24 Stunden von Le Mans 2007 | 17.06.2007
Auftragsgemäß abgewickelt
Die Revolution ist abgesagt: Trotz zweier Ausfälle gewinnt Audi zum 8. Mal in Le Mans. Und Richard Lietz im IMSA-Porsche siegt in der GT2!
Auftrag ausgeführt: Audi gewinnt
Das Audi-Team rund um Dr. Wolfgang Ullrich kann aufatmen. „Mehr Autos, mehr Chancen“, meinte der Audi-Sportchef vor dem Start zum diesjährigen Drei-Auto-Team, und er musste alle drei Chancen ausnützen! Zwei der drei R10 TDi blieben auf der Strecke, die Nummer 1 mit Frank Biela (D), Emanuele Pirro (I) und Marco Werner (D) kam als einziges Ingolstädter Fabrikat durch – und das auf Platz 1, mit satten 10 Runden Vorsprung auf den Peugeot Nummer 8. Bereits am Start hatte Stephane Bourdais versucht, dieses Auto in der Dunlop-Schikane zu versenken, aber der „Löwe“ bewies Überlebenswillen.Rein vom Speed her konnten die Audi nur sich selbst schlagen, und das hätten sie beinahe geschafft. Nach zwei Stunden schmiss Mike Rockenfeller den Audi Nr. 3 bei Tertre Rouge in die Leitschiene, das Auto war sofort aus dem Rennen, der Fahrer glücklicherweise unverletzt. Dann verlor Audi Nr. 2 mit Dindo Capello am Steuer kurz nach halb 8 ein Rad ausgangs der schnellen Indianapolis-Kurve. Auch Capello kam mit dem Schrecken davon, und Audi war nur mehr ein Ein-Auto-Team. Und auch Werner hatte knapp 90 Minuten vor Schluss bei einem späten Wolkenbruch noch eine Schrecksekunde…
Peugeot ging es genauso, die Nummer 7 mit ex-Weltmeister Villeneuve und Marc Gené/Nic Minassian haderte von Anfang an mit Problemen am Einspritzsystem. Gegen Ende wurde dieses Auto auch offiziell zurückgezogen. Nummer 8 schaffte Platz 2. Damit hatten die Privatiers mit ihren benzingetriebenen Autos doch noch eine Chance aufs Podium, Henri Pescarolo coachte seinen Wagen mit den Herren Romain Dumas, Emanuel Collard und Jean Christophe Boullion auf Platz 3.
Die LMP2-Klasse zerbröselte leider wieder einmal zwei Autos kamen ins ziel. Leider war das Kruse-Team mit Norbert Siedler nicht dabei.
Auftrag ihrer Majestät ausgeführt: Aston schlägt Corvette
Nicht die 007, sondern der Aston Martin mit Nummer 009 hatte die „license to win“, und das auf einem erstaunlichen fünften Gesamtrang! Die GT1-Autos legten eine tolle Pace vor, David Brabham(AUS)/Darren Turner (GB)/Rickard Rydell(S) waren die schnellsten und legen der Queen ein Geburtstagsgeschenk zu Füßen. Als graue Eminenz „M“ im Hintergrund fungierte Astons neuer Chairman David Richards.Team Corvette kehrt nach Jahren zum ersten Mal geschlagen („nur“ Platz 2) in die Kolonien zurück, das amerikanische Werksauto Nr. 64 war außerdem einer von nur zwei Ausfällen in der Klasse. Ans Aufgeben dachten die US-Boys bis zum Schluss nicht, die insgesamt sechstlatzierte Corvette Nr. 63 war mit dem Aston schon wieder in derselben Runde, als ihr die Zeit ausging. Auf Platz 3 der nächste Aston, die Nr. 008 von Larbre Competition. Auch Philipp Peters GT1-Corvette wurde noch gewertet, als vorletzter der insgesamt 29 Finisher.
Auftrag ausgeführt: Lietz siegt für Porsche
Rot-weiß-rot am Siegerpodest: Kann man sich ein besseres Debüt in Le Mans wünschen als einen Klassensieg? Richard Lietz bestätigt das Vertrauen seines neuen Arbeitgebers und schlägt gemeinsam mit Patrick Long und Raymond Narac die Ferrari-Armada, oder war davon am Schluss noch übrig war. Auf Gesamtrang 15 hatte man sechs Runden Vorsprung auf den zweitplatzierten Risi-Ferrari. Dessen Schwesterauto lag bis zu einem Unfall in der 16. Stunde in Führung, ab da hatten Lietz & Co. das Heft in der Hand.Auch die GT2-Phalanx sah am Schluss recht „zernepft“ aus, nur fünf Autos fanden den Weg ins Ziel. Darunter ist auch der Ferari 430 mit Formel-1-Designer Adrian Newey; nicht darunter ist leider der Seikel-Porsche mit Vater und Sohn Horst Felbermayr; ein etwas glanzloses Ende für Peter Seikels Karriere als Teamchef.
