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In der Vorhölle

220 Autos, 800 Fahrer, 25 Kilometer Strecke, 900 Streckenposten, 24 Stunden: Das größte Rennen der Welt, auf der Nordschleife.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Die Zeittrainings für die 36. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring sahen ein vertrautes Bild. Denn die Streitmacht der Porsche war wieder einmal vorneweg, und die erfolgreichste Mannschaft der letzten Jahre gab das Tempo an.

Manthey Racing mit den Porsche-Werksfahrern Romain Dumas, Marc Lieb und Timo Bernhard, unterstützt von Marcel Tiemann, drehte in der ersten von drei Sessions eine Runde von 8:26. Tiemann hat heuer übrigens die Chance, in den illustren Club der Vierfach-Sieger aufzusteigen.

Die Zeit war 3 Sekunden schneller als der Turbo-997er von Alzen Motorsport. Und 13 Sekunden schneller als die Pole-Zeit desselben Teams aus dem Vorjahr!

Drama, Teil 1

Aber das war erst der Anfang des Zeittrainings, das sich bis in die späte Freitag-Nacht hineinzog. Pech hatten die Mit-Favoriten von HISAQ Competition, sie mussten gleich zu Beginn des Tages ihren Porsche nach einem gewaltigen Motorfeuer abstellen.

In einer blitzartigen Notoperation wurde der vom Feuer doch stark mitgenommene Porsche wieder mobil gemacht, zum zweiten Training war die Mannschaft wieder dabei – Gratulation an die Mechaniker, sie haben ihr erstes Rennen gewonnen!

Die 11. Position in der Startaufstellung entspricht nicht den Erwartungen, mehr war aber nicht möglich. Die restlichen Favoriten sind sämtlich dort, wo man sie erwartet: In den vorderen Startreihen.

Viper, Aston & Co.

Von Platz 2 startet der Über-Porsche des Alzen-Teams, hier drehte man die flotte Runde in Session 1 und ward im zweiten Training nicht mehr gesehen. Inmitten der Porsche-Meute an der Spitze tummeln sich aber auch andere Hersteller.

Zakspeed Racing beweist mit Startplatz 3, dass der Dodge Viper nach einem Jahrzehnt immer noch konkurrenzfähig ist. Gewisses Erstaunen verursachte dagegen die sechstschnellste Zeit des Lamborghini Gallardo von Raeder Motorsport. Geht der italienische Exote diesmal über die Distanz?

Der Aston Martin von Karl Wendlinger, Robert Lechner, Tomas enge undStefan Mücke wird die 24- Stunden-Hatz aus Reihe 4 in Angriff nehmen. "Enge" wurde es mitunter auch Auch hier gab es den einen oder anderen Dreher und Ausrutscher.

BMW ist mit dem werksunterstützten Z4 M Coupé von Claudia Hürtgen/Stian Sörlie/Jörg Viebahn/Rihard Göransson auf Platz 8 gut repräsentiert. Außerdem holte sich die Star-Truppe der WTC-Fahrer Jörg Müller/Augusto Farfus/Fredrik Ekblom (Sörlie ist hier auch an Bord) mit einer 9:39er-Zeit die deutliche diesel-Pole im 320d.

Reality-Show

Auch während der zweiten Session war Manthey in Kontrolle, und damit war die Pole Position fixiert. Denn die dritte Trainingssitzung wurde leider wegen eines Unfalles vorzeitig abgebrochen.

Es war eines der Autos des OPC Race Camp, das sich auf der Nordschleife überschlug. Der Fahrer Dr. Peter Pangert musste ins Medical Center gebracht werden. Er ist aber, und das ist das Wichtigste, nicht schwerer verletzt.

Damit war das Race Camp um ein Fahrzeug ärmer; der verbliebene Astra OPC mit den beiden Österreichern Stefan Leitner und Martin Karlhofer startet das Rennen von Platz 41 gesamt. Das ist der starke 3. Klassenrang hinter den beiden Werks-Scirocco von VW.

Die Exoten

Zufrieden sein dürfen Heinz Harald Frentzen und seine Crew mit der Leistung des Gumpert Apollo Hybrid, die 22. Zeit ist sehr achtbar für die ersten „echten“ Kilometer des Autos auf der Nordschleife. Noch im Training gab es kleine Schwierigkeiten, die sich alle im Umfeld des Benzinmotors abspielten – dementsprechend „flüsterte“ das weiße HHF Hybrid Concept Car zweimal jeweils eine halbe Runde mit Elektroantrieb um den Ring.

Lexus zeigt seinen neuen Sportwagen LF-A hier einem großen internationalen Publikum in einem „öffentlichen Test“, so will es der Hersteller jedenfalls verstanden haben. Gemessen daran ist der 25. Startplatz für die japanische Crew tadellos. Die drei neuen VW Scirocco GT24 haben bislang ein gutes Wochenende.

Die Rallyestars Carlos Sainz, Giniel de Villiers und Dieter Depping holten sich mit Unterstützung von Hans-Joachim Stuck die schnellste Zeit in der Klasse SP3T vor ihren Teamkollegen, dem im Rennen vielleicht stärker einzuschätzenden Team Jimmy Johansson, Florian Gruber, Thomas Mutsch und wiederum Hans Stuck - er fährt wieder einmal auf zwei Autos quasi gegen sich selbst, wie etliche andere Fahrer auch.

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