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Rundgang im Servicepark

Abendlicher Rundgang im Servicepark: Welche Reifen das Führungstrio wählte. Was Loeb seinen Fans erzählte. Warum Baumschlager auf Angriff fährt...

Michael Noir Trawniczek

Die zahlreichen Fans vor dem Citroen-Lager sind entzückt: "Super-Séb" schreitet auf sie zu und signiert geduldig Kappen, T-Shirts und Papier. Um die Nähe zu den Fans zu suchen, braucht Sébastien Loeb nur die paar Schritte über die Zufahrtsstraße tätigen - in der Formel 1 wäre das alleine schon deshalb unmöglich, weil die Fans einfach nicht so weit ins Fahrerlager vordringen. Hier, in Trier, können sie jeden Handgriff der Mechaniker verfolgen - und mit ein wenig Glück gibt es ein gemeinsames Foto mit dem dreifachen Rallye-Weltmeister und, für die weiblichen Rallyefans nicht uninteressant, je ein Küsschen auf jede Wange.

Loeb lässt sich Zeit, ein Mikrofon wird gereicht, der Franzose spricht zu den zahlreich angereisten Landsleuten. Zu dem ersten Platz von Francois Duval sagt Loeb: "Das überrascht mich nicht - man hat erwarten können, dass Francois auf Asphalt schnell ist. Und der Xsara ist halt immer noch ein gutes Auto." Er selbst habe gedacht, dass die Strecke feuchter sei.

"Vielleicht hatten wir nur die falschen Reifen am Auto", fügt Loeb hinzu. Am Vormittag wählten Loeb, Duval und Grönholm die gleichen Reifen, den "G-Force Profiler 2 Medium Compound". Am Nachmittag setzten Duval und Grönholm auf einen geschnittenen "G-Force Profiler 2- Medium/Soft Compound"-Pneu, während Loeb eine ungeschnittene "0+ Soft Compound" verwendete. Die Reifenwahl wird auch am Samstag entscheidend sein. Wirklich wichtig sind Loeb jene 16,1 Sekunden, die er seinem Titelkonkurrenten Marcus Grönholm abknöpfen konnte - doch auch dieser Vorsprung ist alles andere als ein Sicherheitspolster. Es ist immer noch alles möglich.

Ungewohnt viele Fans vor der Hospitality von Kronos-Citroen. Das OMV-Team feiert die erste Führung in einer WM-Rallye. Natürlich wäre ein in Führung liegender Manfred Stohl ein noch größerer Freudenanlass gewesen, doch es sei einfach nicht der Tag des "Stohlito" gewesen, und in Deutschland gilt aufgrund der unterschiedlichen Streckencharakteristika wie bei keiner anderen Rallye das Motto: Morgen ist ein anderer Tag.

Von Fans belagert ist aber auch, wenngleich im kleineren Rahmen, Raimund Baumschlager. Dass der fünffache österreichische Rallye-Staatsmeister und Importeur auch ein guter Geschäftsmann ist, sieht man an jener Preisliste mit den "Sommerhits" des BRR-Teams, die an das Teamzelt geklebt wurden. Besonders günstig ist demnach gerade ein Satz Brembo-Bremsscheiben, zum Beispiel.

"Was habe ich euch gesagt?", fragt Baumschlager. Und fügt hinzu: "Wie ich gesagt habe: Ein Reifenschaden kann dich hier weit zurückwerfen. Leider hat es uns selbst getroffen - aber auch die anderen sind nicht davor gefeit."

Aus diesem Grund wird Baumschlager vom Samstagmorgen an "auf Angriff fahren - wie ich es ja bereits am Nachmittag getan habe". Die Folge: Zwei Bestzeiten, auf SP 4 und SP 6. So konnte der 47-jährige bereits wieder auf Rang drei vorfahren - der Rückstand von 1:45 Minuten bedeutet: Sollte den Führenden Jasper van den Heuvel oder den Zweiten Hans Wiejs ebenfalls ein Plattfuß ereilen, wäre Baumschlager wieder in Führung. Unmöglich ist das nicht. Wie gesagt: Noch ist alles möglich - sowohl in der WRC, als auch in der Gruppe N oder der Juniorenmeisterschaft - dort führt Citroen-Pilot Martin Prokop vor Aava und Rautenbach die Wertung an.

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