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Jochen Rindt Revival

Große Racing-Gala zu Jochens Rindts Ehren

Fast auf den Tag genau 40 Jahre nach dem tragischen Tod von Jochen Rindt feierte der Histo-Cup Austria Österreichs ersten Formel 1-Weltmeister.

Und zwar mit einer regelrechten Motorsportgala: Über 200 historische Rennfahrzeuge aus Histo-Cup, BMW Challenge, Young Timer, Formel Historic und Classica Trophy sowie als Gastserien die Formel Vau Europa und die Scuderia Alfa Classico lockten bei traumhaftem Wetter zahlreiche Fans in den Nesselgraben.

Für ein besonderes Highlight sorgte die Jochen-Rindt-Rennwagensammlung von Joe Willenpart: An beiden Renntagen startete der große Rindt-Verehrer seine 7 originalen Formel 1- und Formel 2-Boliden und sorgte damit für kollektives Gänsehautfeeling untermalt von der österreichischen Bundeshymne.

Qualifyings

Schon am Freitagabend warf das stimmungsvolle Rennwochenende mit den freien Trainings seinen Schatten voraus. Bei für Salzburger Verhältnisse fast untypisch schönem Wetter gingen dann Samstag die Qualifyings sämtlicher Serien über die Bühne. Tribünen und Fahrerlager waren voller begeisterter Zuschauer.

Bei den Tourenwagen bis 2000 ccm bestätigte Dieter Karl Anton seine Favoritenrolle und sicherte sich – knapp, aber doch – die Pole Position, 0,019 Sekunden vor Alexander Fojtik (Ford Escort RS 2000) und Martin Sahl (Ford Escort BDA).

Bei den Tourenwagen über 2000 ccm setzte sich erwartungsgemäß Heinz Janits mit seiner Cobra Daytona durch. Mit seinem US-Bigbanger distanzierte die Konkurrenz deutlich. Auf Platz zwei folgte Klaus Möst, der diesmal am Steuer des Gruppe 5 BMW 320 von Michael Steffny übernahm, gefolgt von Franz Irxenmayr auf Porsche 911 RS, der damit schnellster Anhang K-Pilot war.

Einen Heimerfolg gab es bei den jungen Wilden der BMW 325 Challenge: Herbert Leitner Junior Team sicherte sich die Pole Position in der Gruppe A, 0,075 Sekunden vor Dietmar Lackinger. Auf Platz drei folgte mit gerade einmal 0,091 Sekunden Abstand Michael Hollerweger. Der zweite Salzburger Lokalmatador George Steffny kämpfte das gesamte Wochenende mit Elektronik Problemen, der Motor brachte nur noch schwache 225 PS auf die Straße, und belegte in der Startaufstellung nur Position acht.

In der seriennahen Gruppe N drehte Christian Walleit die schnellste Runde, knapp gefolgt von der DTM-Rennsportlegende Harald Grohs und Sascha Halek.

Die schnellste Qualifyingzeit in der Formel Historic fuhr Wolfram Stechl auf dem Formel 2-March 712, gefolgt von Gerd Reinprecht (Martini) und Walter Skopik (Ralt RT30), beide Formel 3. Der Schnellste der Formel Ford-Piloten war Manfred Schneider (Van Diemen) vor Sami Hamid (PRS) und Andreas Hraba (PRS).

Bei den Young Timern dominierte Roland Luger auf Opel Omega. Auf den Plätzen zwei und drei qualifizierten sich Markus Fink (BMW M3) und Vicenzo Cencini (BMW M3 E30). Nina Gumpenberger, die sich für den Salzburgring einiges ausgerechnet hatte, fuhr mit einem waidwunden Alfa Romeo 75 nur auf den 21. und letzten Platz.

Historische Tourenwagen über 2.000 ccm, 1. Rennen
Gesamtergebnis (STW und Anhang K):

1. Klaus Möst BMW 320 Gruppe 5
2. Franz Irxenmayr Porsche 911 RS
3. Christian Schneider Alfa Romeo GTV6

Anhang K:

1. Franz Irxenmayr Porsche 911 RS
2. Michael Sares Porsche 911 RS
3. Stephan Jocher Morgan +8

Die Rennen:

Den Anfang machten um 8.35 Uhr die Big-Bangers des Histo-Cups über 2.000 ccm: Am Start kam Pole-Setter Heinz Janits mit seiner Cobra Daytona optimal vom Start weg und übernahm schon vor der ersten Schickane die Führung vor Klaus Möst im BMW 320 Gruppe 5. Die beiden waren es auch, die den Verlauf des Rennens bestimmten. Nach spannendem Duell eroberte Möst kurz die Führung, um sie postwendend wieder an Janits zu verlieren.

Doch wie gewonnen, so zeronnen: Schon in der darauffolgenden Runde kam Janits in der Nocksteinkehre in den Kies und verlor Führung und Rennen an Möst, der damit einen feinen Gesamtsieg mit dem neuen Gruppe-5-BMW 320 feierte. Den zweiten Platz sichert sich Franz Irxenmayr (Porsche 911 RS), gefolgt von Christian Schneider (Alfa Romeo GTV6).

Die Wertung der Anhang K Piloten sichert sich Franz Irxenmayr vor Michael Sares (beide Porsche 911 RS) und Stepahn Jocher (Morgan plus8).

Young Timer, 1. Rennen

1. Ernie Gschwender Chevrolet Corvette
2. Roland Luger Opel Omega
3. Gerald Fischer BMW M3 E30-6

Auch bei den Young Timern konnte der Trainingsschnellste seine optimale Startposition ausnutzen: Roland Luger (Opel Omega) ging vor Ernie Gschwender (Chevrolet Corvette) in Führung und konnte diese trotz seiner unübersehbaren PS-Unterlegenheit über mehrere Runden halten. Dann jedoch bauten die erstmals eingesetzten, neuen Reifen an seinem Ex DTM Opel Omega zunehmend ab.

Schließlich war es soweit: Beim Herausbeschleunigen auf die lange Gegengerade machte Ernie Gschwender in seiner 700 PS starken Corvette kurzen Prozeß, ging an Luger vorbei und gewann trotz permanenter Rauchzeichen aus dem V8-Motor souverän das Rennen.

Die Klasse bis 2000 ccm entschied Oliver Petri (BMW 318is) vor Thomas Kleiner (BMW 320i) und Nina Gumpenberger (Alfa Romeo 75) für sich. Der schnellste Young Timer bis 2.500 ccm war Vincenzo Cencini (CH) mit seinem BMW M3 E30. Fest in BMW Hand auch die Wertung bis 3.500 ccm: Markus Fink vor Reinhard Drauch (beide BMW M3).

BMW Challenge, 1. Rennen
Gruppe A:
1. Herbert Leitner
2. Dietmar Lackinger
3. Michael Hollerweger

Gruppe N:
1. Harald Grohs
2. Christian Walleit
3. Sacha Halek

Eng wie immer ging es im ersten Rennen der BMW 325er Challenge zu: Gleich zu Beginn bildete sich hinter dem Spitzenmann Herbert Leitner vom Junior Team ein dichter Pulk von zunächst vier, dann sogar fünf Boliden. Dietmar Lackinger, Michael Hollerweger, Dominik Lenzenweger und Franz Grassl konnten das Tempo der Spitze anfänglich mithalten.

Die Entscheidung um den Rennsieg fiel dann jedoch in einem packenden Zweikampf zwischen Herbert Leitner und Dietmar Lackinger, den Leitner schlussendlich souverän für sich entscheiden konnte und einen feinen Sieg im Heimrennen erzielte.

Die Gruppe N der serienmäßigen Fahrzeuge gewann Harald Grohs vor Christian Walleit und Sascha Halek. Der in der Gesamtwertung führende Marko Klein kam als Achter ins Ziel.

Formel Historic, 1. Rennen
Gesamt:
1. Wolfram Stechl March 712 (F2)
2. Joe Willenpart Lotus 49 (F2)
3. Gerd Reinprecht Martini (F3)

Mit prominenter Besetzung und echten Rennsportraritäten starteten die Cracks der Formel Historic in ihr erstes Rennen. Mit dem March 712 von Wolfram Stechl und dem Jochen-Rindt-Lotus 69 von Joe Willenpart werteten gleich zwei Formel 2-Boliden das Fahrerfeld auf – und entschieden in der Reihenfolge erwartungsgemäß auch die Gesamtwertung für sich. Dahinter folgte die Meute der Formel 3, angeführt von Gerd Reinprecht (Martini) der sich im spannenden Rad-an-Rad-Duell gegen Walter Skopik (Ralt RT30) knapp durchsetzen konnte.

Das große Feld der Formel Ford entschieden die beiden Van Diemen-Piloten Manfred Schneider vor Robert Stefan für sich, auf Rang drei Sami Hamid (PRS). Ebenfalls mit dabei: Ein Kaimann Formel Vau von Fred Hoenle (Gesamt-Platz 8) und ein Huelin Formel Ford 2000 mit Karl Neumayer hinterm Steuer (Gesamt-Platz 20).

Historische Tourenwagen bis 2.000 ccm, 1. Rennen
Gesamt:
1. Dieter Karl Anton Ford Escort BDA
2. Alexander Fojtik Ford Escort RS 2000
3. Stefan Fuhrmann BMW 320-4

Einen Favoritensieg sahen die zahlreichen Zuschauer bei den Tourenwagen bis 2.000 ccm: Dieter Karl Anton fuhr mit seinem Ford Escort wieder einmal zum Sieg, gefolgt von Markenkollegen Alexander Fojtik, der seinerseits die Wertung der Spezialtourenwagen (STW) bis 2.000 ccm für sich entscheiden konnte und Guido Kiesselbach in seinem BMW 2002 16V auf den zweiten Platz verwies.

Der schnellste Supertourenwagen bis 1.600 ccm war im ersten Rennen Michael Spazierer auf Ford Escort 1600 GT vor Michael Widmann (Alfasud Sprint).

Historische Tourenwagen über 2.000 ccm, 2. Rennen
Gesamt:
1. Heinz Janits AC Cobra Daytona
2. Paul Koppenwallner Chevron B16
3. Klaus Möst BMW 320 Gruppe 5

Anhang K:
1. Franz Irxenmayr Porsche 911 RS
2. Michael Sares Porsche 911 RS
3. Stephan Jocher Morgan +8

Das zweite Rennen der großen Klasse über zwei Liter Hubraum wurde zur Showeinlage von Heinz Janits: Nach seinem Ausritt in Rennen 1 nur von Platz 19 gestartet, pflügte die bärenstarke Daytona Cobra (8 Liter Hubraum und rund 700PS) durch das gesamte Feld nach vorne und tauchte schon zur Rennmitte hinter dem Führenden BMW von Klaus Möst auf.

Auf der langen Gegengerade machte zur Fahrerlagerkurve machte der Burgenländer dann kurzen Prozess und übernahm die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Spannend wurde der Kampf um Platz zwei, in dem Paul Koppenwallner in seinem Chevron B16 schließlich noch Möst bezwang.


Bei den Anhang K-Piloten kommt es zum Porsche-Doppelsieg: Franz Irxenmayr gewann vor Michael Sares und Stephan Jocher, Morgan plus8.


Young Timer, 2. Rennen

1. Ernie Gschwender Chevrolet Corvette
2. Stefan Ertl Porsche 964
3. Vincenzo Cencini BMW M3 E30

Nach dem ersten Rennen am Vormittag konnte Ernie Gschwender auch das zweite Rennen der Young Timer für sich entscheiden. Auf Rang zwei landet Porsche-Pilot Stefan Ertl, Platz drei sicherte sich Vincenzo Cencini (BMW M3 E30).

Die Klasse bis 2000 ccm geht wiederum an Oliver Petri (BMW 318is) vor Thomas Kleiner und Nina Gumpenberger. Der Schweizer Vincenzo Cencini (BMW M3 E30) sicherte sich den Sieg in der Klasse bis 2.500 ccm. Die weiteren Klassensieger: Markus Fink, BMW M3 (bis 3.000 ccm), Reinhard Reitberger, Ford Escort Cosworth (bis 3.500 ccm), Ernie Gschwender (über 3.500 ccm).

BMW Challenge, 2. Rennen
Gruppe A:
1. Dietmar Lackinger
2. Markus Eckersdorfer
3. Herbert Leitner

Gruppe N:
1. Harald Grohs
2. Patrick Stimmeder
3. Christian Walleit

Mit Hochspannung wurde das zweite Rennen der BMW 325 Challenge erwartet. Durch die umgedrehte Startaufstellung (in der Gruppe A und Gruppe N werden die ersten Acht Positionen umgedreht) kam nochmals „Pfeffer“ in das Rennen. Der anfangs Führende Stefan Fuhrmann konnte sich nur kurz vor Georg Steffny und den anderen Gruppe A Piloten halten.

Michael Hollerweger übernahm die Führung vor Dietmar Lackinger und einem toll kämpfenden Markus Eckerstorfer, der mit Lackinger um die Gesamtwertung fightet. Nach einem Ausrutscher von Hollerweger gewann Dietmar Lackinger knapp vor Markus Eckerstorfer und Herbert Leitner. Steffny konnte trotz mangelnder Motorleistung noch den 6. Rang erkämpfen.

In der Gruppe N ging es besonders heiß her. Anfangs war Marko Klein vorne, wurde aber dann hart von Thomas Liebl und Ralph Naumann attackiert. Dahinter entbrannte ein Dreikampf zwischen Patrick Stimmeder, Christian Walleit und Harald Grohs. Der PS-Routinier und Rennprofi gewinnt schließlich knapp vor Patrick Stimmeder und Christian Walleit.

In der Gesamtwertung wird es in beiden Gruppen noch sehr spannend. In der Gruppe A führt Markus Eckerstorfer mit 116 Punkten knapp vor Dietmar Lackinger (111) und in der Gruppe N führt Marko Klein mit 122 Punkten vor Christian Walleit (118).

Historische Tourenwagen bis 2.000 ccm, 2. Rennen
Gesamt:
1. Dieter Karl Anton Ford Escort BDA
2. Alexander Fojtik Ford Escort RS 2000
3. Stefan Fuhrmann BMW 320-4

Bei den historischen Tourenwagen bis 2.000 ccm machte der mehrfache Europameister Dieter Karl Anton den Doppelsieg perfekt und siegte erneut vor Markenkollegen Fojtik (beide Ford Escort) und seinem ewigen Rivalen Stefan Fuhrmann auf BMW 320-4.

Alexander Fojtik war es, der die Wertung der Spezialtourenwagen (STW) bis 2.000 ccm gewann und dabei Herbert Schlauch auf seinem BMW 320-6 distanzierte. In der Klasse STW bis 1.600 ccm gewann abermals Michael Spazierer (Ford Escort) vor Michael Widmann (Alfasud Sprint).

Bei den historischen Tourenwagen wird es bei Saisonfinale in Monza noch richtig spannend. Die Anhang K Wertung führt der Wiener Stefan Fuhrmann (BMW 320-4) mit 110 Punkten vor Dieter Karl Anton (Ford Escort BDA) mit 103 Punkten an.

Bei den Spezialtourenwagen führt Michael Spazierer (Ford Escort) mit 112 Punkten vor dem Salzburger Guido Kiesselbach, BMW 2002 mit 109 Punkten.

Formel Historic, 2. Rennen
Gesamt:
1. Joe Willenpart Lotus 49 (F2)
2. Gerd Reinprecht Martini (F3)
3. Walter Vorreiter Ralt RT1 (F3)

Da der Sieger des ersten Rennens, Wolfram Stechl, bei seinem zweiten Antreten nicht das Ziel sah, war das zweite Rennen der Formel Historic eine „gemähte Wiese“ für Joe Willenpart. Der Niederösterreicher siegte auf dem Lotus 69 vor Gerd Reinprecht (Martini) und Walter Vorreiter (Ralt RT1) – und sorgte damit für das sentimentale Highlight, einen Sieg des originalen Rindt-Wagens, 40 Jahre nach dessen letzten Sieg hier am Salzburgring.

Die Klasse der Formel Ford Piloten entschied erneut Manfred Schneider (Van Diemen) für sich, der Wiener Sami Hamid kam diesmal mit seinem PRS vor Ewald Lokaj auf den zweiten Platz.

Gesamtsieger der Formel Historic 2010 ist der Wiener Rainer Schrems, PRS (79 Punkte) vor Richard Grafinger, Lotus 51 (74 Punkte) und Manfred Schneider, van Diemen (66 Punkte).

Classica Trophy
Solowertung:

1. Fabian Scharte Mercedes 190 2.3 16V
2. Conrad Bauer Mini Cooper 1300
3. Thomas Knittel Ford Mustang

Auch das große und bunt besetzte Feld der Classica Trophy für Sport- und Tourenwagen war am Salzburgring mit dabei. Die Teamwertung gewannen Herbert Margreiter/Konni Aistleiner (Elva Courier) vor Bernhard Zimmermann/Natascha Schober (Porsche 911) und Peter Thalinger/Christian Buchegger (Alfa Romeo). Die Solowertung, bestehend aus drei Wertungsläufen, konnte Fabian Scharte auf seinem Mercedes 190 2.3 16V für sich entscheiden. Zweiter wurde Conrad Bauer (Mini Cooper) vor Thomas Knittel (Ford Mustang.

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