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Niederschläge

Um 11 Uhr 30 schien über der Nordschleife zwar wieder die Sonne, aber in der Garage von Aston Martin gingen leider die Lichter aus.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Es wird nichts aus einem weiteren 24-Stunden-Sieg für Robert Lechner: Der Aston Martin DBRS9, der ein phantastisches Debüt hingelegt hat, war letzten Endes doch den Strapazen der Nordschleife nicht gewachsen. Klaus Ludwig war am Steuer, als das britische V12-Coupé in Sichtweite der Boxeneinfahrt seinen letzten Atemzug tat. Einmal zurück an der Box, wurde ein Defekt der Ölpumpe festgestellt – Aus!

Im Gegensatz zum Hi-Tech-Florett des Aston Martin sah es für den Detroiter Faustkeil aus dem Hause Dodge schon besser aus: Die Viper flog die meiste Zeit unter dem Radar und hielt sich dennoch mit panzerartiger Zuverlässigkeit in den Top 3. Nur der höhere Benzinverbrauch vereitelte einen echten Angriff auf den Spitzenreiter, die Zakspeed-Mannschaft hatte stattdessen ihren zweiten Platz abzusichern.

Noch ein Regenguss

Drei Stunden vor Schluss gab es dann noch einen starken Regenguss, um die Sache noch etwas interessanter zu gestalten: Auf der Grand-Prix-Strecke zum Beispiel gab es am Ende der Zielgeraden stehendes Wasser. Die kühlende Dusche war recht rasch wieder vorbei, bei der zieldurchfahrt lachte (wie zum Hohn nach der Nebel-Nacht) die Sonne.

Starke Leistungen: Das BMW-Team mit Vater und Sohn Stuck arbeitete sich in die Top 3 hoch, um dann bei einem Boxenstop wieder Einiges zu verlieren. Während des Regengusses wurde Stuck Vater von anderen Fahrzeugen von der Strecke geschubst, der Abschleppwagen richtete dann ebenfalls Schaden an – Hans der Ältere war traurig über die verpasste Möglichkeit eines Stockerlplatzes gemeinsam mit seinem Sohn, aber Rang 5 und der Klassensieg war es zumindest. Die Stucks haben bereits das „Rückspiel“ für nächstes Jahr angekündigt.

Dramen

Land Motorsport, das vor dem Rennen favorisierte Team, drängt wieder recht vehement in Richtung Podium, so vehement sogar, dass bei Überrundungsmanövern der Land-Porsche dem führenden Manthey-Auto ins Heck knallte. Während am Leader kaum ein Kratzer zu sehen war, musste der Land-996er ins OP und fiel zurück. Das Ende war versöhnlich: Platz 3.

Drama auch für Andreas Waldherr: Nach einem einige Stunden dauernden Duell mit dem Schubert-BMW 120d um die Führung in der Dieselklasse blieb der Golf TDi auf freier Strecke stehen; er schaffte es an die Box zurück, verbrachte dort einige Zeit und rutschte in der Timing-Liste tiefer und tiefer – und am Ende aus der Wertung!

Die Uralt-Viper rumpelte auf den 2. Platz, das hätte ihr kaum jemand am Samstag-Vormittag zugetraut. Und die strahlenden Sieger kommen aus dem Hause Manthey Racing. Nach 2006 schafft diese Mannschaft heuer das „Double“.

Die Österreicher

Robert Lechner wird noch auf einem schmerzhaften Platz 113 gewertet. Georg Silbermayr im Lamborghini Gallardo erreicht einen beeindruckenden 46. Platz – in seiner Klasse Rang 2 !

Richard Purtscher (BMW) kommt auf Platz 80 ins Ziel, Ruben Zeltner (Honda) auf Platz 88. Manfred Kubik im Automatik-Auto cruist entspannt auf Platz 95, Nikolaus Mayr-Melnhof platziert sich auf Position 100; nicht gewertet leider Daniela Schmid im Honda und wie gesagt VW-Pilot Andreas Waldherr.

Pech hatte Franz Konrads Porsche-Team, zwei Crashes bedeuteten das Aus. Last but not least: Starke Leistung vom Kärntner Team Duller Motorsport, mit den italienischen Fahrern kommt der bewährte BMW M3 auf Platz 19 ins Ziel, das ist Platz 3 in der Klasse!

Stimmen nach dem Rennen

Timo Bernhard: „Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen, ist ein Traum. Bei unseren Einsätzen in der Langstreckenmeisterschaft haben wir das Auto immer besser an die Besonderheiten der Nordschleife angepasst. Der neue 911 lief wie ein Uhrwerk. Wir hatten ganz einfach 24 Stunden lang keine Probleme.“

Romain Dumas: „Das ist der Wahnsinn. Ich fahre zum dritten Mal auf der Nordschleife und gewinne gleich eines der wichtigsten Rennen der Welt. Die Strecke ist absolut einmalig. Das wechselhafte Wetter hat uns Fahrern viel abverlangt. Vor allem meine Fahrt bei dichtem Nebel in der Nacht werde ich wohl nie vergessen.“

Marc Lieb: „Einfach ein unbeschreibliches Gefühl, das größte Rennen in Deutschland gewonnen zu haben. Bei den 24-Stunden-Rennen in Daytona und Le Mans habe ich bereits Klassensiege geholt, bei den 24 Stunden von Spa den Gesamtsieg. Der Erfolg hier am Nürburgring ist mir ganz besonders wichtig.“

Marcel Tiemann: „Zum dritten Mal durfte ich heute den Siegerpokal des 24-Stunden-Rennens auf dem Siegerpodest in den Händen halten. Um hier zu gewinnen braucht man ein zuverlässiges und schnelles Auto und die richtigen Partner. Danke an das gesamte Team Manthey Racing und an meine Fahrerkollegen. Alle haben in diesem Jahr einen absolut fehlerfreien Job gemacht.“

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