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F1 Tests Barcelona

Vor dem Europaauftakt wird fleißig getestet

In dieser Woche werden auf dem Circuit de Catalunya sämtliche F1-Teams neue Updates ausprobieren - das große Wettrüsten geht in die nächste Runde.

Fotos: motorline.cc, Photo 4

Bevor am letzten April-Wochenende mit dem Grand Prix in Barcelona die Europasaison der Formel 1 beginnt, finden an gleicher Stelle drei Tage lang richtungweisende Testfahrten statt. Mit Ausnahme von Super Aguri, deren Geldbeutel nach wie vor gähnend leer ist, treten alle Rennställe mit neuen Entwicklungen zu den Probefahrten an. Die Hoffnungen sind bei vielen Teams und Piloten groß, doch ob sich das Kräfteverhältnis der Formel 1 verschieben wird, bleibt fraglich.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Entwicklungen nahezu im Gleichschritt verlaufen und man somit nicht mit großen Verschiebungen rechnen darf. In dieser Saison sind die Hoffnungen bei Renault ganz besonders groß, denn die drei Auftaktrennen haben deutlich offenbart, dass die Franzosen dringend nachlegen müssen, um den Anschluss zumindest an das vordere Mittelfeld der Königsklasse wieder herzustellen.

Ferrari wieder mit Michael Schumacher

An der Spitze wird ebenfalls mit großen Hoffnungen auf die neuen mechanischen Updates und neuen Aeropakete gesetzt. Ferrari fährt in Barcelona zweigleisig. Während sich Felipe Massa am Montag und Dienstag sowie Kimi Räikkönen am Mittwoch um die Weiterentwicklung des aktuellen Fahrzeugs kümmern, setzt sich Edeltester Michael Schumacher in ein Übergangsmodell, um wichtige Komponenten für das 2009er-Fahrzeug zu testen.

Ein Ferrari-Bolide soll für Schumacher nicht nur mit den Aerodynamik-Teilen nach Regeln des kommenden Jahres bestückt werden, sondern der Kerpener soll auch weitere Tests mit den profillosen Slicks fahren. Bridgestone hat angebliche eine neue Entwicklung und neue Mischungen am Start, die vom siebenfachen Weltmeister begutachtet werden sollen. Massa und Räikkönen werden vermutlich unter anderem mit der neuartigen Fahrzeugnase ausrücken, an deren Spitze ein Loch klafft.

Gelingt BMW ein weiterer Schritt?

Das BMW Sauber F1 Team möchte beim Barcelona-Test einen weiteren Schritt in Richtung Formel-1-Olymp machen. Die deutsch-schweizerische Mannschaft bringt neue aerodynamische Entwicklungen an das bisher schon sehr erfolgreiche Auto. "So etwas kann die Hierarchie gelegentlich etwas verändern. Der Europa-Auftakt der Formel 1 ist immer so etwas wie ein zweiter Start in die Saison", beschrieb Peter Sauber die Wichtigkeit dieser dreitägigen Testfahrten.

McLaren-Mercedes hofft, mit den Testfahrten wieder an alte Glanzzeiten anschließen zu können. Das Team um Superstar Lewis Hamilton und den bisher sehr starken Neuzugang Heikki Kovalainen bringt neue aerodynamische Entwicklungen an den MP4-23. Diese sollen nach Wunsch der Techniker, Piloten und Verantwortlichen die entstande Lücke zum BMW Sauber F1 Team wieder schließen und das Tempo von Ferrari bringen.

Bei Toyota soll ein neues Entwicklungspaket nicht nur das gesamte Auto voran bringen, sondern auch für mehr Chancengleichheit der beiden Piloten sorgen. Während Jarno Trulli bislang erstaunlich stark mit dem TF108 unterwegs war, klagte Timo Glock immer wieder über ein kritisches Verhalten des Fahrzeuges beim Bremsen und Einlenken. "Wir bringen ein neues Aeropaket", kündigte Toyotas Technischer Koordinator Noritoshi Arai kürzlich an.

"Das wird eine sehr wichtige Woche", erklärte Glock im Hinblick auf die Barcelona-Tage. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns bei diesen Testfahrten. Wir arbeiten mit unserem ersten neuen Aeropaket der Saison. Das ganze Team ist fest dazu entschlossen, zu pushen und die Lücke zu den drei Topteams weiter zu schließen", so der deutsche Pilot in Diensten der japanischen Mannschaft. Bei den letzten Barcelona-Tests vor Saisonbeginn hatte Trulli überraschend die Bestzeit markiert.

Renault hofft auf neues Aeropaket

Viel Arbeit kommt auf die Mannschaft von Renault zu. Das Weltmeisterteam von 2005 und 2006 hat einen schwachen Saisonstart in Australien und Asien hingelegt und will nun versuchen, mit großen Schritten an die Spitze des Mittelfeldes zu kommen. Zwar hat man bei den Franzosen unter Hochdruck entwickelt, doch Top-Pilot Fernando Alonso bleibt skeptisch: "Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass unsere Verbesserungen so viel bringen, dass wir in Barcelona um einen Podestplatz kämpfen können."

"Barcelona ist ein wichtiger Test", erklärte Renault-Chefingenieur Pat Symonds. "Wir müssen Performance finden, aber auch zuverlässiger werden, denn wir hatten schon ein paar Ausfälle." Sein Kollege und Renault-Technikchef Rob Bell fügte an: "Wir müssen schnell große Schritte machen. Nicht viele kleine, denn dafür haben wir keine Zeit. Der erste Schritt muss in Barcelona kommen." Aus den Worten der Techniker wird deutlich, wie viel Hoffung in den drei Testtagen liegt.

Toro Rosso erstmals mit dem neuen STR3

Auf ganz besondere Art und Weise wird sich Toro Rosso auf der spanischen Rennstrecke zeigen. Die roten Bullen bringen im Gegensatz zu den anderen Teams nicht nur technische und aerodynamische Verbesserungen, sondern gleich ein ganz neues Auto. Der schon sehnlich erwartete STR3 wird für seinen ersten Einsatz in Toro-Rosso-Farben fit gemacht.

Bei Red Bull will man neben technischen Verbesserungen auch an der Zuverlässigkeit des RB4 arbeiten. Die beiden Piloten David Coulthard und Mark Webber waren in den ersten drei Saisonrennen immer wieder von technischen Gebrechen des Autos gestoppt worden. Höhepunkt der Ausfallorgie waren sicherlich die Brüche von Aufhängungsteilen, die nicht nur für traurige Gesichter in der Red-Bull-Box gesorgt hatten, sondern sogar eine Untersuchung der FIA-Sicherheitskommission nach sich zogen.

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