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Van Merksteijn schreibt Geschichte

Jan Lammers 1988, Gijs van Lennep 1971 und 1976: jetzt hat Van Merksteijn Motorsport niederländische Motorsportgeschichte geschrieben.

Als erstes völlig niederländisches Team feierte die Mannschaft einen Klassensieg mit einem Prototypen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Bei der 76. Auflage des Langstreckenklassikers auf der 13,629 Kilometer langen Strecke sicherten sich Jeroen Bleekemolen, Peter van Merksteijn und Jos Verstappen im Porsche RS Spyder vor insgesamt 258.500 Zuschauern den Sieg in der LMP2-Klasse.

Auch für Porsche war dieser Sieg historisch: Zehn Jahre nach dem letzten Gesamtsieg in Le Mans für die Stuttgarter Marke, damals mit dem 911 GT1, endete nun die Le-Mans-Premiere des Porsche RS Spyder dank des niederländischen Teams mit einem überzeugenden Klassensieg.

„Ich kann es noch kaum glauben, das ist einfach einzigartig. Für diesen Erfolg haben wir alle gearbeitet“, meinte Teambesitzer Peter van Merksteijn, als kurz nach drei Uhr am Nachmittag die Zielflagge geschwenkt wurde und sein Team mit dem Porsche RS Spyder als Klassensieger feststand.

„Zuvor haben wir natürlich darauf gehofft, aber in solch einem langen Rennen kann immer alles passieren, sodass man sich nie sicher sein kann. Wir hatten es mit wechselnden Witterungsbedigungen zu tun: In der Nacht und am Vormittag regnete es stark, und in der Schlussphase gab es ebenfalls noch einen Schauer. Das Team hat mit allen Beteiligten eine hervorragende Leistung gebracht! Porsche hat uns ein sensationell gutes Auto geliefert und Michelin stellte feinste Reifen für diese Bedingungen bereit.“

Jeroen Bleekemolen, der ebenso wie van Merksteijn zum dritten Mal in Le Mans am Start war, sprach vom „schönsten Erfolg meiner Karriere“. Bleekemolen hatte beim Start des Rennens den ersten Turn absolviert und überzeugte während des Rennens durch seine Konstanz.

Ex-Formel-1-Fahrer Jos Verstappen fuhr erstmals in Le Mans. „Die Teilnahme an einem solchen Rennen ist eine besondere Erfahrung. Dieses Rennen ist mit nichts zu vergleichen: Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die Länge der Strecke, das Fahren in der Nacht...“

Hoher Besuch am Samstagabend

Am Samstagabend konnte das Team einen prominenten Gast begrüßen: der niederländische Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende, ein bekennender Motorsportfan, ließ sich die Chance nicht nehmen, auf Einladung seines französischen Amtskollegen François Fillon, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu besuchen.

In der Box des Teams sprach der Premierminister mit den Fahrern Peter van Merksteijn und Jos Verstappen und Teammanager Frans Verschuur und versicherte, dass er dem Team die Daumen drücken würde. Die prominente Unterstützung hat offensichtlich geholfen!

In den ersten sechs Stunden des Rennens lieferte sich der niederländische Porsche einen spannenden Kampf mit dem identischen Auto des dänischen Essex-Teams, wobei die Positionen auf den ersten beiden Plätzen mehrmals zwischen den beiden Teams wechselten.

Das Team Van Merksteijn Motorsport setzte sich an die Spitze, als der dänische Porsche kurz nach 21.30 Uhr einen Reifenschaden hinten links zu verzeichnen hatte und zu einem unplanmäßigen Wechsel die Box ansteuern musste. Die Reparatur brachte dem dänischen Team etwas Rückstand ein und Jos Verstappen fuhr während eines Vierfachturns so schnell wie möglich, um den Vorsprung auszubauen.

Danach setzte sich Jeroen Bleekemolen für einen Dreifachturn ins Auto. Während des nachfolgenden Turns von Peter van Merksteijn traten einige Vibrationen im Auto auf, die aber bald behoben werden konnten.

Ungefähr zur gleichen Zeit, rund vier Uhr in der Früh, verlor der dänische Porsche fünf Runden durch eine längere Reparatur an der Box, sodass das niederländische Team souverän in Führung ging.

Jeroen Bleekemolen, Peter van Merksteijn und Jos Verstappen fuhren daraufhin ohne nennenswerte Probleme den Sieg nach Hause, obwohl ein kräftiger Regenschauer in der letzten Stunde die Strecke noch mal sehr rutschig und die Bedingungen schwierig machte. Schließlich fuhr Peter van Merksteijn das Auto als Klassensieger über die Ziellinie, was man in Le Mans als eine hervorragende Leistung betrachten kann.

Regenschauer in der Schlussphase

Porsche-Sportchef Hartmut Kristen lobte die Leistung seines niederländischen Kundenteams: „Das Team hat sehr professionell gearbeitet. Ich freue mich, dass der RS Spyder das Vertrauen, das die Kundenteams in das Auto gesetzt haben, bestätigt hat. Das Auto war nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig.“ Im Gesamtklassement belegte das Team Rang zehn von insgesamt 55 teilnehmenden Autos.

Das Rennprogramm von Van Merksteijn Motorsport by Equipe Verschuur wird am 17. August mit der Teilnahme am 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring, dem vierten Lauf der Le Mans Serie, fortgesetzt. In dieser Serie ist das Team momentan Spitzenreiter in der LMP2-Teamwertung.

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