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Rallye-WM: Argentinien

Sowohl Loeb als auch Aigner pflegen ihren 1,5 Minuten-Polster

Sowohl Sébastien Loebn als auch der Führende der PWRC, Andi Aigner, konnten ihre Positionen halten. Petter Solberg knöpfte Atkinson Platz zwei ab.

Michael Noir Trawniczek

Der zweite Tag der Argentinien-Rallye wird südlich von Carlos Paz abgehalten - die Strecken sind schneller als am ersten Tag. Zwar gab es am Samstagmorgen weniger Nebel zu beklagen - doch leichter Regen begleitete den Tross, als er sich um 6.10 Uhr morgens aus dem Servicepark bewegte. Die schnellen Passagen der zweiten Etappe waren zum Teil wieder extrem schlammig und rutschig - die Piloten mussten erneut mit voller Konzentration an die Arbeit gehen - der kleinste Fehler kann das Aus bedeuten. Sämtliche WRC-Piloten, 14 an der Zahl, waren am Samstagmorgen wieder aktiv, zum Teil unter "Superally".

Der überlegen führende Sébastien Loeb konnte seinen Vorsprung von rund 1,5 Minuten halten, der Franzose kam mit einem leichten Schaden an einem der vorderen Stoßdämpfer ins Ziel der letzten Wertungsprüfung vor dem Mittagsservice. Der Citroen-Werkspilot erklärte: "Es war nicht wirklich leicht, die Prüfungen sind ziemlich knifflig - denn in meiner Position darf ich nichts riskieren. Am Morgen gab es unheimlich viel Schlamm auf den Straßen - der ist zum Teil 15 bis 20 Zentimeter tief. Ich musste mich durch den Matsch wühlen, um für die anderen Piloten eine Linie zu kreieren - sehr nett!"

Für den Nachmittag prophezeite Loeb noch schlimmere Bedingungen: "Da werden die Straßen noch rauer sein - da wird die Piste so richtig aufbrechen und es werden die Felsbrocken rauskommen - richtig nette Bedingungen also!"

Subaru-Stallduell um Platz zwei

Dahinter sagte Petter Solberg dem auf Rang zwei liegenden Subaru-Teamkollegen Chris Atkinson den Kampf an. Gleich auf der ersten Prüfung, SP 10, fuhr Solberg Bestzeit, Atkinson verlor als Zweiter 14 Sekunden, womit Solberg neuer Zweiter war. Auf SP 11 konnte Solberg hinter Loeb die zweitschnellste Zeit fahren, Atkinson belegte Platz drei und meldete: "Ich habe ein Problem und kann deshalb nicht so schnell fahren wie ich gerne fahren würde."

Auf SP 12 fuhr dann Atkinson hinter dem erneut Bestzeit fahrenden Loeb die zweitschnellste Zeit, allerdings verlor Solberg nur 1,7 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Auf der 13. Prüfung konnte Atkinson die Bestzeit markieren und Solberg weitere 3,3 Sekunden abknöpfen. Insgesamt konnte Petter Solberg den am Morgen eroberten zweiten Platz behalten - doch Atkinson liegt nur 4,1 Sekunden zurück. Das spannende Stallduell um den zweiten Platz wird am Nachmittag fortgesetzt. Atkinson stöhnte: "Das ist ein harter Kampf." Solberg genießt das Duell: "Was für ein Kampf - das macht wirklich Spaß!"

Qualmender Galli sorgte für Aufsehen

Der Zweikampf hatte auch den nützlichen Effekt, dass Solberg und Atkinson einander puschen konnten, sodass der Vierte, Gigi Galli, der gestern nur knapp hinter dem Subaru-Duo lag, unweigerlich zurückfiel - allerdings hatte Galli auch mit Problemen zu kämpfen.

Der Ford Focus von Gigi Galli sorgte im Zielraum der 13. Prüfung für Aufregung. Der Wagen wies einen Reifenschaden auf, doch schlimmer war, dass es im Motorraum des Boliden sehr viel Rauch gab. Eifrige Marshalls kamen mit Löschschaum zu Hilfe, was Galli auf die Palme brachte. Der Italiener blieb kurz nach der Ziellinie stehen, konnte sich dann nur mühsam durch die Zeitkontrolle retten.

Doch dann blieb der Ford Focus des Stobart-Teams auf der Verbindungsetappe zum Servicepark stehen - noch ist unklar, ob Galli und sein Co-Pilot das Mittagsservice rechtzeitig erreichen werden. In der Gesamtwertung belegt Galli immer noch den guten vierten Platz - allerdings fehlt ihm auf Atkinson bereits mehr als eine Minute.

Und Daniel Sordo, der zweite Citroen-Werkspilot, lauert als Fünfter nur 2,7 Sekunden hinter Galli und wird wohl um Platz vier kämpfen wollen.

Lokalmatador Villagra auf Rang sieben

Lokalmatador Federico Villagra kämpfte am Morgen mit einer gebrochenen Gasannahme, was ihn 1,5 Minuten und den sechsten Platz gekostet hat. Im Zielraum der 13. Prüfung erklärte der Argentinier: "Ich bin sehr froh, das Ziel erreicht zu haben." Dass er seinen sechsten Platz an Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson verloren hat, schmerzte ihn weniger - denn auch Rang sieben ist für den Munchi's Ford-Piloten ein großartiger Erfolg. Teamkollege Luis Perez Companc gab am Samstagvormittag im Servicepark auf, weil er sich unwohl fühlte - womit die Hoffnungen des Munchi's Ford-Teams nur noch auf Villagra stützen.

Zunächst musste Villagra auch um Rang sieben zittern, da sich der gestern nach seiner Rolle zurückgefallene Jari Matti Latvala kontinuierlich vorarbeiten konnte - doch dann gab es erneut große Probleme für den 22-jährigen Finnen. "Wir hatten auf SP 10 einen harten Einschlag, wir schlugen mit der Ölwanne auf - dabei hat sich vielleicht ein Kabel vom Starter gelöst." Denn der Ford Focus ließ sich vor SP11 über 15 Minuten lang nicht starten. "Es hat ewig gedauert, bis wir den Schaden beheben konnten", ächzte Latvala.

Der Finne konnte seinen achten Platz halten, liegt nur noch rund zehn Sekunden hinter Villagra - es ist allerdings noch nicht geklärt, ob Latvala wegen seiner Verspätung noch eine Zeitstrafe ausfassen wird. In diesem Falle würde Conrad Rautenbach auf Platz acht nachrücken - der private C4-Pilot liegt etwas weniger als 4,5 Minuten hinter Latvala auf Rang neun. Mikko Hirvonen, der zweite Ford-Werkspilot, der am Freitag die Führung wegen eines Fahrfehlers verloren hatte, belegt mit mehr als 24 Minuten Rückstand Rang 17 - auf die Punkteränge fehlen also noch rund 14 Minuten.

Toni Gardemeister musste den halben Vormittag mit einem Zweiradantrieb auskommen, da an seinem Suzuki SX4 WRC die vordere Antriebswelle gebrochen ist. Somit erfüllt der Finne unfreiwillig die Vision von FIA-Präsident Max Mosley, der mit dem Gedanken spielte, den guten alten Heckantrieb wiedereinzuführen, dabei jedoch am Veto der Hersteller scheiterte. Gardemeister belegt Rang 16, sein Teamkollege Per-Gunnar Andersson, unter "Superally" wieder eingestiegen, rangiert auf Platz 27.

PWRC: Aigner souverän

Andreas Aigner, der Führende in der PWRC, konnte an diesem anspruchsvollen Samstagvormittag sein Vorhaben, nichts zu riskieren und aus Konzentrationsgründen dennoch zügig weiter zu fahren, in die Tat umsetzen. Nach SP 13 weist Aigner einen Vorsprung von 1:33 Minuten auf - Zweiter ist nicht mehr Carlos Ligato, der einen Ausfall zu beklagen hat, sondern Mitsubishi-Markenkollege Sébastien Beltran. Mit rund zwei Minuten Rückstand auf Aigner belegt der frühere PWRC-Champion Nasser Al-Attiyah den dritten Platz. Fumio Nutahara und Jari Ketomaa kämpfen 2,5 Minuten hinter Aigner um den vierten Platz.

Aigner erklärte nach SP 11: "Es war sehr rutschig. Es ist sehr hart den Wagen auf der Straße zu halten - denn es ist sehr schwierig, den Schlamm zu sehen, alles sieht schwarz aus." Nach der letzten Prüfung vor der Mittagspause gab der Steirer erleichtert zu Protokoll: "Es lief alles nach Plan - die Wasserdurchfahrten waren zwar sehr tief im Vergleich zur Besichtigung - aber es war alles okay. Ich bleibe vorsichtig und schaue, dass alles am Laufen bleibt."

Am Nachmittag werden ab 14.25 Uhr Ortszeit (18.25 Uhr MEZ) die Prüfungen vom Vormittag ein weiteres Mal befahren. Den Tag wird dann wieder eine Zuschauerprüfung rund um das Cordoba-Stadion abschließen.

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