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WRC: Katalonien-Rallye

Es bleibt weiterhin alles offen!

Sekundenduell und Dreikampf in Spanien: Ogier erkämpft sich die Tabellenspitze zurück. Latvala liegt nur vier Sekunden zurück, Tanäk sensationeller dritter (+11,3).

Nach den schwierigen Witterungsbedingungen vor drei Wochen auf Korsika, die zur Absage mehrerer Sonderprüfungen der Rallye Frankreich führten, herrschen bei der an diesem Wochenende ausgetragenen Spanien-Rallye perfekte Bedingungen.

Die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ließen sich am Freitag nicht zweimal bitten und brannten auf der ersten Etappe des vorletzten Saisonlaufs ein wahres Feuerwerk ab. Es handelt sich um die einzige Schotteretappe des spanischen WM-Laufs und auf dieser wechselte die Führung mehrfach.

Sebastien Ogier (Volkswagen) ging dank Bestzeit auf der Superspecial am Donnerstagabend als Führender in den Tag. Nach insgesamt neun Sonderprüfungen hält der bereits zum dritten Mal als Weltmeister feststehende Franzose zwar die Führung, doch diese ist alles andere als komfortabel. Zwischenzeitlich wurde die Rallye am Freitag von zwei weiteren Piloten angeführt: Robert Kubica (Kubica-Ford) und Jari-Matti Latvala (Volkswagen).

Drama um Robert Kubica

Kubica übernahm auf der zweiten Prüfung des Tages (SP3) die Spitze, verlor zwei Prüfungen später aber aufgrund eines Abflugs und eines Reifenschadens fünf Minuten und liegt somit vor der Samstagsetappe nicht in Führung, sondern aussichtslos zurück. Nachdem sich Kubica aus dem Kampf um die Spitze verabschiedet hatte, war es Ott Tänak im M-Sport-Ford, der den beiden Volkswagen-Piloten Ogier und Latvala einheizte.

Latvala übernahm auf SP6 das Kommando, verlor die Spitzenposition aber auf der letzten Prüfung des Tages (SP9) wieder an Teamkollege Ogier. Tänak lag während der Nachmittagsschleife stets auf Tuchfühlung zum Führenden Latvala, rutschte aber auf Rang drei ab, weil Ogier am Schluss am meisten zulegen konnte. Der Weltmeister hatte seine Reifen auf den SP6 bis SP8 stärker geschont als die Konkurrenz und hatte so auf der abschließenden Königsprüfung, der 35,68 Kilometer langen "Terra Alta", den besten Grip.

Ott Tänak erster Volkswagen-Verfolger

Das Klassement der Rallye sieht nach neun von insgesamt 23 Sonderprüfungen Ogier mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Latvala an der Spitze. Der auf SP9 noch abgefangene Finne zollt Respekt: "Seb fuhr richtig gut. Ich hingegen konnte nicht so fahren wie zuvor. Ich habe ein paar kleinere Fehler eingebaut. Viel schneller hätte ich aber nicht fahren können. Das Wichtige ist, dass es deutlich besser läuft als vor einem Jahr. Noch ist alles möglich."

Tänak geht mit 11,3 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Ogier in die Samstagsetappe, die anders als die Freitagsetappe auf Asphalt ausgetragen wird. "Es war ein guter Tag. Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir auf Schotter mithalten können", zeigt sich der M-Sport-Pilot aus Estland nicht unzufrieden.

Dani Sordo (Hyundai) und Mads Östberg (Citroen) runden die Top 5 nach der Freitagsetappe ab. Östberg kämpfte bis SP4 ebenfalls um die Spitze, fing sich auf SP5 aber einen Reifenschaden ein und verlor fast eine halbe Minute. Vor der Samstagsetappe hat er 29,7 Sekunden Rückstand auf Ogier und 2,8 Sekunden Rückstand auf den direkt vor ihm liegenden Lokalmatador Sordo.

Andreas Mikkelsen (Volkswagen), Hayden Paddon (Hyundai), Kris Meeke (Citroen), Thierry Neuville (Hyundai) und Elfyn Evans (M-Sport-Ford) machen die Top 10 vor dem Wechsel auf Asphalt komplett. Insbesondere Mikkelsen und Neuville erlebten auf Schotter nicht ihren besten Tag. Der Volkswagen-Youngster schlug sich am Vormittag mit Bremsproblemen herum, der Hyundai-Pilot klagte am Nachmittag über Leistungsverlust.

In der WRC2-Wertung liegt Pontus Tidemand (Skoda) an der Spitze.

Gesamtwertung nach 9 von 23 Sonderprüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 1:24:58,4 Stunden
02. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +4,0 Sekunden
03. Ott Tänak (Ford) +0,9 Sekunden +11,3
04. Dani Sordo (Hyundai) +26,9
05. Mads Östberg (Citroen) +29,7
06. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +37,4
07. Hayden Paddon (Hyundai) +38,3
08. Kris Meeke (Citroen) +59,4
09. Thierry Neuville (Hyundai) +1:03,8 Minuten
10. Elfyn Evans (Ford) +1:09,2

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