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WTCC: Slovakiaring

Citroën nochmals mit Maximalgewicht

Vorschau: Honda will auf dem Slovakiaring – zumindest im ersten Rennen – wieder vom Gewichtsvorteil gegenüber Citroën profitieren.

Der rund 40 Kilometer südöstlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava gelegene Slovakiaring ist am Wochenende Austragungsort des zweiten Rennwochenendes der Tourenwagenweltmeisterschaft. Auf dem 5,922 Kilometer langen Kurs will Honda wie schon beim Saisonstart in Le Castellet die Platzhirschen von Citroën ärgern. Das französische Werksteam muss auch in der Slowakei mit dem Nachteil von 80 Kilogramm an Erfolgsballast kämpfen, während die Konkurrenz ohne Kompensationsgewicht fährt.

Dieser Nachteil wird sich nach Einschätzung von Yvan Muller auf der zweitlängsten Rennstrecke des WM-Kalenders 2016 noch stärker als beim Saisonauftakt auswirken. "Auf den 3,841 Kilometern von Le Castellet hat uns der Ballast schätzungsweise eine Sekunde gekostet. Auf sechs Kilometern sollte die Pole Position damit außer Reichweite sein, zumindest in der Theorie", fürchtet der Franzose. Teamkollege José María López geht ebenfalls davon aus, dass sich Citroën in der Slowakei schwertun wird, vor allem in den Rennen. "In den schnellen Abschnitten werden die Reifen leiden", erwartet der amtierende Weltmeister.

Nach ihren starken Ergebnissen in Le Castellet präsentieren sich die Honda-Piloten vor der zweiten Saisonstation deutlich selbstbewusster. "2013 wurde ich in der Slowakei Zweiter, und ich wäre überrascht, wenn wir das als Team an diesem Wochenende nicht zumindest wiederholen könnten", sagt Tiago Monteiro. Im Werksteam der Japaner ist man fest entschlossen, den Gewichtsvorteil noch einmal voll auszuspielen, ehe dann eine Woche später in Ungarn das Kompensationsgewicht erstmals in dieser Saison neu berechnet wird – und Honda vermutlich zuladen muss.

Hinzu kommt, dass der Slovakiaring dem Civic TC1 in den vergangenen Jahren immer gut gelegen ist. 2013 gelang Gabriele Tarquini der erste Sieg für das Honda-Werksteam, im Vorjahr markierte der heutige Lada-Pilot einen neuen Rundenrekord. Die Siegbilanz seit Einführung des TC1-Klassements spricht allerdings klar für Citroën: In den vergangenen beiden Jahren blieben die Franzosen in der Slowakei ungeschlagen.

Volvo betritt nach dem zum Teil ermutigenden Seriendebüt in Le Castellet auf dem Slovakiaring erneut Neuland, ist aber entschlossen, in der Lernsaison dort die nächste Lektion zu beginnen. "Wir haben in Frankreich innerhalb kurzer Zeit eine Menge gelernt. Das nehmen wir nun in die Slowakei mit, wo wir hoffentlich große Fortschritte machen werden", sagt Volvo-Pilot Thed Björk.

Auf Fortschritte hofft man auch bei Lada, nachdem Nick Catsburg mit Rang fünf im Paul-Ricard-Hauptrennen das Potenzial des überarbeiteten Vesta aufgezeigt hatte. Auch auf dem Slovakiaring sollte Lada konkurrenzfähig sein. "Mit seinem flüssigen Streckenverlauf und den schnellen Passagen, in denen Traktion nicht so wichtig ist, sollte der Slovakiaring den Stärken des Lada Vesta in die Karten spielen", erwartet der Niederländer.

Im Feld der Privatiers feiert bei Münnich ein früherer Siegfahrer nach gut einem Jahr Pause sein Comeback. James Thompson vertritt Teambesitzer Rene Münnich, der an diesem Wochenende in der Rallycross-WM im Einsatz ist. Nachdem er aufgrund von Problemen bei der Motorenlieferung in Le Castellet nur im Training fahren konnte, will Honda-Pilot Ferenc Ficza in der Slowakei sein Debüt für Zengö geben, während der zweite Zengö-Honda für Daniel Nagy wohl erst auf dem Hungaroring rennbereit sein wird. John Bryant-Meisner im Chevrolet von Nika wird aus Geldmangel auch in der Slowakei fehlen.

Der Slovakiaring ist an diesem Wochenende zum fünften Mal Schauplatz der Tourenwagen-WM. Erster Sieger im Jahr 2012 war Gabriele Tarquini, damals am Steuer eines Seat. Auch in den folgenden Jahren gab es dort Premieren: Nach dem ersten Sieg des Honda-Werksteams im Jahr 2013 musste 2014 zum ersten und bisher einzigen Mal ein WTCC-Rennen abgesagt werden – unwetterartige Regenfälle haben damals die Durchführung des zweiten Laufs unmöglich gemacht.

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