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Histo-Cup: Jochen Rindt Revival

Vorschau: Der Histo-Cup feiert sein Idol

Dem Salzburgring verbunden: Vierzig Jahre sind vergangen, seit Jochen Rindt sein letztes Rennen am traditionsreichen Kurs gewinnen konnte.

Dramatisch war sein Ausfall im ersten Rennen; dann im zweiten Rennen als Letzter gestartet und schlussendlich noch ein grandioser und letzter Sieg mit dem Lotus 69, der vierzig Jahre später wieder am Salzburgring an den Start gehen wird.

Noch vor seinem tragischen Tod im Alter von nur 28 Jahren hat Jochen Rindt eine unvergleichbare Motorsporteuphorie in Österreich ausgelöst, die dne Boom der Sportart bis in die 1980er hinein erklärt - immerhin hatte Österreich als kleines Land ohne eigene Autoproduktion mehrere Formel-1-Fahrer und etliche Toppiloten in anderen Disziplinen. Diese Entwicklung begann mit der Person Jochen Rindt.

Heute ist der "Mythos Jochen Rindt" in Österreich nicht nur wegen seines Todestages allgegenwärtig (und vielleicht sogar bereits überstrapaziert); er hat sich aus einer Vergangenheit, als Rennfahrer noch nicht ferngesteuert waren, sondern mit normalen Schürln in den Schuhen und eine Zigarette paffend durch die Boxengasse schlenderten, in die Gegenwart gerettet.

Dem Salzburgring verbunden

Gemeinsam mit Manfred Kessler hat Jochen Rindt die Streckenposten des Salzburgringes gegründet. Auch sie feiern 2010 ihr 40jähriges Bestehen. Bei der ersten Einschulung der jungen Streckenposten im Fahrerlager machte Graham Hill es sich auf einer profanen Campingliege bequem und lauschte den Ausführungen des jungen Rindt in Sachen Sicherheit auf der Rennstrecke.

Jetzt gibt es das erste „Jochen Rindt Revival“ am Salzburgring. Joe Willenpart, bekannt als Jochen-Rindt-Verehrer und Autosammler, stellt seine Rennwagen sowie den originalen Renntransporter der damaligen Zeit im Fahrerlager aus und wird persönlich mit den Formel-1-Rennwagen Lotus 49 und 72 am Samstag und am Sonntag einige flotte Runden drehen.

Die Rennen des Histo-Cup

Der Histo-Cup Austria feiert nicht nur sein Idol, sondern geht mit rund 200 historischen Renntourenwagen und Formelfahrzeugen auch in das vorletzte Saisonrennen am Salzburgring. Es ist Zeit für einen Überblick über den Stand der Dinge vor dem Jochen Rindt Revival.

Histo-Cup – Renntourenwagen FIA Anhang K 1961 bis 1981

Favorit auf den Gesamtsieg ist der in Führung liegende Wiener Rookie Stefan Fuhrmann mit seinem sehr zuverlässigen BMW 320 Gruppe 2 aus dem Jahre 1978. In absoluter Schlagdistanz ist der mehrmalige Europameister Dieter Karl Anton mit seinem Ford Escort RS 1600 (BDA), der bei den letzten Rennen seinen PS-Vorteil gut ausspielen konnte. Mit im Spiel um die berühmte „Goldene Ananas“ ist auch noch der Niederösterreicher Franz Irxenmayr mit dem Porsche 911 RS.

Gewertet wird nach dem alten Grand-Prix-System. Die Punkte werden klassenweise vergeben, d.h., dass durchaus ein Hubraum- und PS-schwächeres Fahrzeug den Gesamtsieg holen kann.

Histo-Cup Spezialtourenwagen (STW), Baujahr 1961 bis 1981

Bei den Spezialtourenwagen gibt es heuer einen äußerst spannenden Kampf um den Gesamtsieg. In Führung liegt der Salzburger Guido Kiesselbach mit seinem BMW 2002, ganz knapp vor dem Wiener Michael Spazierer, Ford Escort 1600 und dem 18-jährigen Youngster Georg Gruber, VW Polo 1300. Mit um den Sieg kämpfen noch der Tiroler Routinier Andreas Wechselberger, Alfa Romeo GTAm und Michael Widmann, Alfasud Sprint und Walter Spatt, VW Golf GTI. Die ersten Sechs sind nur durch 10 Punkte getrennt, da ist noch nichts entschieden.

Ein besonderer Leckerbissen ist der neu aufgebaute BMW 320 Gruppe 5 vom Team Möst Racing. Der megabreite Renntourenwagen wird diesmal von Klaus Möst gesteuert. Diese Rennwagen der späten 70er-Jahre strahlen ein besonderes Flair aus und sind nur selten im Renneinsatz zu sehen. Gleiches gilt für den Kremer Porsche K3 von Armin Zumtobel.

Die Kategorie der echten historischen Renntourenwagen und GT wird nächstes Jahr noch mehr aufgewertet: Erstmals wird eine „Österreichische Meisterschaft“ ausgeschrieben!

BMW 325 Challenge

Die bisherigen Saisonrennen hatten es in sich. Nicht weniger als zehn unterschiedliche Sieger zeigen, dass das Konzept hervorragend ausgewogen ist.

In der voll besetzten Gruppe „N“ mit Serienmotoren kommt es zu einem harten und spannenden Duell zwischen dem Neueinsteiger Marko Klein aus der Steiermark und dem Münchner Christian Walleit. Beide sind sehr beständig und immer in den Top 3 zu finden. Walleit, hauptberuflich bei der BMW M GmbH im Bereich Fahrertraining beschäftigt, wird hier in Salzburg als „Hausherr“ leicht zu favorisieren sein. Dennoch hat der junge Steirer Klein mit Sicherheit noch ein paar Pfeile im Köcher. Auch die Verfolger, allen voran Patrick Stimmeder, wollen noch ihre letzte Chance hier in Salzburg nutzen.

Das VIP-Auto wird wieder von der deutschen Motorsportlegende Harald Grohs pilotiert. Dem Ex-DTM und Werksfahrer von BMW im Juli so begeistert, dass er gerne wieder nach Salzburg kommt.

In der großen Gruppe A mit 2,7-Liter-Motoren spitzt sich ein Zweikampf zwischen dem doppelten Meister Dietmar Lackinger und dem letztjährigen Gruppe N-Meister Markus Eckerstorfer zu. Eckerstorfer gilt als „Mr. Clever“, er hat sich bisher aus fast allen Scharmützeln herausgehalten. Im letzten Rennen sind jedoch beide Favoriten ausgefallen.

In Lauerstellung sind die beiden Lokalmatadore Georg Steffny und Herbert Leitner vom Junior Team. Beide pfeilschnell, aber manchmal noch zu ungestüm. Steffny konnte im Juli in Salzburg trotz Crash zweimal Dritter werden und hat sich für sein Heimrennen wieder viel vorgenommen. Dasselbe gilt für Leitner, der eine aufsteigende Formkurve hat und das letze Rennen am Pannonoaring gewonnen hat. Hechte im Karpfenteich sind der Berchtesgadener Franz Grassl und der Vorjahresmeister Michael Hollerweger aus Oberösterreich.

Young-Timer Austria

Markus Fink, BMW M3 kommt als Führender der Gesamtwertung nach Salzburg obwohl er am Pannoniaring durch einen Motorschaden wertvolle Punkt liegen ließ. Dahinter entbrennt ein Dreikampf um die Positionen. Nina Gumpenberger, Alfa 75, führt die 2-Liter Armada an und könnte sich als erste Lady in die Siegerliste eintragen. Mit im Kampf um den Gesamtsieg ist auch Franz Benczak mit seinem Fiat Coupé Turbo.

Mit von der Partie sind die tollen BMW M3 E36 Renntourenwagen vom Duller Team, allen voran die Motorsportlegende Dieter Quester, der den Red Bull Boliden pilotiert. Seine Teamkollegen Herwig Duller und Martin Weber werden jedoch auch ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.

Formel Historic

Die Formel Vau mit österreichischen Wurzeln, die Formel Ford und die Formel 3 Monoposti der 60er und 80er Jahre (zugelassen bis einschließlich Baujahr 1988) werden das Benzin im Blut zum Kochen bringen.

Um den Gesamtsieg fahren der in Führung liegende Formel Ford Pilot Rainer Schrems (PRS) und Ford Kollege Richard Grafinger (Lotus 51) sowie der schnelle Formel 3-Pilot Roland Wildschegg mit seinem Ralt RT1.

Besonderes Augenmerk verdient der Lotus 69 Formel 2 von Joe Willenpart: Jenes Auto, mit dem Jochen Rindt hier in Salzburg sein letztes Rennen gewonnen hat.

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