Yamaha FZS 1000 Fazer – im Test | 27.11.2003
Pannonia-Ring
Vor der Grenze versuche ich nur, die Mautstelle in Siegendorf nicht zu übersehen, weil die Fotos soll ja heute nur der Haliklik machen; da es jedoch bereits wieder tröpfelt, ist das eine leichte Übung.
Zumindest kann ich nun mit Sicherheit schreiben, dass die Fazers bei kaltem und nassem Wetter ein richtig guter Tip sind, sozusagen ein Bike für – fast – jeden Tag, Winterreifen mit Lamellentechnik sind in 180/55 bzw. 120/70 – 17 nicht sehr gefragt.
Während wir – eigentlich nur ich, da es der Yam ziemlich egal ist, weil Maschine – so mit dem grauslichen Wetter hadern und versuchen, ungarischen Traktoren nicht in die Quere zu kommen (die bringen auch fast keinen Dreck auf die Straße – naja, Feldarbeit muss sein!), zeichnet sich am Horizont nächst Sarvar ein blauer Streifen ab!
Euphorie macht sich breit, sollte sich das Wetter eventuell bessern, haben wir uns vielleicht doch nicht umsonst auf den Weg gemacht?
Ja! Keine halbe Stunde später die Bestätigung, alles trocken, und die Wolkendecke reisst sogar noch mehr auf. Halleluja! Also raus aus dem Wattezeug, Reifendruck abgesenkt, Winterhandschuhe gegen Känguruhleder getauscht, und ab geht´s.
Nach den vier obligaten Anwärmrunden (eine für die Gummis, drei für mich) lässt sich das Potential einmal so richtig auskosten. Auf der Zielgeraden tobt die Leistung und läst jeden Herbssturm erblassen, 230 am Tacho gehen sich locker bis zur 150 m Markierung aus!
Doch schon nach wenigen Runden ein kurzer Boxenhalt, was sich auf der Straße so tadellos und komfortabel fährt, ist hier am Ring doch zu wenig straff. Vor allem an der Vorderhand ist dank der tollen Bremsen ein indifferentes Gefühl beim Anbremsen vorhanden, und in den schnellen Senken ein wenig „Bonanza“ Feeling angesagt.
Und dass, obwohl die Gabelfedern schon bis zu „gehtnichtmehr“ vorgespannt sind. Wenigstens an der Hinterhand lassen sich noch zwei Rasten vorspannen. Schon im Prospekt steht ja „statt sportlicher Härte“, da hat man es aber zu gut gemeint!
Wäre interessant gewesen, den Fahrwerksverantwortlichen fürs Layout befragen zu können, für die noch mögliche Spielerei mit Druck und Zugstufe (vorne & hinten!) wollte ich jedoch nicht zuviel Zeit vergeuden, habe daher nur die Druckstufen zwei Clicks zugedreht, um langsamer einzutauchen.
Fühlte sich gleich vertrauenserweckender an, aber für wirklich engagierten Einsatz – der jedoch trotz Hauptständer durchaus möglich wäre – bestehen noch durchaus Verbesserungsmöglichkeiten. Es gibt ja auch hervorragende Nachrüstteile für das Federbein und die Gabelfedern, aber wie gesagt, die gehen einem nur auf der Rennstrecke ab!