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Viele neue Aerodynamik-Teile in Montmelo

Ferrari mit neuer Nase, Felipe Massa auf Slicks mit überlegener Bestzeit. Alex Wurz, ebenfalls auf Slicks, mit der zweitschnellsten Zeit vor de la Rosa (McLaren).

Foto: Ferrari Press Office

Nach den drei Überseerennen, während derer die Teams kaum Zeit hatten, ihre Autos auf der Strecke weiterzuentwickeln, nahmen neun von elf Formel-1-Rennställen heute auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona die Vorbereitungen auf die am 27. April mit dem Grand Prix von Spanien beginnende Europasaison auf. Es fehlten lediglich Toro Rosso und Super Aguri.

Als die Autos am Morgen bei bewölkten Wetterverhältnissen erstmals auf die 4,727 Kilometer lange Strecke gingen, hatten die Fotografen Hochbetrieb. Denn zwar war Superstar Michael Schumacher noch nicht anwesend, der am Mittwoch kommen soll, aber dafür gab es an ausnahmslos allen Autos viele neue Aerodynamikteile zu sehen. Seit dem letzten Wintertest an gleicher Stelle sind nämlich fast sieben Wochen vergangen, in denen in den Fabriken auf Hochtouren gearbeitet wurde.

Zu bewerten, wem mit den neuen Paketen der größte Sprung gelungen ist, ist aber ein Ding der Unmöglichkeit. Das hat vor allem einen Grund: Bridgestone brachte nach Barcelona wieder die 2009er-Slicks ohne Rillen, die natürlich wesentlich schneller sind als die aktuellen Pneus. Das verzerrte die Zeitentabelle. Mehrere Fahrer machten von den Slicks Gebrauch, darunter auch Felipe Massa (Ferrari/77 Runden).

Der Bahrain-Sieger zertrümmerte den bisherigen 2008er-Rekord am Circuit de Catalunya um mehr als zwei Sekunden und kam auf eine überragende Bestzeit von 1:18.339 Minuten. Bis zu seinem furiosen Schlussrun hatte Alexander Wurz (2./+ 2,720/75 Runden) den Zwischenstand angeführt, aber nachdem es gegen 17:30 Uhr kurz leicht zu tröpfeln begann, konnte sich nur noch Massa mit dem modifizierten F2008 entscheidend steigern.

Den Preis für die auffälligste technische Neuerung gewann aber nicht Ferrari, sondern Renault: Die krisengeschüttelten Franzosen waren mit Nelson Piquet Jr. (5./+ 3,592/91 Runden) im Einsatz und brachten eine überarbeitete Frontpartie und ein seitliches Flügelelement bei den Seitenkästen nach Barcelona.

Auch die starke Wurz-Zeit ist kein Zufall, sondern auf umfassende Änderungen bei Honda zurückzuführen - im Rahmen des ersten von zwei großen Updates in dieser Saison.

Hinter Massa und Wurz reihte sich Pedro de la Rosa (+ 3,227/113 Runden) als Dritter ein, dessen McLaren-Mercedes-Team schon auf 2009 hingearbeitet haben soll - natürlich auch mit Slicks. Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 3,340/105 Runden) wurde Vierter, Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/+ 4,092/72 Runden) Siebenter. Letzterer sorgte kurz vor Schluss in Kurve drei für die fünfte und letzte rote Flagge des heutigen Tages.

Zuvor hatten Timo Glock (8./Toyota/+ 4,251/93 Runden) mit einem Dreher gegen Mittag, Piquet in Kurve neun, Vitantonio Liuzzi (9./Force-India-Ferrari/+ 4,507/91 Runden) und Heidfeld Unterbrechungen verursacht.

Außerdem kam Wurz schon am Vormittag mit rauchendem Honda-Heck an die Box zurück. Alles in allem war es dank der brauchbaren Bedingungen aber trotzdem ein produktiver Testtag für die meisten Teams.

Ab morgen dürfte es dann richtig spannend werden, denn angekündigt ist nicht nur die Premiere von Toro Rossos neuem STR3-Chassis von Red Bull, das mehr oder weniger dem RB4 des A-Teams entspricht, sondern für Mittwoch auch Michael Schumacher. Der Ferrari-Berater war heute noch auf zwei Rädern am EuroSpeedway Lausitz unterwegs, wo er mit einer Honda Fireblade für das IDM-Superbike-Team Holzhauser testen durfte.



Testzeiten


Pos  Fahrer        Team                   Zeit | Runden
 1.  Massa         Ferrari                1:18.339   77
 2.  Wurz          Honda                  1:21.059   75
 3.  de la Rosa    McLaren-Mercedes       1:21.566  113
 4.  Heidfeld      BMW-Sauber             1:21.679  105
 5.  Piquet        Renault                1:22.125   69
 6.  Coulthard     RBR-Renault            1:22.197   59
 7.  Nakajima      Williams-Toyota        1:22.431   72
 8.  Glock         Toyota                 1:22.590   92
 9.  Liuzzi        Force India-Ferrari    1:22.846   91

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