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WTCC: Slovakiaring

Muller trotz Ballast auf Pole - MAC3-Krimi

Trotz 80 Kilogramm Ballastgewicht fährt Yvan Muller mit Citroen am Slovakiaring auf die Pole-Position - Lada in erster Startreihe - Honda und Citroen in MAC3 zeitgleich!

Trotz intensivem Klagen über den Gewichtsnachteil von 80 Kilogramm gegenüber der Konkurrenz und einer blassen Vorstellung in den Freien Trainings war Citroen im Qualifying der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Slovakiaring bei Pressburg zur Stelle. Yvan Muller fuhr im dritten Abschnitt der Qualifikation eine Zeit von 2:03.910 Minuten und eroberte damit die Pole-Position.

"Ich hatte nicht mit der Pole gerechnet. Die Ingenieure haben zwar Hochrechnungen angestellt und gesagt, dass es möglich ist, aber ich habe das nicht geglaubt", sagt Muller. Das schwache Abschneiden in den Freien Trainings sei keine Show gewesen, sondern solide Rennvorbereitung. "Wir haben nur für das Rennen gearbeitet, denn da machen wir uns wirklich Sorgen wegen des Gewichts", erklärt Muller.

Für den Franzosen war es die 29. Pole-Position seiner WTCC-Karriere. Muller hatte als zweiter Starter im Einzelzeitfahren Q3 vorgelegt und musste nur noch einmal um seine Trainingsbestzeit zittern. Lada-Pilot Nick Catsburg war drauf und dran, die Zeit des Citroen-Piloten zu unterbieten. Auf der Ziellinie fehlten dem Niederländer dann aber 40 Tausendstelsekunden auf die Zeit von Muller, und den Schuldigen dafür hatte Catsburg schnell gefunden: Weltmeister Jose-Maria Lopez (Citroen).

Catsburg fühlt sich von Lopez behindert

Der Argentinier, der vor Catsburg als dritter Teilnehmer in Q3 gestartet war, fuhr außergewöhnlich langsam an die Box zurück, sodass Catsburg ihn auf seiner schnellen Runde überholen musste. Dabei fühlte sich der Lada-Pilot von Lopez behindert. "Wir müssen protestieren. Selbst wenn es nur ein Zehntel war, dann hat es mich die Pole gekostet", schimpfte Catsburg am Boxenfunk.

Der Rennleitung war Lopez' Auslaufrunde ebenfalls nicht geheuer. Sie leitete eine Untersuchung gegen den Citroen-Piloten ein. Diese dürfte dem mutmaßlich benachteiligten Catsburg die verlorene Pole-Position zwar nicht zurückbringen, doch Lopez könnte seine Position drei aus dem Qualifying am grünen Tisch noch verlieren.

Das Qualifying auf dem Slovakiaring begann im ersten Abschnitt gleich turbulent. Weltmeister Lopez verbremste sich in seiner ersten schnellen Runde in der Anfahrt zu Kurve 3 und fuhr durch das Kiesbett. Da er auf dem Weg zurück an die Box eine Menge Kies auf der Strecke verteilte, unterbrach die Rennleitung das Qualifying nach 4:45 Minuten mit der Roten Flagge um die Strecke zu reinigen.

Rote Flagge nach Abflügen in Q1

Fast zeitgleich mit Lopez flog auch Hugo Valente (Lada) am Ausgang der schnellen Kurve 2 ins Kiesbett, brachte seinen Vesta aber leicht beschädigt an die Box zurück. Dort musste der Frontsplitter gewechselt werden. Das gelang der Lada-Crew rechtzeitig, sodass Valente der Einzug in Q2 gelang. Dort fuhr der Franzose auf Position zehn und wird damit wie schon vor zwei Wochen beim Saisonauftakt in Le Castellet in der umgekehrten Startaufstellung des Eröffnungsrennens von der Pole-Position starten.

"Ich hoffe auf ein Podium oder sogar den Sieg, wir waren hier schon das ganze Wochenende gut", spricht Valente über seine Zielsetzung im Rennen. "Ich bin ein wenig enttäuscht, nicht in Q3 zu sein, aber meine Runde in Q2 war nicht gut. Da habe ich einen Fehler gemacht. Das Auto ist sehr schnell, aber auch schwierig zu fahren."

Honda musste sich mit den Startplätzen vier für Norbert Michelisz, fünf für Rob Huff und sieben für Tiago Monteiro begnügen. Michelisz war in Q2 noch die Bestzeit gefahren, in Q3 gelang dem Ungarn aber keine perfekte Runde. Volvo konnte nicht an die starke Leistung aus den Freien Trainings anknüpfen und musste mit den Positionen sechs für Thed Björk und zwölf für Fredrik Ekblom vorliebnehmen.

In Coronels Chevrolet schmort es

Bester Teilnehmer der Privatfahrerwertung war Mehdi Bennani (SLR-Citroen) auf Position neun. James Thompson (Münnich-Chevrolet) konnte seine Leistung aus dem zweiten Freien Training nicht wiederholen und kam auf Rang 15. Noch einen Platz dahinter landete Tom Coronel (ROAL-Chevrolet), gegen den die Rennleitung zudem eine Untersuchung wegen des Missachtens der Roten Flagge einleitete.

Angesichts der enttäuschenden 16. Position würde aber auch das Streichen seiner Zeiten für den Niederländer kaum einen Unterschied machen. Viel mehr beschäftigten Coronel die Probleme mit seinem Chevrolet Cruze. "Im zweiten Freien Training bin ich in Kurve 2 abgeflogen. Wir mussten anschließend am Splitter arbeiten, und nun schmort irgendwas im Auto. Ich kann es im Cockpit riechen, irgendwas stimmt nicht", berichtet der frustrierte Coronel. "Ich verstehe es nicht, ich bin mit frischen Reifen langsamer als mit alten."

MAC3: Krimi im Team-Zeitfahren

Das neue Team-Zeitfahren MAC3 war auch bei seiner zweiten Durchführung auf dem Slovakiaring bei Pressburg ein echter Krimi, denn die Trios von Citroen und Honda fuhren auf die Tausendstelsekunde die gleich Zeit. Sowohl für Jose-Maria Lopez, Yvan Muller und Mehdi Bennani also auch für Norbert Michelisz, Rob Huff und Taigo Monteiro blieb die Uhr nach zwei Runden bei einer Zeit von 4:17.233 Minuten stehen.

Somit erhalten sowohl Citroen als auch Honda zehn Punkte für die Herstellermeisterschaft. "Damit hat wohl keiner gerechnet, dass es schon beim zweiten Mal von MAC3 ein totes Rennen geben wird", sagt Rob Huff. "Wir hatten zwar nicht das schnellste Auto, haben aber gut zusammengearbeitet. Norbi hat vorne das Tempo gemacht, aber es war wichtig zusammenzubleiben, denn der Windschatten ist hier sehr wichtig."

Bei Citroen hatte Lopez das Trio angeführt, während Bennani wie schon in Le Castellet den beiden Werksautos nur mit Mühe folgen konnte. Honda fuhr in der Reihenfolge Michelisz, Huff, Monteiro dichter zusammen. Nachdem das Honda-Trio zunächst einen Vorsprung vor Citroen hatte, schmolz dieser im Laufe der zweiten Runde zunächst auf 0,001 Sekunden. Anschließend machte Honda wieder etwas Boden gut, der jedoch bis zur Ziellinie vollständig aufgebraucht war.

Wie bereits in Le Castellet lief MAC3 auch in Pressburg nicht für alle Hersteller glatt. Lada zählte vor dem Start per Boxenfunk einen Countdown herunter, doch als dieser noch bei sieben Sekunden war, gingen die roten Ampeln aus. Das brachte Nick Catsburg völlig aus dem Takt, er würgte seinen Vesta am Start ab. "Der Countdown hat überhaupt nicht gepasst", schimpfte Catsburg, der seinen Teamkollegen Gabriele Tarquini und Hugo Valente hinterher fahren musste.

Doch es kam noch schlimmer. In der zweiten Runde kam Catsburg am Ausgang der zweiten Kurve weit hinaus und zog sich dabei einen Reifenschaden vorne links zu. Der Niederländer stellte sein Auto auf Anweisung der Box ab, womit Lada ohne Zeit blieb und damit auch keine Punkte für die Herstellerwertung bekommt.

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