ein Hakerl auf der Liste :o( ). Die Sonne geht Ende Oktober im eh sehr schattigen Tal schnell unter, der Regen lässt nicht nach, eher im Gegenteil. Also fährt man nur mehr bis dorthin, wo das Handy netzt, und bleibt ab dann beim ersten Hotel stehen, das zwar eine hochinteressante Preisgestaltung hat (fast norwegische Verhältnisse - ein großes Bier um FRF 29,- ATS 60,83 EUR 4,42). Tja: Angebot vs. Nachfrage, so ist das Spiel der Wirtschaft!), aber weiter in den Süden fahren wollte ich bei dem Wetter wirklich nicht mehr.

89.490 km, also 715 km Strecke. Ich weiß, unterdurchschnittlich, aber bittedahättenjanocheinpaarkommensollen! Postiv denken: Sonnen_auf_gang am Bonette. Dann weiter über den Iseran und die verschieden großen Bernharde bis Andermatt oder so. Nächster Tag noch einmal Richtung Südtirol (Stelvio, Gavia), evtl. ein Treffen mit dem oder den Andy(s) in Alto Adige am Ritten. Guter Plan.

Aber leider nur vorerst: Der Wetterbericht im Regional-TV und später überregional zeigt erst für Sonntag oder später Besserung. Damit ist der Weg via Hochprovence/Seealpen bzw. Hochdauphine und Savoien (Denzel 457) für Freitag, wenn nicht für dieses Jahr wohl zu vergessen. Immerhin ist es ja schon Ende Oktober, und Iseran und Bonette sind oft schon Mitte bis Ende September dicht. Siehe dazu auch die heute angefertigten Screenshots, die zeigen, dass die Sch...wetterfront noch immer vor Ort ist. Leider kam die Schlechtwetterfront einen Tag zu früh (oder, anders betrachtet: Selber schuld, ich bin halt einen Tag zu spät daheim aufgebrochen).

Sehr fad ist´s für den Familienmensch alleine am Abend, und das Gute-Nacht-Telefonat mit der allerliebsten aller Töchter führt zu einem spürbaren Anflug von Heimweh. An erholsamen Schlaf ist ähnlich den Nächten in den rollenden Appartements der ÖBB eher nicht zu denken, aber für ca. 3 Stunden Nacht"ruhe" reicht es. Gegen Mitternacht erwacht der Reisende. Daheim würde er nach gegenüber ins Büro wandern und was arbeiten, aber hier ... hmmm ... Gute 200 km sind noch im Tank, eine offene Tankstelle vielleicht in der Nähe des Flughafens in Nizza oder auf der Autobahn, da sollte sich doch etwas machen lassen ... daher ...

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